Gazprom wurde beauftragt, in die Vorinvestitionsphase des Projektes Power of Siberia 2 zu gehen

PRESSEMITTEILUNG

Heute fand ein Arbeitstreffen zwischen dem Präsidenten der Russischen Föderation, Vladimir Putin, und dem Vorstandsvorsitzenden der PAO Gazprom, Alexey Miller, statt.

Arbeitstreffen zwischen dem Präsidenten der Russischen Föderation, Vladimir Putin, und Alexey Miller fand statt
Arbeitstreffen zwischen dem Präsidenten der Russischen Föderation, Vladimir Putin, und Alexey Miller fand statt

Vladimir Putin und Alexey Miller

Alexey Miller informierte Vladimir Putin über den Verlauf der Herbst- und Wintersaison, über die Geschäftsergebnisse des Konzerns im Jahr 2019 und über Pläne für das Jahr 2020. Besonderes Augenmerk galt Möglichkeiten für die Entwicklung der Gasversorgung von Regionen in Ostsibirien und der Arbeit am Projekt Power of Siberia 2.

Stenogramm

Vladimir Putin: Guten Tag, Herr Miller. Wie geht es Ihnen?

Alexey Miller: Herr Präsident, wir durchlaufen die Herbst- und Wintersaison. Dabei decken wir wie immer vollständig den Bedarf unserer russischen Verbraucher und unserer Verbraucher im Ausland.

Seit Beginn der Ausspeicherungssaison hat Gazprom 72,232 Milliarden Kubikmeter Gas in die Untertagespeicher eingespeist. Die tägliche Leistung betrug seit Beginn der Ausspeicherungssaison einen Rekordwert von 843,3 Millionen Kubikmetern Gas.

Gegenwärtig belaufen sich die Förderkapazitäten der Gazprom auf 545 Milliarden Kubikmeter Gas. Das bedeutet, dass angesichts der Gasmengen, die heute unter Tage gespeichert sind...

Vladimir Putin: Pro Jahr?

Alexey Miller: Ja, damit sind jährliche Förderkapazitäten gemeint. Angesichts der Förderkapazitäten, die wir haben, und der Gasmengen in den Untertagespeichern können wir aktuell, das heißt im ersten Quartal die Gasliefermengen für russische Verbraucher verdoppeln. Soweit der Sicherheitsfaktor. Bis Ende der Herbst- und Wintersaison werden wir alle Verpflichtungen gegenüber unseren Verbrauchern explizit erfüllen.

Was die Fördermengen im vergangenen Jahr betrifft, so beliefen sie sich auf 500,1 Milliarden Kubikmeter Gas, und wir exportierten 199,3 Milliarden Kubikmeter. Das ist etwas weniger als im Jahr 2018, das mit 201,8 Milliarden Kubikmetern zu einem Rekordjahr geworden war, und wir haben unseren Anteil von 35,6 Prozent am europäischen Markt bewahrt.

Wenn man von den Tendenzen spricht, die sich heute am Markt abzeichnen, so ist der Markt etwas erlahmt. Dennoch blicken wir zuversichtlich ins dritte und vierte Quartal. Wir sind der Ansicht, dass die Vorbereitung auf den Winter ebenfalls nach Plan laufen wird, deshalb wäre es offensichtlich noch verfrüht, ausgehend von den ersten Monaten einstweilige Schlussfolgerungen zu ziehen.

Wenn wir auf unsere Pläne für das Jahr 2020 zu sprechen kommen, so wurde ein Investitionsprogramm von 1,080 Billionen Rubeln avisiert. Die finanziellen Möglichkeiten und die finanzielle Stabilität des Konzerns ermöglichen es, dieses Programm vollumfänglich zu erfüllen. Das Verhältnis der Nettoschulden zum EBITDA beträgt 1,3. Dies ist ein sehr guter Quotient im Investitionsrating. Heute sprechen wir davon, dass es keinerlei Probleme mit der Erfüllung unserer Verpflichtungen in Bezug auf die Finanzierung des Investitionsprogramms im Jahr 2020 geben wird.

Wir planen, 1.942 Kilometer Ferngasleitungen zu bauen sowie 114 Bohrungen und drei Anlagen zur komplexen Gasaufbereitung mit einer Kapazität von 27,5 Millionen Kubikmetern Gas in Betrieb zu nehmen. Die Mengen in unterirdischen Gasspeichern planen wir um 180 Millionen Kubikmeter Gas aufzustocken.

Was den linearen Teil angeht, so gehören dazu zweifelsohne der Bau einer Ferngasleitung für die Befüllung der Nord Stream 2 mit Gas (Grjasowez – Wolchow – Verdichterstation Slawjanskaja) und der weitere Aufschluss der neuen Lagerstätte Charassaweiskoje auf der Halbinsel Jamal. Sie stellt ein weiteres großes Objekt bei der Errichtung der neuen Gasprovinz auf der Halbinsel Jamal dar.

Im September vorigen Jahres haben Sie den Auftrag erteilt, Möglichkeiten für Gaslieferungen aus Ressourcen des Verwaltungsgebietes Irkutsk, der Verwaltungsregion Krasnojarsk, des Autonomen Bezirkes der Jamal-Nenzen und der Halbinsel Jamal an Verbraucher in Ostsibirien zu evaluieren. Herr Präsident, diese Arbeit wurde geleistet. Ich kann berichten, dass die Ressourcen der Halbinsel Jamal und der Region Nadym-Pur-Tas im Autonomen Bezirk der Jamal-Nenzen sowie die Ressourcen der Lagerstätte Kowyktinskoje und der Verwaltungsregion Krasnojarsk es geradezu in kürzester Zeit ermöglichen werden, den Bedarf ostsibirischer Regionen wie der Verwaltungsregion Krasnojarsk, des Verwaltungsgebietes Irkutsk, der Republik Burjatien und der Verwaltungsregion Transbaikal vollständig zu decken. Dabei können zweifellos auch ökologische Probleme gelöst werden, mit denen einige große Industriezentren in Ostsibirien noch zu tun haben.

Die Liefermengen für den Binnenmarkt ermöglichen es angesichts der Ressourcenbasis, die ich erwähnt habe, den gesamten Bedarf, der in diesen Regionen der Russischen Föderation besteht, vollständig zu decken. Was den Auftrag betrifft, Möglichkeiten für Gaslieferungen auf einem Transitweg durch die Mongolei an den chinesischen Markt – durch die Power of Siberia 2 – zu prüfen, so können diese Lieferungen bis zu 50 Milliarden Kubikmetern Gas jährlich betragen. Wir sind dementsprechend bereit, diese Arbeit fortzusetzen.

Vladimir Putin: Westchina, nicht wahr?

Alexey Miller: Ja, genau, nach Westchina, für Verbraucher in Chinas größten Zentren, in denen das meiste Gas verbraucht wird.

Um die Arbeit fortzusetzen, bitte ich Sie darum, den Auftrag für den Beginn der Vorinvestitionsphase zu erteilen, was sowohl den linearen Teil als auch das Programm zur Errichtung der Ressourcenbasis für dieses Projekt und demzufolge den Beginn von Projektierungs- und Entwicklungsarbeiten betrifft.

Was indessen den linearen Teil angeht, so haben Sie immer die Aufgabe gestellt – und dies gilt als absolut eigenständiges Ziel – die Gastransportkapazitäten, die heute in Ostsibirien bereits vorhanden sind, mit den Gastransportkapazitäten und Gasversorgungssystemen im europäischen Teil Russlands zu verbinden. Dies wird zweifelsohne Lieferungen im Rückfluss- und im Direktflussmodus in beiden Richtungen ermöglichen und wird die Zuverlässigkeit der Gasversorgung in unseren russischen Regionen noch mehr steigern.

Vladimir Putin: Auf welchem Stand sind heute die Arbeiten an der Herstellung der Verbindung zwischen Ostsibirien und dem europäischen Russland?

Alexey Miller: Eine wirtschaftstechnische Voranalyse ist vorgenommen worden, die positiv ausgefallen ist und ergeben hat, dass es sinnvoll und wirtschaftlich effizient ist. Daraufhin bitte ich Sie darum, den Auftrag zu erteilen, nun in die Vorinvestitionsphase zu gehen, um eine Machbarkeitsstudie vorzunehmen sowie mit Projektierungs- und Entwicklungsarbeiten für die Gaspipeline Power of Siberia 2 zu beginnen.

Vladimir Putin: Gut, natürlich. Abgemacht.

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