Alexey Kortunov

1907–1973

Zum 100. Geburtstag von Alexey Kortunov, dem ersten Minister für den Bau von Betrieben der Öl- und Gasindustrie.

Alexey Kortunov wurde am 28. März 1907 in Nowotscherkassk geboren, absolvierte dort die Hochschule und verteidigte seinen Doktortitel. Nach seinem Hochschulabschluss wurde er beim Bau eines Hochofens im Betrieb Azovstal in Mariupol eingesetzt.

Alexey Kortunov

Alexey Kortunov

Vor Ausbruch des Großen Vaterländischen Krieges arbeitete Alexey Kortunov am Zentralen Aerodynamischen Institut, wo er eine ereignisreiche Laufbahn vom Maschinenbauingenieur bis zu einem der verantwortungsvollsten Ämter als Bauleiter aerodynamischer Objekte machte.

In den ersten Tagen nach Kriegsbeginn meldete sich Alexey Kortunov für die Front und wurde zu einem Lehrgang für Militäringenieure zur Ausbildung geschickt. Im Jahr 1942 diente Alexey Kortunov als Leiter des Pionierdienstes der 134. Schützendivision und anschließend als Kommandeur des 629. Schützenregiments, das mit dem Orden des Roten Banners und dem Suworow-Orden III. Klasse ausgezeichnet worden war. Mit dieser Division marschierte er in Berlin ein.

Für seine militärischen Verdienste wurde Alexey Kortunov mit der höchsten staatlichen Auszeichnung gewürdigt: Ihm wurde der Ehrentitel des Helden der Sowjetunion verliehen; er erhielt viele staatliche Auszeichnungen, unter anderem den Alexander-Newski-Orden, den Suworow-Orden III. Klasse und zwei Orden des Roten Banners.

Im Jahr 1946 wurde Alexey Kortunov zum Leiter des Militärsektors in der Verwaltung der sowjetischen Militäradministration im Land Thüringen ernannt. Seit 1948 war seine berufliche Tätigkeit bis an sein Lebensende mit der Arbeit in der Öl- und Gasindustrie verbunden: Er leitete die territoriale Bauverwaltung Tuimasinskoje, im Jahr 1950 wurde er zum stellvertretenden Minister der Erdölindustrie für Bauwirtschaft ernannt und 1953 ins Amt des Leiters der Verwaltung für Bauwirtschaft in östlichen Regionen des Landes (Glavvostokneftestroy) versetzt; im Dezember 1954 übernahm Alexey Kortunov die Leitung von Glavneftestroy und 1955 wurde er Minister für den Bau von Betrieben des Erdölindustrie der UdSSR.

Von 1957 bis 1972 leitete Alexey Kortunov Regierungsbehörden zur Verwaltung der inländischen Gasindustrie: die Hauptverwaltung für Gasindustrie beim Ministerrat der UdSSR, das Staatskomitee für Gasindustrie der UdSSR und das Ministerium für Gasindustrie der UdSSR.

Im September 1972 beschloss die Regierung, das Ministerium für den Bau von Betrieben der Öl- und Gasindustrie zu bilden. Alexey Kortunov übernahm dessen Leitung. Er baute in Kürze den Verwaltungsapparat auf und organisierte exakt die Tätigkeit im neuen Ministerium. Aufgrund seines Gesundheitszustandes konnte er aber nicht mehr die zahlreichen Baustellen besuchen.

Die Gasbranche erzielte zur Amtszeit von Alexey Kortunov herausragende Ergebnisse:

  • Unter seiner Führung wurden in einem knappen Zeitraum große Erdgaslagerstätten entdeckt – Schebelinka, Stawropolskoje (Verwaltungsregion Krasnodar), Karadagskoje, Gaslinskoje, Schatlykskoje, Orenburgskoje, Messojachskoje, Ust-Wiljuiskoje u.a. – und wurden die ersten Öl- und Gasfeldanlagen in der Lagerstätte Medweschje in Betrieb genommen;
  • der Aufschluss von Lagerstätten und der Bau folgender großer Ferngasleitungen wurden operativ organisiert: Schebelinka – Moskau, Stawropol – Moskau, Verwaltungsregion Krasnodar – Serpuchow – Leningrad, Dscharkak – Taschkent – Frunse – Alma-Ata, Karadag – Tbilissi – Jerewan, Buchara – Ural, Mittelasien – Zentrum (vier Stränge), Nord-Tjumen-Regionen – Torschok – Minsk, Ust-Wiljui – Jakutsk u.a. (fast 100.000 Kilometer Ferngasleitungen);
  • die Gasförderung in der UdSSR wurde um 209 Milliarden Kubikmeter hochgefahren;
  • Verdichterstationen mit einer Leistung von mehr als 15 Millionen Kilowatt wurden in Betrieb genommen;
  • industrielle Gasvorräte stiegen auf 25 Billionen Kubikmeter;
  • der Gasanteil am Energiemix der Sowjetunion erreichte 19,5 Prozent;
  • das Einheitliche Gasversorgungssystem des Landes wurde zum größten Teil errichtet;
  • das System für eine zuverlässige und reibungslose Versorgung in- und ausländischer Verbraucher mit dem „blauen Brennstoff“ wurde geschaffen;
  • unterirdische Gasspeicher sind entstanden;
  • in der Hauptverwaltung für Gasindustrie der UdSSR wurde eine starke Forschungs- und Planungsbasis geschaffen, die elf Forschungs- und Planungsinstitute umfasste: VNIIGAZ, VNIIST, VNIIpodzemgaz, Giprotruboprovod, Giprospetsgaz, Ukrgiprogaz, Vostokgiprogaz, YuzhNIIgiprogaz, das Konstruktionsbüro Gazstroymashina sowie experimentelle Maschinenbauwerke in Moskau und Kiew. Neue wissenschaftliche Forschungsstätten wurden gegründet: UkrNIIgaz (Charkiw), SredazNIIgaz (Taschkent), SevkavNIIgaz (Stawropol), TyumenNIIgiprogaz (Tjumen), VNIIEGazprom und das Konstruktionsbüro Gazpriboravtomatika (Moskau). Um die Gasbranche effizient weiterzuentwickeln, wurde das wissenschaftliche Potenzial der Branche, akademischer Institute und Hochschulen genutzt;
  • die Gasbranche expandierte auf dem internationalen Energiemarkt;
  • ein Programm für Gasimporte in Regionen des Landes, die von inländischen Erdgaslagerstätten weit entlegen sind, wurde erstellt;
  • im Land wurde eine Industrie für den Bau von Pipelines im Schnellverfahren geschaffen;
  • sämtliche Arten inländischer Technik für maschinengestützte Bauarbeiten an Ferngasleitungen wurden ebenfalls in der Amtszeit von Alexey Kortunov projektiert. Auf der Grundlage dieser Entwicklungsarbeiten wurden später Maschinenkomplexe für den Bau von Ferngasleitungen mit einem Durchmesser von 1.420 Millimetern geschaffen;
  • Mitarbeiter und Führungspersonal der Branche erlebten eine qualitative Entwicklung.

Alexey Kortunov verstarb am 17. November 1973.