Vladislav Strizhov

1930–1992

Zum 75. Geburtstag von Vladislav Strizhov, dem ersten Generaldirektor von Nadymgazprom

Vladislav Strizhov, erster Generaldirektor der Nadymgazprom (von 1971 bis 1986), wurde am 25. August 1930 in Saransk, Mordwinische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik geboren. Im Jahr 1947 absolvierte er die Seefahrtschule in Baku und ging an die mit dem Orden des Roten Banners der Arbeit ausgezeichnete Aserbaidschanische Asisbekow-Industriehochschule an die Fakultät für Ausbeute von Erdöl- und Erdgaslagerstätten. Er machte 1952 seinen Hochschulabschluss.

Vladislav Strizhov nahm im Jahr 1952 seine berufliche Tätigkeit in der Geschäftsstelle Sernowodsk für Prospektionsbohrungen bei der Betriebsvereinigung Kuibyshevneftegazrazvedka auf, wo er sich binnen zwei Jahren von einem Ingenieur zum Leiter der betriebstechnischen Abteilung hocharbeitete.

Im Jahr 1955 wurde er als Chefingenieur in der Geschäftsstelle Tschapajewsk für Prospektionsbohrungen angestellt und 1957 in die Verwaltung für den Betrieb von Gaspipelines und Gasolinwerken versetzt. Dort war er als leitender Ingenieur des Gasfeldes Nr. 1 und anschließend als Verwalter des Öl- und Gasfeldes Nr. 2 in der Stadt Armawir bei der Betriebsvereinigung Krasnodarneft tätig.

Im Jahr 1964 übernahm Vladislav Strizhov als hochqualifizierte Fachkraft die Leitung eines Prospektionsteams für Erdölvorkommen in der Verwaltung für Geologie und Lagerstättenschutz beim Ministerrat der Lettischen SSR, wo er über drei Jahre arbeitete. Ende 1967 wurde er an das Projektierungs- und Entwicklungsinstitut YUZHNIIGIPROGAZ versetzt und war dort als Leiter der Abteilung Krasnodar und später als Laborleiter tätig.

Im Jahr 1971 wurde Vladislav Strizhov zum Direktor der Betriebsleitung für den Aufschluss von nördlichen Gasfeldern und Gaspipelines ernannt. Seit Juni 1972 arbeitete er als Leiter der Gasfeldverwaltung Nadym. Seit Oktober 1973 war er als Direktor und seit Dezember 1983 als Generaldirektor der Betriebsvereinigung Nadymgazprom angestellt. Vladislav Strizhov erwies sich schon in den ersten Tagen, da die größte Gaslagerstätte Medweschje im äußersten Norden erschlossen wurde, als hochqualifizierter Fachmann, energischer und erfahrener Leiter, der imstande war, verantwortungsvolle Entscheidungen selbständig zu treffen, und hohe Ansprüche an sich selbst und seine Kollegen stellte. Während seiner jahrelangen Tätigkeit leistete er einen immensen Beitrag zur Entwicklung der Gasindustrie im Norden des Verwaltungsgebietes Tjumen. Erstmals in der weltweiten Praxis wurden unter sehr schwierigen geographischen, klimatischen und ingenieurgeologischen Verhältnissen in kurzer Zeit die Gaslagerstätte Medweschje prospektiert und in Betrieb genommen sowie große Fachbereiche für Gasförderung, Bohrung, Bauarbeiten und Transport geschaffen.

Unter seiner Leitung erzielte die Belegschaft hohe Produktionskennzahlen. Der Durchsetzung fortgeschrittener geologischer Maßnahmen, wissenschaftlicher Erkenntnisse, neuer Technik und Technologien in der Produktion ist es zu verdanken, dass die Lagerstätte Medweschje im 1977, das heißt ein Jahr vor dem geplanten Termin, ihre Sollleistung von 72 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr erreicht hat. Die Belegschaft der Betriebsvereinigung Nadymgazprom wurde innerhalb von 10 Jahren sieben Mal mit dem Roten Banner des ZK der KPdSU, des Ministerrates der UdSSR, des Zentralrats der Gewerkschaften und des ZK des Leninschen Komsomol ausgezeichnet. Aufgrund von Geschäftsergebnissen im IX. Planjahrfünft erhielt sie das Ehrenzeichen „Für heldenmütige Arbeit im IX. Planjahrfünft“, aufgrund von Geschäftsergebnissen im X. Planjahrfünft wurde sie mit dem Ehrenzeichen „Für hohe Effizienz und Arbeitsqualität im X. Planjahrfünft“ gewürdigt und im Jahr 1981 mit dem Orden des Roten Banners der Arbeit ausgezeichnet. Auf Initiative von Vladislav Strizhov wurde mit Geländearbeiten und dem Aufschluss der Gaskondensatlagerstätten Urengoiskoje und Jamburgskoje sowie der Erdöl- und Erdgaslagerstätte Nowoportowskoje begonnen. Er schenkte viel Kraft und Aufmerksamkeit dem Bau von Wohnungen, sozialen und kulturellen Einrichtungen in der Stadt Nadym und in der Siedlung Pangody. Der Bau einer experimentellen Backsteinbrennerei ermöglichte es, Lieferungen von Baumaterial aus anderen Regionen des Landes erheblich zu reduzieren, wodurch die Bauarbeiten an Tempo zulegten und kostengünstiger wurden.

Unter Führung von Vladislav Strizhov stieg die Betriebsvereinigung Nadymgazprom zu einer hochentwickelten branchenübergreifenden Produktionsstätte auf, die sich neben der Erdgasförderung mit Stromerzeugung, Transport-, Bau- und Instandsetzungsarbeiten, mit der Herstellung von Baumaterial und landwirtschaftlichen Produkten sowie mit dem Unterhalt der gesamten kommunalen Infrastruktur in der Stadt befasste.

Für seinen großen Beitrag zur Entwicklung der Gasindustrie im äußersten Norden des Verwaltungsgebietes Tjumen und für die hervorragenden Leistungen der Betriebsvereinigung Nadymgazprom wurde Vladislav Strizhov mit den Orden des Roten Banners der Arbeit und „Ehrenzeichen“, mit der Medaille „Für die Erschließung von Bodenschätzen und Entwicklung der Erdöl- und Erdgasbranche in Westsibirien“ ausgezeichnet. Er erhielt die Ehrentitel „Verdienter Mitarbeiter der Erdöl- und Erdgasindustrie der RSFSR“ und „Ehrenmitarbeiter der Gasindustrie“. 1979 wurde Vladislav Strizhov mit dem Preis des Ministerrates der UdSSR gewürdigt. Er wurde mit den Bronze-, Silber- und Goldmedaillen der Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft und mit Ehrenurkunden des Ministeriums für Gasindustrie und der Unionsindustrievereinigung für Erdgasförderung Tyumengazprom mehrmals ausgezeichnet.

Am 18. Dezember 1986 trat Vladislav Strizhov in den Ruhestand.

Er verstarb am 18. November 1992 in Moskau.

Im September 1997 wurde ein Denkmal zu Ehren Vladislav Strizhov in Nadym eröffnet. Seinen Namen trägt eine Straße in dieser Stadt.