Betriebssicherheit

Einheitliches System des Betriebssicherheitsmanagements

Die Schaffung sicherer Arbeitsbedingungen, die Bewahrung von Leben und Gesundheit der Arbeitnehmer, die Gewährleistung eines zuverlässigen Betriebs gefährlicher Industrieobjekte, die Gewährleistung der Brand- und Verkehrssicherheit gehören zu den vorrangigen Geschäftsfeldern der PAO Gazprom. Im Konzern wurde das Einheitliche System des Betriebssicherheitsmanagements der PAO Gazprom (BSM) eingeführt, das bereits funktioniert.

Das BSM ist Bestandteil des integrierten Managementsystems der PAO Gazprom. Es wurde entwickelt und eingeführt, um Risiken auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes, der Prozesssicherheit und des Brandschutzes zu verwalten sowie Ziele zu erreichen und Verpflichtungen zu erfüllen, die der Konzern in seiner Politik auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes, der Prozess-, Brand- und Verkehrssicherheit gebilligt hat.

Die Tätigkeit im BSM-Bereich wird in komplexen Dokumenten zum Standardisierungssystem der PAO Gazprom geregelt. Als grundsätzliches Dokument, das die Tätigkeit des BSM regelt, gilt die unternehmensinterne Gazprom-Norm 18000.1-001-2021 „Einheitliches System des Arbeitsschutz- und Prozesssicherheitsmanagements bei der PAO Gazprom. Grundlagen“.

Zum Vertreter der Konzernführung im BSM-Bereich wurde der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der PAO Gazprom, Vitaly Markelov ernannt. Ständiges Gremium, das die Umsetzung des BSM koordiniert und vervollkommnet, ist die Kommission für Betriebssicherheit, an deren Spitze der Vertreter der Konzernführung der Gazprom steht. Das BSM funktioniert in enger Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft der PAO Gazprom.

Das BSM bestimmt die Vorgehensweise auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes, der Prozess-, Brand- und Verkehrssicherheit nach Maßgabe geltenden Rechts und aufgrund von Erkenntnissen der Wissenschaft und Technik sowie aufgrund von branchentypischen Besonderheiten. Es berücksichtigt auch territoriale, industrielle und andere Bedingungen, die der jeweiligen Gazprom-Tochtergesellschaft eigen sind. Das BSM sorgt dafür, dass die angestrebten Ergebnisse erzielt werden. Arbeitnehmer und andere Interessenten können sich darauf verlassen, dass Gazprom ein wirkungsvolles Managementsystem auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes, der Prozess-, Brand- und Verkehrssicherheit betreibt.

Organigramm zur BSM-Struktur

Die Kommission für Betriebssicherheit wird durch Weisung der PAO Gazprom ernannt.

Als Hauptaufgaben der Kommission gelten:

  • Gewährleistung der Umsetzung der Gazprom-Politik auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes, der Prozess-, Brand- und Verkehrssicherheit;
  • Vorbereitung von Vorschlägen zur Umsetzung der Staatspolitik auf dem Gebiet der Betriebssicherheit;
  • Analyse des Standes der Betriebssicherheit und der Effizienz der BSM-Tätigkeit;
  • Vorbereitung von Vorschlägen zu Abänderungen an der Politik der PAO Gazprom auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes, der Prozess-, Brand- und Verkehrssicherheit und am BSM;
  • Bewertung von Ergebnissen der Tätigkeit von Tochtergesellschaften und Betrieben der Gazprom, die sichere Arbeitsbedingungen zu schaffen und für die Prozess- und Brandsicherheit zu sorgen haben.

Der Gazprom-Fachbereich, der für Betriebssicherheit zuständig ist, koordiniert die Tätigkeit von Struktureinheiten der Gazprom, deren Tochtergesellschaften und Betrieben, die auf das Funktionieren und die Verbesserung des BSM ausgerichtet ist. Die Inspektions- und Kontrollgremien der Gazprom überwachen die Einhaltung von Betriebssicherheitsvorschriften in den Tochtergesellschaften und Betrieben.

Die öffentliche Kontrolle über die Einhaltung rechtlicher Regelungen auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes obliegt den Gewerkschaften der Gazprom und den Tochtergesellschaften, deren Geschäftsführer für die Einhaltung der BSM-Regelungen in den ihnen anvertrauten Struktureinheiten sorgen.

Von seiner Organisation her umfasst das BSM die PAO Gazprom, deren maßgebliche Tochtergesellschaften für Prospektion, Förderung, Verarbeitung, Transport und unterirdische Speicherung von Gas und Gaskondensat sowie Tochtergesellschaften, die die Tätigkeit des Einheitlichen Gasversorgungssystems Russlands sicherstellen. In diesen Betrieben sind insgesamt ca. 621.500 Personen angestellt.

Um die Wirksamkeit der BSM-Tätigkeit bei der Gazprom zu bestätigen, wird sie nach Maßgabe internationaler Normen zertifiziert. 

Im Jahr 2014 bestand das BSM erfolgreich das Zertifizierungsverfahren nach der Norm OHSAS 18001:2007 „Managementsysteme für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ und im Jahr 2017 wurde aufgrund eines Rezertifizierungsaudits bestätigt, dass es den Anforderungen dieser Norm entspricht. 

Im Jahr 2020 wurde ein Zertifizierungsaudit durchgeführt, in dessen Verlauf geprüft wurde, inwiefern das BSM der internationalen Norm ISO 45001:2018 „Managementsysteme für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit – Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung“ entspricht. Laut Ergebnissen dieses Audits wurde bestätigt, dass das von Gazprom implementierte Managementsystem die Anforderungen der allgemein anerkannten internationalen Normen im Bereich der Betriebssicherheit hinsichtlich Förderung, Aufbereitung, Transport, Verarbeitung, Verteilung und Speicherung von Erdgas, Gaskondensat und Erdöl erfüllt.

2022 erhielt Gazprom ein Zertifikat, demzufolge das BSM des Konzerns die Anforderungen der nationalen Norm GOST R ISO 45001–2020 erfüllt.

Die ständige Vervollkommnung des BSM wird durch die Umsetzung der Strategie zur Entwicklung des Betriebsmanagementsystems der PAO Gazprom in den Jahren 2021–2030 gewährleistet.

Hauptziele der Strategie sind: 

  • Vervollkommnung des BSM, um ein sicheres Betriebsumfeld zu fördern, in dem Schäden für Leben und Gesundheit von Menschen sowie für Betriebsanlagen und Umwelt minimiert sind;
  • Gewährleistung einer nachhaltigen Entwicklung der Gazprom mit vorgegebenen Eckdaten für die Betriebssicherheit.

Ergebnisse, die durch die Umsetzung der Strategie erzielt worden sind:

  • rückläufige Unfallzahlen und Berufserkrankungen bei Mitarbeitern der PAO Gazprom, deren Tochtergesellschaften und Betriebe;
  • Gewährleistung eines nachhaltigen Funktionierens des Betriebsablaufs unter Einhaltung staatlicher und unternehmensinterner Vorschriften für die Betriebssicherheit;
  • Gewährleistung von Voraussetzungen für die Einführung neuer, einschließlich digitaler Technologien für die Betriebssicherheit;
  • Effizienzsteigerung des Betriebssicherheitsmanagements mittels Implementierung eines risikoorientierten Ansatzes;
  • Anwendung von Grundsätzen und Ansätzen des Einheitlichen Betriebssicherheitsmanagementsystems auf alle Geschäftstätigkeiten der PAO Gazprom;
  • Effizienzsteigerung der Verwaltung von Nachunternehmen bei der Leistung von Arbeiten (Erweisung von Dienstleistungen) an Gazprom-Objekten;
  • verstärkte Miteinbeziehung von Personal bei Entscheidungen, die mit der Gewährleistung der Betriebssicherheit verbunden sind, und Gewährleistung des Schutzes von Arbeitnehmerinteressen.

Hauptinstrument für die Umsetzung der Strategie ist das Zielprogramm zur Gewährleistung der Betriebssicherheit. 

Maßnahmen, die das Programm umfasst, sind darauf ausgerichtet,

  • BSM-Vorschriften an neu entstehenden Objekten durchzusetzen;
  • rechtliche, methodische und organisatorische Dokumente, welche die Entwicklung des risikoorientierten Ansatzes im BSM regeln, zu vervollkommnen;
  • für Interaktionen zwischen dem BSM und den Geschäftsprozessen der PAO Gazprom zu sorgen;
  • das Verkehrssicherheitsmanagement ins BSM zu integrieren;
  • das einheitliche Zentrum für unternehmenseigene Kontrolle über die Gewährleistung der Betriebssicherheit zu entwickeln;
  • ein ferngesteuertes Kontrollsystem an gefährlichen Betriebsobjekten zu schaffen;
  • die Kontrolle über die Gewährleistung der Betriebssicherheit in Nachunternehmen zu vervollkommnen;
  • Kompetenzen und praktische Fertigkeiten von Mitarbeitern zu entwickeln;
  • ein System proaktiver BSM-Kennzahlen einzuführen.

Sonderbewertung der Arbeitsbedingungen (SBA)

Bei der PAO Gazprom wird eine Sonderbewertung der Arbeitsbedingungen (SBA) vorgenommen, die darauf abzielt, schädliche und gefährliche Betriebsfaktoren festzustellen, die sich bei Ausübung der beruflichen Tätigkeit auf die Gesundheit von Menschen auswirken.

Die Sonderbewertung der Arbeitsbedingungen findet an allen Arbeitsplätzen der Gazprom statt (in der Verwaltung sowie in Tochtergesellschaften und Betrieben der Gazprom-Gruppe). Aufgrund von Ergebnissen der Sonderbewertung werden die Arbeitsbedingungen eingestuft und Maßnahmen, die auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen ausgerichtet sind, vorbereitet und umgesetzt.

Dynamik zur Reduzierung von Arbeitsplätzen mit gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen bei den im Gasbereich tätigen Unternehmen der Gazprom-Gruppe in den Jahren 2012–2022

Dynamik zur Reduzierung von Arbeitsplätzen mit gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen bei den im Gasbereich tätigen Unternehmen der Gazprom-Gruppe in den Jahren 2012–2022

Kultur der Betriebssicherheit

Die Kultur der Betriebssicherheit bedeutet eine qualifizierte und psychologische Vorbereitung aller Konzernmitarbeiter, bei der die Gewährleistung der Betriebssicherheit an Objekten für die Arbeitnehmer vorrangiges Ziel und Grundbedürfnis ist, woraufhin sie sich ihrer Verantwortung bewusst werden und bei allen Arbeiten, die für die Betriebssicherheit relevant sind, sich selbst kontrollieren.

Um die Kultur der Betriebssicherheit zu entwickeln, gilt es vor allem, die Denkweise von Mitarbeitern zu verändern und Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sie jegliche Verstöße auf dem Gebiet der Betriebssicherheit ohne zusätzliche Kontrolle „von oben“ nicht tolerieren. 

Schwerpunktbereiche der Gazprom in Bezug auf die Entwicklung der Kultur der Betriebssicherheit sind:

  • Führungsrolle des Topmanagements und Loyalität der Mitarbeiter in Fragen der Betriebssicherheit; 
  • Einbeziehung von Führungskräften und Mitarbeitern auf allen Betriebsebenen in die Herausbildung der Kultur der Betriebssicherheit;
  • ständige Personalschulung auf dem Gebiet der Betriebssicherheit;
  • hohes Informationsniveau auf allen Betriebsebenen;
  • verantwortungsbewusstes Verhalten hinsichtlich der eigenen Sicherheit und Nulltoleranz in Bezug auf Verstöße gegen Betriebssicherheitsvorschriften, gefährliche Bedingungen und Vorfälle;
  • verantwortungsbewusste Einstellung von Mitarbeitern, um Unfällen vorzubeugen, bei denen Menschen verunglücken können oder dem Betrieb Schaden zugefügt werden kann;
  • effizientes System für die Motivierung von Personal.