2020
- 2020
- 2019
Übersicht
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- In 2019 waren stabile Produktions- und Finanzergebnisse zu verzeichnen.
- Stellung an Absatzmärkten weiterhin gestärkt.
- Aufmerksamkeit wurde auf Steigerung der Wirtschaftseffizienz fokussiert.
Heute hat in New York der fünfzehnte jährliche Investorentag der Gazprom begonnen.
An dieser Veranstaltung nehmen teil: Famil Sadygov, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der PAO Gazprom, Elena Burmistrova, stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Generaldirektorin der Gazprom Export, Kiril Polous, Verwaltungsleiter, sowie Vertreter von Fachbereichen und Tochtergesellschaften des Konzerns.
Sie trafen sich mit Investoren und Analysten von Investmentfonds und Kreditanstalten aus den USA, Großbritannien, Russland sowie aus Ländern Kontinentaleuropas und der asiatisch-pazifischen Region.
Die Gazprom-Vertreter berichteten in ihren Vorträgen über die wichtigsten Geschäftsergebnisse des Jahres 2019 in den Kerngeschäftsfeldern, bewerteten Tendenzen an Absatzmärkten und gaben Pläne für die weitere Entwicklung bekannt.
Der Vortrag von Kiril Polous war der Gazprom-Strategie gewidmet. Er präsentierte die Entwicklungsziele des Konzerns für das nächste Jahrzehnt. Festgestellt wurde, dass der Konzern die stabile Steigerung der Gasförderung vor allem durch die Ausbeute von Lagerstätten in neuen Gasförderungszentren – auf der Halbinsel Jamal und im Osten Russlands – langfristig gewährleisten wird. Mit der Umsetzung neuer Projekte in der Gasförderung wird die Inbetriebnahme von Transportkapazitäten einhergehen. Der Start großer Gasverarbeitungsbetriebe in den Verwaltungsgebieten Amur und Leningrad wird es ermöglichen, Erlösquellen zu diversifizieren und die Monetarisierung von Mehrkomponentengas zu sichern.
Als Prioritäten der Gazprom-Tätigkeit auf dem Binnenmarkt gelten die sichere Gasversorgung von Verbrauchern und der Ausbau der Erdgasinfrastruktur. In Europa, dem größten Exportmarkt, beabsichtigt der Konzern, seine marktführende Stellung aufgrund des Einsatzes flexibler Marktmechanismen und der Zunahme von Lieferungen durch Hightech-Pipelines, deren Betrieb sich durch eine minimale CO2-Bilanz auszeichnet, zu stärken. Eine zusätzliche Verringerung der CO2-Bilanz bei Lieferungen wird in Zukunft durch die Nutzung von Brennstoff aus Methan-Wasserstoffgemischen sichergestellt. Zunehmende Exportmengen von russischem Pipelinegas nach China werden es der Gazprom ermöglichen, Absatzmärkte für ihre Produkte zu diversifizieren. Die Inbetriebnahme neuer Kapazitäten für die Verflüssigung von Erdgas wird einen Zugang zu entlegenen Gasmärkten öffnen.
Elena Burmistrova berichtete über Perspektiven und Vorteile der Konzerntätigkeit am Gasmarkt, der in einem dynamischen Wandel begriffen ist. Gazprom beobachtet aufmerksam, wie sich die Situation entwickelt, und trifft erforderliche Maßnahmen, um die Auswirkung einiger negativer Faktoren auf Lieferanten auszugleichen. Die abgeschlossenen großangelegten Pipelineprojekte wie die Power of Siberia und die TurkStream dienen dazu, dass die Stellung der Gazprom als des weltweit größten Lieferanten von Erdgas, dem umweltfreundlichsten fossilen Energieträger, weiterhin gestärkt werden kann.
Gazprom bleibt für Europa marktführender Exporteur. Trotz der Witterungsverhältnisse und der zunehmenden LNG-Lieferungen in die europäischen Länder lagen die Exportmengen von Pipelinegas der Gazprom ins ferne Ausland (einschließlich China) laut Jahresergebnissen 2019 annähernd auf Rekordstand und betrugen 199,3 Milliarden Kubikmeter. Der Anteil von Gazprom-Lieferungen am Verbrauch in europäischen Ländern und in der Türkei belief sich laut bisherigen Informationen auf 35,6 Prozent. Elena Burmistrova berichtete über Instrumente, anhand derer der Konzern auf neue Herausforderungen und Tendenzen am globalen Gasmarkt reagiert. Dazu gehört der Ausbau der elektronischen Handelsplattform. Seit September 2018 wurden über die elektronische Handelsplattform bis heute mehr als 16,5 Milliarden Kubikmeter Gas verkauft.
Elena Burmistrova schenkte besonderes Augenmerk der Preisbildung und dem Vertragsmodell für Exporte. Das Vertragsmodell der Gazprom setzt günstige Preise sowie zuverlässige und flexible Lieferbedingungen voraus, wodurch russisches Pipelinegas zu den wettbewerbsfähigsten Produkten auf dem Markt gehört. Der Mechanismus für die Preisbildung in Exportverträgen des Konzerns passt sich den Veränderungen am europäischen Markt effektiv an. Geringe Produktionskosten, effiziente Gaslieferrouten und die beachtliche Ressourcenbasis der Gazprom garantieren, dass selbst in Zeiten von Niedrigpreisen Profite erwirtschaftet werden.
Famil Sadygov informierte über Schlüsselergebnisse bei der Umsetzung der Finanzstrategie der Gazprom. Er betonte, dass die Gazprom im vergangenen Jahr trotz komplizierter Marktverhältnisse stabile Finanzergebnisse an den Tag gelegt hatte. Laut bisherigen Schätzungen beliefen sich der Nettogewinn der Unternehmensgruppe im Jahr 2019 auf mehr als 21 Milliarden US-Dollar, der Erlös auf mehr als 120 Milliarden US-Dollar und der freie Cashflow blieb positiv. Diese Ergebnisse sind unter anderem einer kontinuierlichen Optimierung operativer und Investitionskosten sowie einer gründlichen Kontrolle über Aufwendungen zu verdanken.
Famil Sadygov erinnerte auch daran, dass russische und ausländische Investoren im Jahr 2019 den Preis der Gazprom-Aktien generell revidiert haben. Innerhalb dieses einen Jahres stieg der Handel mit Wertpapieren des Konzerns an der London Stock Exchange ums 2,5fache und an der Moskauer Börse um mehr als das 3fache. Aufgrund der Jahresergebnisse legte der Preis der Gazprom-Aktien in US-Dollar um 87 Prozent zu, und der Konzern wurde zum Spitzenreiter auf dem russischen Effektenmarkt in Bezug auf seine Kapitalisierung. Dabei erkennt die Gazprom ein gutes weiteres Wachstumspotenzial für den Preis ihrer Wertpapiere.
Zu den wichtigsten Ereignissen des Jahres 2019 wurde die Verabschiedung der neuen Dividendenpolitik der PAO Gazprom. Nach Maßgabe dieses Dokuments wird der Dividendenbetrag ausgehend vom Nettogewinn der Unternehmensgruppe gemäß International Financial Reporting Standards, bereinigt um fünf nicht monetäre Posten, berechnet. Das Zielniveau der Ausschüttungen liegt bei mindestens 50 Prozent des Nettogewinns gemäß IFRS. Die Finanzierung der Dividenden soll vor allem aus dem freien Cashflow erfolgen. Deshalb wird die Gazprom sich noch mehr darum bemühen, eine stabile Generierung des positiven freien Cashflows mittel- und langfristig sicherzustellen.
Der Konzern beabsichtigt auch weiterhin, die Effizienz seiner Kapitalanlagen unter anderem aufgrund seines flexiblen Investitionsprogramms und eines aktiveren Einsatzes von Verfahren der Projektfinanzierung zu steigern. Die Arbeit an der Reduzierung von Betriebskosten wird fortgesetzt. Ziel des Konzerns ist es, sie um zwei Prozent jährlich zurückzufahren. Darüber hinaus werden neue und zukünftige Gazprom-Projekte wie die Power of Siberia, die TurkStream, die Nord Stream 2, das Gasverarbeitungswerk Amur und der integrierte Industriebetrieb für die Verarbeitung und Verflüssigung von Erdgas in Ust-Luga zur Gewährleistung guter Finanzkennzahlen erheblich beitragen. Laut Schätzungen des Konzerns werden sie bei voller Auslastung zusätzlich neun Milliarden US-Dollar jährlich zum EBITDA beitragen.
Der Konzern beabsichtigt, Beziehungen zu Repräsentanten der Investorengemeinschaft auszubauen. In seinen Plänen stehen zahlreiche Treffen von stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der PAO Gazprom mit Analysten und Investoren, eine Steigerung von Umfang und Qualität der offengelegten Informationen, unter anderem hinsichtlich der nachhaltigen Entwicklung, sowie die Einführung neuer Formate für Interaktionen mit der Investorengemeinschaft.
Die Vertreter der Gazprom stellten fest, dass die Steigerung grundlegender Produktionskennzahlen – Gasförderung und Gaslieferungen an russische und ausländische Verbraucher – die Stellung des Konzerns in der internationalen Energiewirtschaft stärken wird. Zugleich werden die Optimierung der Kapitalanlagen und die Implementierung einer flexiblen und ausgeglichenen Investitionsstrategie eine weitere Steigerung der Wirtschaftseffizient und eine zunehmende Attraktivität der Gazprom für Investoren langfristig nach sich ziehen.
Derzeit beantworten Vertreter der Gazprom Fragen von Investoren und Analysten.
Das zweite Treffen im Rahmen des Investorentages findet am 13. Februar in London statt.