Gazprom und Wintershall unterschrieben abschließenden Vertrag zum Asset Swap

 

PRESSEMITTEILUNG

Heute haben im Gazprom-Hauptquartier der Vorstandsvorsitzende Alexey Miller und das Vorstandsmitglied der BASF SE und Vorsitzende des Aufsichtsrates der Wintershall Holding GmbH Dr. Harald Schwager den abschließenden Vertrag zum Tausch von Vermögenswerten zwischen Gazprom und der Wintershall Holding GmbH (Wintershall) unterzeichnet.

Alexey Miller während der Begegnung mit dem Vorstandsmitglied der BASF SE und Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Wintershall Holding GmbH Dr. Harald Schwager
Alexey Miller während der Begegnung mit dem Vorstandsmitglied der BASF SE und Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Wintershall Holding GmbH Dr. Harald Schwager

Alexey Miller (in der Mitte)

Im Ergebnis der Vereinbarung wird Gazprom seinen Anteil an den Joint Ventures für den Erdgashandel und die Speicherung in Europa WINGAS, WIEH und WIEE bis auf 100 Prozent erhöhen, aber auch einen Anteil von 50 Prozent am Unternehmen WINZ erhalten, das in der Nordsee Kohlenwasserstoffe erkundet und fördert.

Dr. Harald Schwager, Vorstandsmitglied der BASF SE und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Wintershall GmbH, während des Treffens mit Alexey Miller
Dr. Harald Schwager, Vorstandsmitglied der BASF SE und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Wintershall GmbH, während des Treffens mit Alexey Miller

Dr. Harald Schwager (2. von rechts)

Wintershall wird im Gegenzug 25,01 Prozent der Anteile am Vorhaben zur Erschließung und Ausbeutung der Blöcke 4А und 5А der Achimov-Formationen des Erdgas- und Kondensatfeldes Urengoi übernehmen.

Am 4. Dezember war die Vereinbarung zum Asset Swap durch die EU-Kommission gebilligt worden.

„Die Nachfrage nach russischem Gas in Europa nimmt nach wie vor zu. Die Verstärkung der Präsenz von Gazprom auf dem Großhandelsmarkt, aber auch der potenzielle Zugang zum Einzelhandelskunden verstärken erheblich unsere Positionen nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern.

Die Vereinbarung mit unseren deutschen Partnern eröffnet uns gleichfalls den Zugang zu den perspektivreichen Schelf-Projekten in der Nordsee. Das ist eine ausgezeichnete Möglichkeit für das Wachstum des Unternehmens“, sagte Alexey Miller.

„Durch den Asset-Austausch werden wir unsere mehr als 20jährige Partnerschaft dank einer aktiveren Beteiligung von Gazprom am Erdgashandels- und Speichergeschäft und der Forcierung unserer Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Förderung von Kohlenwasserstoffen weiter entwickeln. Das heute unterzeichnete Abkommen ist ein erneuter Beweis dafür, dass die Partnerschaft neue Perspektiven für beide Seiten eröffnet“, erklärte Dr. Kurt Bock, Vorstandsvorsitzender der BASF SE.

Hintergrundinformation

Im November 2012 unterzeichneten Gazprom und die Wintershall Holding GmbH ein juristisch verbindliches Basisabkommen zu den Bedingungen für einen Tausch von Vermögenswerten.

Die Wintershall Holding GmbH mit Sitz in Kassel (Deutschland) ist zu 100 Prozent ein Tochterunternehmen des Konzerns BASF SE, das schon über 80 Jahre auf dem Gebiet der Erkundung und Förderung von Erdöl und Erdgas arbeitet. WINGAS, WIEH und WIEE sind Joint Ventures von Gazprom und der Wintershall Holding GmbH.

Die WINGAS GmbH (WINGAS) ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Wintershall (50,02 Prozent) und Gazprom (49,98 Prozent). Haupttätigkeitsbereich von WINGAS sind der Erdgasgroßhandel und die Gasspeicherung. Das Unternehmen liefert Kohlenwasserstoffe an Kunden in Deutschland, wo das Unternehmen einen Marktanteil von über 20 Prozent hat, aber auch in Belgien, den Niederlanden, in Großbritannien, Österreich, Tschechien und anderen Ländern. Unter den Kunden von WINGAS sind städtische und regionale Gasversorgungsbetriebe, Industrieunternehmen und Kraftwerke. 2012 machte das Absatzvolumen von WINGAS rund 40 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus.

Die Wintershall Erdgas Handelshaus GmbH & Co. KG (WIEH) ist ein Joint Venture von Wintershall (50 Prozent) und Gazprom (50 Prozent). Das Unternehmen befasst sich mit dem Erwerb und Absatz von Erdgas in Deutschland.

Die Wintershall Erdgas Handelshaus Zug AG (WIEE) ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Wintershall (50 Prozent) und Gazprom (50 Prozent). Haupttätigkeitsbereich des Unternehmens ist die Vermarktung von Erdgas in Ländern Südosteuropas.

Wintershall Noordzee B.V. (WINZ) ist ein zur Wintershall Holding GmbH gehörendes Unternehmen, zu dessen Tätigkeitsbereich die geologische Erkundung und Förderung von Kohlenwasserstoffen auf dem Nordsee-Schelf gehören.

Die Achimov-Formationen liegen in großen Tiefen (etwa 4000 Meter) bei einem anormal hohen Schichtdruck (über 600 Atmosphären) und werden durch schwere Paraffine belastet, was deren Erschließung und Ausbeutung erheblich erschwert. Entsprechend den Ergebnissen geologischer Erkundungsarbeiten ist die Leistung der Achimov-Formationen auf einem recht ausgedehnten Territorium der Region Nadym-Pur-Tas bestätigt worden. Die bedeutendsten förderbaren Vorräte an Kohlenwasserstoffen der Achimov-Formationen konzentrieren sich auf dem Erdöl- und Gaskondensatfeld Urengoi. Verantwortlich für die Ausbeutung ist dort die Gazprom Dobycha Urengoi, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von Gazprom. Die Gesamtförderung aus den Blöcken 4А und 5А der Achimov-Formationen wird auf rund 274 Milliarden Kubikmeter Erdgas und 74 Millionen Tonnen Kondensat im Zeitraum bis 2039 geschätzt.

Im Juli 2003 gründeten Gazprom und die Wintershall Holding GmbH auf paritätischer Grundlage ein Joint Venture – die Achimgaz – zur Erschließung des ersten Probeabschnitts der Achimov-Formationen des Urengoi-Erdgas- und Kondensatfelds. 2008 nahm die Achimgaz den industriellen Probebetrieb dieses Abschnitts auf.

Die Wintershall Holding GmbH ist auch ein Partner von Gazprom hinsichtlich der Erschließung des Feldes Juschno-Russkoje und der Realisierung der Projekte Nord Stream und South Stream.

 

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