Wettbewerb ist obligatorische Voraussetzung für die Weiterentwicklung des russischen Gasmarktes

PRESSEMITTEILUNG

Der Aufsichtsrat der ОАО Gazprom nahm Information über den Konkurrenzkampf auf dem Binnenmarkt entgegen.

Es wurde festgestellt, dass die Entwicklung eines vollwertigen Wettbewerbs auf dem Gasmarkt in Russland den Interessen russischer Konsumenten und dem Geist der staatlichen Energiepolitik gerecht werde. Gesunde Konkurrenz zwischen den Produzenten sei wichtiges Element vor allem der Sicherung wirtschaftlicher Voraussetzungen für stabile Versorgung der Verbraucher mit Erdgas. Gazprom verfechte konsequent eine Strategie, die auf die Gewährleistung gleicher Konditionen für ausnahmslos alle Teilnehmer des russischen Gasmarktes ausgerichtet sei.

Das aktuelle Modell des Gasmarktes ist von einer Reihe grundlegender Probleme behaftet, die einer weiteren Entfaltung des Wettbewerbs im Wege stehen. Es ist dies der große Anteil des regulierten Sektors des Gasmarktes, wirtschaftlich nicht begründetes Niveau der Großhandelspreise und die Quersubventionierung der Gaspreise für die Regionen.

Auf dem russischen Markt überwiegt der staatlich regulierte Sektor wesentlich über dem nichtregulierten Segment, wodurch die Wirkung marktspezifischer preisbildender Faktoren auf der Grundlage von Anfrage und Angebot beeinträchtigt wird. Der Anteil von Gazprom am Gesamtvolumen der Gaslieferungen auf den Binnenmarkt durch das Einheitssystem der Gasversorgung belief sich 2013 auf 72 Prozent bei einem Anteil unabhängiger Gasproduzenten von 28 Prozent. Dabei werden die die Großhandelspreise für das Erdgas, das durch Gazprom vermarktet wird, durch den Staat festgelegt, während die restlichen Markt-Teilnehmer Gas zu freien Preisen anbieten.

Quersubsidierung der Gaspreise für verschiedene RF-Regionen schaffe zusätzliche Hindernisse für die Entwicklung des Wettbewerbs. Die bestehende Tarifpolitik setze voraus, dass Gazprom die Verluste, die bei Gaslieferungen in weitab von den Lagerstätten gelegene Regionen entstehen, durch höhere Erlöse aus dem Gasverkauf an naher an die Gasfelder gelegene Verbraucher wettmache.

In Wirklichkeit seien diese Regionen von unabhängigen Produzenten besetzt, die im Gegensatz zu Gazprom den Kunden flexiblere Lieferkonditionen anbieten könnten. Die unabhängigen Produzenten nützten ihre Vorteile im Wesentlichen durch nahe an den wichtigsten Fördergebieten gelegene große und stabile Verbraucher aus, was den Gasproduzenten größtmögliche Profite sichere.

Die Situation bewirke Missverhältnisse auf dem Gasmarkt und mache in einzelnen Fällen den Begriff der Konkurrenz an sich zunichte. So versorgten momentan unabhängige Organisationen praktisch vollständig die Verbraucher in den Verwaltungsgebieten Kostroma, Swerdlowsk und Tscheljabinsk mit Gas und bestreiten einen beachtlichen Teil der Lieferungen nach der Verwaltungsregion Perm (79 Prozent), dem Autonomen Bezirk der Chanten und Mansen (72 Prozent), nach dem Süden des Verwaltungsgebiets Tjumen (77,1 Prozent) und nach dem Verwaltungsgebiet Nowosibirsk (68 Prozent). Sie zeigten jedoch kein Interesse an der Versorgung von Verbrauchern in mehreren Regionen des Zentralen, des Nordwestlichen und des Südlichen Föderalen Kreises, die sich in wesentlicher Entfernung von den Haupt-Förderkapazitäten befänden.

Gazprom fürchte keinen Wettbewerb und sei der Auffassung, echter Konkurrenzkampf um den Konsumenten und im Interesse des Konsumenten sei allein bei der Sicherung gleicher Möglichkeiten für alle und gleichzeitigem Start von organisiertem Gashandel in Russland und der Implementierung eines Systems des Ertragsausgleichs bei Gaslieferungen.

Die Gesellschaft arbeite permanent mit föderalen Behörden an der Verbesserung bestehender Methoden staatlicher Regulierung. Das Unternehmen halte es für erforderlich, gleiche Rentabilität der Gaslieferungen nach verschiedenen Regionen zu gewährleisten. Darüber hinaus hätte es Vorschlage vorgelegt, die darauf abzielen, in der Gasbranche zur Regulierung der Preise und Tarife auf der Basis begründeter Ausgaben und der Berücksichtigung wirtschaftlich begründeter Gewinnnormative im Großhandelspreis überzugehen.

Der Vorstand wurde angewiesen, die Arbeit zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit von Gazprom auf dem Binnenmarkt fortzusetzen.

Hintergrundinformation

Der russische Gasmarkt besteht gegenwärtig aus einem regulierten und einem nichtregulierten Sektor. Die ОАО Gazprom ist praktisch der einzige Lieferant im regulierten Marktsektor. Von allen Arten der Brennstoffressourcen unterliegen allein die Preise für das Erdgas einer staatlichen Regulierung, das durch Unternehmen der Gazprom Gruppe gefördert und an russische Abnehmer geliefert wird.

Die regulierten Großhandelspreise für Gas werden durch den Föderalen Tarifdienst aufgrund von Indikatoren der vom Ministerium für die wirtschaftliche Entwicklung der Russischen Föderation erstellten Prognose der sozialökonomischen Entwicklung der Russischen Föderation festgelegt und revidiert.

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