In den USA sinken die Wachstumsraten der Förderung von Schiefergas, in anderen Ländern bleiben Fortschritte bei der Erschließung einschlägiger Vorräte ebenfalls aus
PRESSEMITTEILUNG
Pressemitteilung
Der Aufsichtsrat der ОАО Gazprom nahm Information über die Resultate des Monitorings der Entwicklung der Schiefergas-Industrie in verschiedenen Regionen der Welt zur Kenntnis.
Es wurde festgestellt, dass die Entwicklung der Schiefergas-Industrie 2013–2014 im Wesentlichen durch niedrigere Wachstumsraten der Förderung aus Schiefergasvorkommen der USA und das Fehlen jeglicher Fortschritte bei der Erschließung einschlägiger Vorräte in allen Ländern außerhalb Nordamerikas geprägt war.
Als Misserfolg erwiesen sich nach Auffassung der meisten Experten die Erfahrungen mit der Förderung von Schiefergas in Polen, an das die größten Hoffnungen auf die Entwicklung dieses Industriezweiges in Europa geknüpft wurden. 2014 erklärten mehrere weitere internationale Betreiber offiziell den Verzicht auf weitere Realisierung ihrer Schiefergasprojekte in diesem Land. Es wurde darauf hingewiesen, dass die Förderung industriell relevanter Mengen an Gas aus Schiefervorkommen in Polen in mittelfristiger Perspektive wenig wahrscheinlich ist.
Die Sitzungsteilnehmer unterstrichen, dass die Förderung von Schiefergas in Russland nach wie vor als nicht zweckmäßig erscheint. Dies erkläre sich durch die beachtlichen Vorräte an konventionellem Erdgas, dessen Selbstkosten wesentlich niedriger sind als die zu erwartenden Kosten von Schiefergas, sowie durch negative Einwirkung der Gewinnung von Schiefergas auf die Umwelt.
Hintergrundinformation
2013–2014 wurde großangelegte industrielle Förderung von Schiefergas nach wie vor allein in den USA und in Kanada betrieben.
Die Entwicklung der Schiefergas-Industrie ist mit einer Reihe von Umweltrisiken verbunden, da industrielle Förderung von Schiefergas zahlreiche Bohrungen und die Anwendung des s. g. Hydraulic Fracturing erfordert, bei dem ins Gestein große Mengen an Wasser mit Sand und Chemikalien eingepresst werden. Dabei besteht die Gefahr einer Verschmutzung von Erdoberfläche und Grundwasser. Vollständiges bzw. regionales Moratorium für die Anwendung der Technologie des Hydraulic Fracturing besteht momentan in Frankreich, Bulgarien, Deutschland, den Niederlanden, Spanien und anderen europäischen Ländern sowie in mehreren Bundesstaaten Australiens. Darüber hinaus gilt das Moratorium weiterhin im Bundesstaat New York, in dessen Grenzen ein Teil der Schieferformation Marcellus, einer der größten in den USA, liegt.