Finanzstrategie der Gazprom sichert Stabilität des Unternehmens angesichts negativer Erscheinungen auf dem Weltmarkt

PRESSEMITTEILUNG

Der Aufsichtsrat der ОАО Gazprom nahm Information zur Finanzstrategie des Unternehmens unter den Konditionen der für Wirtschaftssubjekte der Russischen Föderation negativen Erscheinungen auf dem Weltfinanzmarkt zur Kenntnis.

Es wurde festgestellt, dass die meisten russischen Unternehmen durch die geopolitische Situation um die Ukraine und die gegen Russland verhängten wirtschaftlichen Sanktionen seitens der USA und der Europäischen Union betroffen wurden.

Die Gazprom halte es in der entstandenen Situation für erforderlich, an dem Kurs der laufenden Finanzstrategie festzuhalten, die finanzielle Stabilität des Unternehmens sichere und gestatte, rechtzeitig auf eventuelle Verschlechterungen der Situation zu reagieren.

Die Finanzstrategie der Gazprom sehe mehrere Schlüsselrichtungen in der Tätigkeit der Gesellschaft vor.

Eine dieser Richtungen sei die Festlegung eines konservativen Haushalts der Gazprom, der das Risiko einer Verringerung der Gasentnahme durch Kontrahenten bzw. ausbleibender Zahlungen für bereits erfolgte Lieferungen berücksichtige. Die Gazprom ziehe dieses Szenario des Geschehensablaufes im Voraus in Betracht und erstelle einen solchen Einnahmen- und Ausgabenplan, der maximal wirksame Nutzung der Mittel erfordere, die für die Realisierung für die Entwicklung der Gesellschaft besonders wichtiger Projekte bereitgestellt werden, und die Gesellschaft darüber hinaus befähige, sämtlichen Verpflichtungen zur Tilgung von Anleihen nachzukommen und die Operationskosten in vollem Umfang zu finanzieren.

Bei der Gestaltung des Investitionsprogramms definiere die Gazprom vorrangige Investitionsprojekte und ordne sie gemäß ihrer Relevanz und ihrer wirtschaftlichen Effizienz ein. Dabei folge die Gesellschaft dem Grundsatz der Finanzierung von Investitionen vorwiegend aus eigenen Mitteln. Dieser Ansatz limitiere unbegründete Erhöhung der Kapitalinvestitionen bei der Festlegung des Investitionsprogramms und ermögliche zugleich die Realisierung der wichtigsten Projekte der Gazprom in vollem Umfang.

Die Gazprom fahre fort, das System des zentralisierten Managements der Liquidität der Gruppe zu verbessern, und leiste große Arbeit im Bereich der Steuerung von Finanzrisiken.

Im Rahmen ihrer Finanzstrategie folge die Gazprom einer konservativen Politik der Schuldenverwaltung. Deren Umsetzung habe bereits ein optimales Schuldenportfolio und stabile finanzielle Lage der Gesellschaft zu dem Zeitpunkt gesichert, da sich auf internationalen Finanzmärkten eine für russische Unternehmen ungünstige Situation ergeben habe.

So betrage aufgrund der Resultate des ersten Halbjahres 2014 das Verhältnis Nettoverschuldung/EBITDA 0,5 – dies entspreche dem Stand der Weltenergiekonzerne und bedeute, dass die Gesellschaft in der Lage sei, ihre Schulden aus den binnen lediglich einem halben Jahr erwirtschafteten Mitteln voll zu begleichen. Wesentlich verlängert wurde das Profil der Schuldentilgung – Anleihen mit Tilgungsfristen von mehr als fünf Jahren machen heute rund ein Drittel des Schulden-Portfolios der Gesellschaft aus. Der Anteil der Anleihen mit fixiertem Zinssatz übersteige 95 Prozent des Schulden-Portfolios der Gazprom Gruppe, wodurch unter den aktuellen Marktkonditionen das Risiko von Änderungen der Zinssätze für die Gesellschaft wesentlich verringert werde.

Momentan betrachte die Gazprom Möglichkeiten einer Diversifizierung der Finanzierungsquellen durch asiatische Kapitalmärkte. Die Gesellschaft wirke mit asiatischen Finanzinstituten in einer Reihe von Fragen zusammen, zu denen die Möglichkeit der Emission von Eurobonds in asiatischen Währungen gehöre.

Fortgesetzt werde die Arbeit zur Aufrechterhaltung der Kapitalisierung und Erhöhung der Liquidität der Gazprom-Aktien. Im Juni dieses Jahres absolvierten die Global Depositary Receipts der ОАО Gazprom die Listingprozedur und wurden in die Notierungsliste der Singapore Exchange aufgenommen. Momentan werde die Möglichkeit geprüft, an der Hong Kong Stock Exchange gelistet zu werden und den Listing-Status an der Börse von Singapur zu erhöhen. Listing in Asien ermögliche den Zugang zu neuen Kategorien von Investoren, darunter zu Rentenfonds, Versicherungsgesellschaften, asiatischen Körperschaften, Familienfonds und Verwaltungsgesellschaften asiatischer Banken.

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