Aufträge der Gazprom sind wesentlicher Ansporn für die Entwicklung der russischen Rohrindustrie
PRESSEMITTEILUNG
Pressemitteilung
Der Vorstandsvorsitzende der OAO Gazprom Alexey Miller führte heute im Metallwerk Wyksa (Verwaltungsgebiet Nischni Nowgorod) eine Beratung zum Thema Innovationen in der russischen Rohrindustrie durch.
Vor Beginn der Beratung besichtigte die Delegation der Gazprom die Herstellung von Rohren im Metallwerk Wyksa.
An der Beratung beteiligten sich der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der ОАО Gazprom Vitaly Markelov, die Vorstandsmitglieder Oleg Aksyutin, Yaroslav Golko und Dmitry Lyugai, Leiter und Vertreter entsprechender Fachbereiche der Gazprom und einer Reihe von Tochtergesellschaften, des Verbands der Rohrhersteller, der ZAO United Metallurgical Company, ОАО Pipe Metallurgical Company, ОАО Chelyabinsk Pipe Rolling Plant, ОАО Severstal, des Fonds für Infrastruktur- und Bildungsprogramme der ROSNANO und der ZAO METACLAY.
Alexey Miller stellte fest, dass die Großaufträge der Gazprom und die fruchtbringende wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit der Gesellschaft mit russischen Rohrherstellern der Entwicklung und Modernisierung der russischen Rohrbetriebe einen ernsthaften Impuls verliehen. Dies finde seinen Ausdruck nicht allein in der Steigerung der Produktion, sondern auch in der Entwicklung neuer, weltweit einzigartiger Produkte. So seien für das Pipelinesystem Bowanenkowo – Uchta in der Gesamtheit ihrer Parameter einmalige Rohre von erhöhter Festigkeit mit einem Durchmesser von 1.420 Millimeter entwickelt worden, die einem in Festland-Pipelines bislang nie erreichten Betriebsdruck von 11,8 MPа standhielten. Die erforderliche Festigkeit sei dabei durch modifizierte Metalleigenschaften und nicht durch größere Wandstärke erreicht worden, wodurch die Kosten reduziert werden konnten. Diese Rohre würden unter anderem im Metallwerk Wyksa hergestellt.
Die neuen großangelegten Gastransportprojekte der Gazprom South Stream, Südlicher Korridor und Power of Siberia würden unter Beteiligung russischer Rohrhersteller realisiert. Sie seien auch bereit, für das Projekt Power of Siberia Rohre mit erhöhter Deformationsfestigkeit für den Einsatz in Gebieten mit die Stärke 8 überschreitender Seismizität zu liefern. Darüber hinaus hätten mehrere Betriebe bereits mit industrieller Anwendung einheimischer Materialien für den Außenschutz von Rohren begonnen.
In der Beratung wurde festgestellt, dass die Gazprom den russischen Rohrproduzenten neue Aufgaben stellt. Unter anderem sollen die russischen Rohrhersteller die Serienproduktion folgender Arten von Rohren aufnehmen:
- Gewinderohre für Erdgasförderung auf See;
- Für den Einsatz in aggressiven Medien;
- Mit erhöhter Kältestabilität;
- Mit hochhermetischem Gewinde;
- Mit Vakuum-Wärmeisolierung.
Aufgrund der Ergebnisse der Beratung wurden Aufträge für die weitere Entwicklung der Rohrherstellung in russischen Unternehmen für die Belange der Gazprom formuliert.
Hintergrundinformation
South Stream ist ein globales Infrastrukturprojekt der Gazprom für den Bau einer Gaspipeline mit einer Kapazität von 63 Milliarden Kubikmeter über das Schwarze Meer nach Ländern Süd- und Zentraleuropas zwecks Diversifizierung der Erdgas-Exportrouten und Ausschluss von Transitrisiken.
Der Seeabschnitt der South Stream Pipeline besteht aus vier Strängen von jeweils über 930 Kilometer Länge mit einem Durchmesser von 813 Millimeter und einer Wandstärke von 39 Millimeter. Bei der Verlegung des Offshore-Teils der Pipeline kommen in ihrer Art einmalige für den extrem hohen Druck von 28,45 MPa berechnete Rohre aus К65-Stahl zum Einsatz.
Mit der Lieferung von Rohren für den ersten Strang der Pipeline wurden die deutsche EUROPIPE (50 Prozent des Gesamtvolumens) sowie die russischen Hersteller ZAO United Metallurgical Company (35 Prozent) und ОАО Severstal (15 Prozent) beauftragt.
Rohre für den zweiten Strang sollen vom japanischen Konsortium Marubeni-Itochu und Sumitomo (40 Prozent des Gesamtvolumens), der ZАО United Metallurgical Company (35 Prozent) und der ОАО Severstal (25 Prozent) geliefert werden.
Das Pipelinesystem Südlicher Korridor erfasst das Territorium von acht Subjekten der Russischen Föderation und gestattet, Regionen des zentralen und südlichen Teils Russlands mit zusätzlichen Mengen an Erdgas zu beliefern sowie stabile Belieferung der South Stream Pipeline zu gewährleisten.
Power of Siberia soll als gemeinsames Gastransportsystem der Erdgasförderungszentren Irkutsk und Jakutsk Gas aus diesen Zentren nach Regionen des russischen Fernen Ostens und nach China transportieren.