Gazprom und CNPC unterzeichneten Vereinbarung über grenzüberschreitenden Abschnitt von Power of Siberia und weitere Dokumente zur Entwicklung ihrer Zusammenarbeit

PRESSEMITTEILUNG

Der Vorstandsvorsitzende der Gazprom, Alexey Miller, und der Vorsitzende des Board of Directors der China National Petroleum Corporation, Wang Yilin, unterzeichneten heute in Peking eine Vereinbarung über Planung und Bau des grenzüberschreitenden Abschnitts der Gaspipeline Power of Siberia, einschließlich der Flussunterquerung des Amur sowie ein Memorandum of Understanding zwischen der Gazprom Neft und CNPC im Erdölbereich.

Die Dokumente wurden im Beisein des Vorsitzenden der Regierung der Russischen Föderation, Dmitry Medvedev, und dem Ministerpräsidenten des Staatsrates der VR China, Li Keqiang, signiert.

Die Vereinbarung über Planung und Bau des grenzüberschreitenden Abschnitts der Gaspipeline Power of Siberia, einschließlich der Flussunterquerung des Amur bestimmt unter anderem das Verfahren für technische Entscheidungen sowie Planung und Bau des betreffenden Abschnitts. Besondere Beachtung gilt der Amur-Unterquerung. Die Vereinbarung wurde im Rahmen der Umsetzung des Kaufvertrags für russische Gaslieferungen nach China auf der Ostroute geschlossen.

Das unterzeichnete Memorandum of Understanding im Erdölbereich erfasst eine Zeitspanne von drei Jahren. Das Dokument betrifft das Zusammenwirken der Parteien bei der Erkundung und Förderung von Erdöl in Russland, einschließlich des arktischen Schelfs, China und Drittländern sowie Verarbeitung und Vermarktung von Erdöl und Erdölprodukten. Das Memorandum bezweckt Zusammenarbeit bei der Lieferung von Ausrüstungen und Technologien für Erkundung, Förderung und Verarbeitung von Kohlenwasserstoffen sowie Zusammenwirken bei der Beschaffung von Finanzierungen für gemeinsame Projekte.

Alexey Miller und Wang Yilin unterzeichneten heute ferner:

  • Eine Vereinbarung über Kommunikation auf dem grenzüberschreitenden Abschnitt von Power of Siberia. Das Dokument definiert grundlegende technische Vorgaben für das Kommunikationssystem sowie die Grundsätze seiner Organisation in der Bau- und Betriebsphase des grenzüberschreitenden Abschnitts;
  • Einen gemeinsamen Plan der Arbeiten in Projekten der Stromerzeugung mit Gas. Das Dokument sieht unter anderem die Untersuchung der Perspektiven für die Umsetzung von Projekten in dieser Sphäre auf dem Territorium der VR China vor. Im Rahmen dieses Plans wurden eine Arbeitsgruppe gebildet und eine Reihe potentieller Projekte im Nordosten und Osten des Landes definiert;
  • Einen Arbeitsplan für das Projekt der Erdgaslieferungen nach der VR China durch eine Pipeline aus dem russischen Fernen Osten. Der Plan sieht unter anderem technische und wirtschaftliche Projektuntersuchung sowie Analyse des Absatzmarktes vor.

„Wir unterzeichneten heute eine ganze Reihe wichtiger Dokumente im Rahmen des Ausbaus unserer strategischen Partnerschaft mit unseren chinesischen Kollegen. Dazu gehört die Vereinbarung über den grenzüberschreitenden Abschnitt von Power of Siberia, der das russische und das chinesische Gastransportsystem verbinden soll.

Die Ostroute kommt sicher voran. Der Vertrag hat volle Rechtskraft erlangt. Die Power of Siberia Pipeline wird strikt nach Plan gebaut, die Ressourcenbasis wird erschlossen, der Bau des Gasverarbeitungswerkes Amur ist angelaufen. Alle erforderlichen Objekte werden binnen vertraglich definierter Fristen fertiggestellt werden“, erklärte Alexey Miller.

Heute fand ein Arbeitstreffen zwischen Alexey Miller und Wang Yilin statt.

Die Parteien diskutierten Perspektiven für die Entwicklung ihrer Zusammenarbeit im Gasbereich. Es wurde festgestellt, dass im Rahmen des Gemeinsamen Koordinierungsausschusses eine Arbeitsgruppe zur Untersuchung der Möglichkeit gebildet wurde, ein Joint Venture zur Umsetzung von Projekten im Bereich der Gasspeicherung auf dem Territorium der VR China zu gründen. Die Parteien definierten mehrere potentielle UGS-Projekte, eins davon im Rahmen der Ost- und zwei im Rahmen der Westroute. Zusammenarbeit im Bereich der Untertagespeicherung von Erdgas in China soll die Sicherheit russischer Gaslieferungen in die Republik erhöhen und saisonale Schwankungen des Verbrauchs in dicht besiedelten Regionen des Landes ausgleichen.

Im Rahmen des Gemeinsamen Koordinierungsausschusses wurde ferner eine Arbeitsgruppe zur Untersuchung der Perspektiven des Zusammenwirkens im Bereich des Gaskraftstoffs gebildet.

Gesondertes Augenmerk wurde der Bewertung von Standards und deren wechselseitiger Bestätigung durch Russland und China, darunter auch auf der Ebene eines Regierungsabkommens, gewidmet.

Darüber hinaus erörterten Alexey Miller und Wang Yilin das Projekt der Gaslieferungen aus Westsibirien nach China auf der Westroute. Die chinesische Seite bestätigte den ursprünglichen Plan für die Verlegung eines Strangs für 30 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr. Geschäftsverhandlungen zu diesem Vertrag sollen in der zweiten Januarhälfte 2016 fortgesetzt werden.

Analysiert werden ferner Perspektiven für den Bau eines zweiten Strangs und Vergrößerung des summarischen Liefervolumens in dieser Richtung auf 60 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr.

Heute fand auch ein Arbeitstreffen zwischen Alexey Miller und dem Vorsitzenden des Board of Directors der CNOOC, Yang Hua, statt. Die Parteien diskutierten Fragen ihres Zusammenwirkens und unterschrieben ein Addendum zum Memorandum of Understanding.

Hintergrundinformation

CNPC gehört als 100prozentige staatliche Öl- und Gasgesellschaft Chinas zu den größten integrierten Energieunternehmen der Welt.

Am 21. Mai 2014 unterzeichneten die Gazprom und die CNPC einen Kaufvertrag für Gaslieferungen über die Ostroute. Laut diesem Vertrag mit einer Laufzeit von 30 Jahren sollen 38 Milliarden Kubikmeter Erdgas jährlich aus Russland in die VR China geliefert werden.

Am 8. Mai 2015 unterzeichneten Gazprom und CNPC Abkommen zu Grundkonditionen der Lieferungen von Erdgas aus Russland nach China über die Westroute (Ferngasleitung Power of Siberia-2). Über die Westroute sollen 30 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr nach der VR China aus den Vorkommen in Westsibirien exportiert werden.

Am 3. September 2015 unterzeichneten Gazprom und CNPC ein Memorandum of Understanding zum Projekt für Pipeline-Lieferungen von Erdgas aus dem russischen Fernen Osten nach China.

Der Gemeinsame Koordinierungsausschuss der Gazprom und CNPC leitet die Aktivitäten zur Umsetzung des Abkommens über strategische Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen. Im Rahmen des Ausschusses wirken Arbeitsgruppen für die Hauptrichtungen der Zusammenarbeit.

Das Gasverarbeitungswerk Amur wird in der Stadt Swobodny, Verwaltungsgebiet Amur, gebaut. Die geplante Kapazität beträgt bis zu 49 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr. Der Betrieb wird weltgrößte Kapazitäten für Heliumproduktion einschließen. Das Werk wird durch die Pipeline Power of Siberia Mehrkomponentengas aus den Förderungszentren Jakutien und Irkutsk beziehen, die von Gazprom im Rahmen des Östlichen Gasprogramms aufgebaut werden.

Die CNOOC gehört zu den drei größten Öl- und Gasgesellschaften der VR China. Die Tätigkeitsbereiche des Unternehmens sind Erkundung und Erschließung von Lagerstätten sowie Förderung und Vertrieb von Erdöl und Gas in China. Die CNOOC besitzt exklusive Rechte an Such- und Erkundungsarbeiten wie auch an der Förderung von Erdöl und Erdgas auf chinesischem Schelf. Die Gesellschaft ist ferner Chinas größter LNG-Importeur.

Am 9. November 2014 signierten Gazprom und CNOOC ein Memorandum of Understanding über Zusammenarbeit im Öl- und Gasbereich, das vertraulichen Charakter hat.

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