Beim Treffen in Ankara wurde die Route einer neuen Gaspipeline aus Russland in Richtung Türkei festgelegt
PRESSEMITTEILUNG
Pressemitteilung
In Ankara fand heute ein Arbeitstreffen zwischen dem Vorstandsvorsitzenden der ОАО Gazprom Alexey Miller und dem Minister für Energie und Naturressourcen der Republik Türkei Taner Yildiz statt. Die Parteien diskutierten Schlüsselfragen des Baus einer neuen Gaspipeline aus Russland in Richtung Türkei auf dem Boden des Schwarzen Meeres.
Beim Treffen wurden vorläufige Ergebnisse der technischen und wirtschaftlichen Berechnungen für die neue Erdgasleitung erörtert und Entscheidungen über deren Verlauf getroffen. Die Jahreskapazität der vier Stränge der Pipeline wird 63 Milliarden Kubikmeter Gas betragen. Die Pipeline verläuft 660 Kilometer im ursprünglichen Korridor des South Stream Projekts und 250 Kilometer in einem neuen Korridor zum europäischen Teil der Türkei hin.
Die Gazprom wird bereits am 28. Januar eine Note mit einer Anfrage für die Durchführung von Projektierungs- und Entwicklungsarbeiten auf dem neuen türkischen Seeabschnitt versenden. Den Offshore-Teil des Projekts wird die Gazprom selbständig bauen. Gastransportkapazitäten auf dem Territorium der Türkei sollen gemeinsam geschaffen werden. Die Beteiligungsanteile werden durch weitere Verhandlungen definiert. Als beauftragtes Unternehmen türkischerseits wurde die Gesellschaft Botas gewählt. Die Gazprom und Botas wollen binnen einer Woche einen gemeinsamen Zeitplan für die Realisierung der wichtigsten Projektmaßnahmen erstellen.
Wie Alexey Miller dazu feststellte, „macht der gemeinsame Aufbau von Gastransportkapazitäten im Rahmen eines derart wichtigen Projekts die Gazprom und Botas zu strategischen Infrastrukturpartnern. Die Gespräche verliefen in sehr konstruktiver und freundschaftlicher Atmosphäre. Alle haben das Resultat im Blick. Unsere vorrangigen Aufgaben sind Analyse der Optionen der Route bereits auf türkischem Territorium und Festlegung des Endpunktes des Seeabschnitts, des Punktes der Gasübergabe an türkische Verbraucher wie auch des Punktes für die Überquerung der türkisch-griechischen Grenze. Wir wollen die Arbeit so organisieren, dass wir ein Regierungsabkommen zu dieser Pipeline im zweiten Quartal dieses Jahres unterschreiben und im Dezember 2016 bereits erstes Gas auf türkisches Territorium liefern können. Die Kapazität des ersten Pipelinestrangs, 15,75 Milliarden Kubikmeter, wird dabei in vollem Umfang für den türkischen Markt eingesetzt. In Anbetracht des hohen Bereitschaftsgrades der Verdichterstation Russkaja und des größten Teils der Seepipeline sind dies vollkommen realistische Fristen“.
Hintergrundinformation
Die Türkei ist nach Deutschland der zweitgrößte Absatzmarkt der Gazprom. 2014 exportierte die Gazprom 27,4 Milliarden Kubikmeter Gas in die Türkei.
Gegenwärtig wird russisches Gas in die Türkei durch die Blue Stream Pipeline und die Trans-Balkan Pipeline geliefert.
Am 1. Dezember 2014 unterzeichneten die ОАО Gazprom und die türkische Gesellschaft Botas Petroleum Pipeline Corporation ein Memorandum of Understanding für den Bau einer Seepipeline durch das Schwarze Meer in Richtung Türkei. Die Pipeline wird eine Kapazität von 63 Milliarden Erdgas haben, von denen rund 50 Milliarden Kubikmeter an einen neuen Gas Hub an der türkisch-griechischen Grenze geliefert werden sollen. Für den Bau der Erdgasleitung ist die Gesellschaft Gazprom Russkaya zuständig.