Aufsichtsrat der Gazprom erörterte Entwicklung des Börsenhandels mit Gas in Russland
PRESSEMITTEILUNG
Pressemitteilung
Der Aufsichtsrat der ОАО Gazprom nahm Information über die Entwicklung des Systems des Börsenhandels mit Erdgas zur Kenntnis. Der Vorstand wurde angewiesen, einschlägige Aktivitäten fortzusetzen.
Es wurde festgestellt, dass an der ZАО St. Petersburg International Mercantile Exchange (SPIMEX) 2014 der Handel mit Gas gestartet wurde. Dieser Schritt sei ein wichtiges Element bei der Entwicklung des russischen Gasmarktes. Vergrößerung des Umfangs des Börsenhandels werde zur Durchsetzung von Marktprinzipien der Preisbildung und Gestaltung objektiver Preisindikatoren für Erdgas beitragen, das auf dem Binnenmarkt verkauft werde.
Dabei sähen die aktuell gültigen Regeln des Gashandels an der ZАО SPIMEX vor, dass jeder Teilnehmer des Handels einen Vertrag über Gastransportleistungen mit der beauftragten Organisation Gazprom Mezhregiongaz Postavka abschließen müsse. Im Ergebnis sei die ОАО Gazprom gezwungen, Gastransportleistungen zu erwerben, die faktisch durch die Gesellschaft selbst erbracht würden. Dies verursache Steuerrisiken bei der Erfassung der Gastransportkosten und Erstattung der entrichteten MwSt.
In Anbetracht dieses Umstands sei die ОАО Gazprom Anfang des Jahres gezwungen gewesen, die Teilnahme am Gashandel bis zur Klärung der entstandenen Situation auszusetzen. Inzwischen habe die Gazprom Änderungen am Schema des Zusammenwirkens zwischen den Organisationen der Gruppe vorgenommen, die die Steuerrisiken für die Gesellschaft verringerten. Heute habe die ОАО Gazprom ihre Teilnahme am Börsenhandel an der ZAO SPIMEX wieder aufgenommen.
Die Gazprom werde die Arbeit zur weiteren Verbesserung der gesetzlichen Normativbasis fortsetzen, die das Funktionieren des Gasmarktes in Russland regele, und zwar auch hinsichtlich der Änderungen an den Regeln der Abwicklung des Handels zwecks vollständiges Ausschlusses von Steuerrisiken für die Gesellschaft.
Hintergrundinformation
Die Gazprom beteiligt sich seit vielen Jahren aktiv an der Organisation des Gashandels in Russland. Die ersten Versteigerungen wurden auf der elektronischen Handelsplattform der ООО Gazprom Mezhregiongaz gestartet und im Verlaufe der Jahre 2006–2008 erfolgreich veranstaltet. 2009 wurde dieses Experiment wegen Fehlen entsprechender Entscheidungen der Regierung der Russischen Föderation über deren Fortsetzung beendet.
Die Gazprom setzte gemeinsam mit föderalen Exekutivbehörden sowie weiteren interessierten Dienststellen und Organisationen die Arbeit zur Förderung organisierten Gashandels in Russland fort. Es wurden ein Modell und eine Technologie des Gashandels in der Russischen Föderation unter Hinzuziehung von Ausarbeitungen der ООО Gazprom Mezhregiongaz entwickelt und entsprechendes methodologisches Regelwerk definiert sowie Abänderungen und Ergänzungen zu Normativakten föderaler Exekutivorgane betreffend Organisation des Börsenhandels und Verbesserung des Gasmarktes in der Russischen Föderation konzipiert.
Laut Beschluss der Regierung der Russischen Föderation vom 19.06.2014 No. 566 darf die Gazprom im organisierten Handel bis zu 17,5 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr zu freien Preisen verkaufen; dabei darf das Volumen der Gasverkäufe der Gazprom nicht die Mengen übersteigen, die durch unabhängige Produzenten selbständig umgesetzt werden.
Gashandel wird an der ZAO SPIMEX seit dem 24. Oktober 2014 monatlich im „Lieferung im nächsten Monat“-Modus abgewickelt. Der Handel findet an physischen Punkten des Gastransportsystems – den Balancepunkten statt, an denen Gas an den Kunden übergeben wird. Hauptbalancepunkte sind gegenwärtig die Verdichterstationen Nadym, Wyngapurowskaja und Juschno-Balykskaja.
Insgesamt wurden 2014 an der ZAO SPIMEX 534,2 Millionen Kubikmeter Gas umgesetzt, von denen mit 429,4 Millionen Kubikmeter rund 80 Prozent auf Ressourcen der Gazprom entfielen.
Im Januar und Februar 2015 wurden an der Börse 286,6 Millionen Kubikmeter Gas verkauft, das gesamte Volumen wurde durch die ОАО Rosneft umgesetzt.