Gazprom arbeitet weiterhin systematisch am Importersatz durch russische Produkte

PRESSEMITTEILUNG

Der Aufsichtsrat der Gazprom hat Informationen zum aktuellen Stand von Arbeiten, die auf eine Reduzierung der Importabhängigkeit von ausländischen Anlagen ausgerichtet sind, ausgewertet.

In seiner Sitzung wurde festgestellt, dass die Gesellschaft seit Jahren eine systematische Tätigkeit im Hinblick auf den Importersatz ausübt. Dadurch haben Anlagen von russischen Herstellern bei Anschaffungen der Gazprom Gruppe einen Anteil von ca. 95 Prozent.

Im Konzern wurde eine Liste von besonders wichtigen Produktarten für den Importersatz und die Lokalisierung der Produktion gebilligt. Auf deren Grundlage wurden Möglichkeiten für einen konkurrenzfähigen Importersatz analysiert sowie aktuelle Geschäftsfelder und mögliche Fristen für eine Reduzierung der Importabhängigkeit bestimmt.

Lösungen im Bereich Importersatz werden unter anderem gefunden, indem der Konzern technische Partnerschaften mit russischen Herstellern von Anlagen für die Erdöl- und Erdgasbranche eingeht.

So pflegt die Gazprom eine jahrelange Kooperation mit Maschinen- und Rohrleitungsbaubetrieben. Diese Zusammenarbeit zielt unter anderem darauf ab, fortschrittliche Technologien zu entwickeln und die Herstellung von Anlagen, die mit ausländischen Produkten gleichwertig sind und von der Gazprom benötigt werden, zu organisieren. Als Geschäftspartner gelten unter anderem Cryogenmash, United Metallurgical Company, OMZ, REP Holding, Severstal, TMK und Chelyabinsk Pipe Rolling Plant.

Die Teilnehmer an der Sitzung hoben hervor, dass marktführende russische Maschinen- und Rohrleitungsbaubetriebe die Herstellung von zeitgerechten und mitunter einzigartigen Rohren für den Bau von Ferngasleitungen sowie High-Tech-Ausrüstung aus heimischer Produktion für Diagnostik, Gasverdichteranlagen und andere Zwecke aufgenommen haben.

Eine umfangreiche Arbeit wird in Kooperation mit regionalen Behörden in Russland geleistet. Gazprom und 19 Regionen der Russischen Föderation implementieren Roadmaps zum erweiterten Einsatz von Produkten und Technologien an den Objekten des Konzerns, die unter anderem Importe ablösen und in diesen Regionen hergestellt werden. Nach einer Eignungsprüfung werden Entwicklungsarbeiten von lokalen Unternehmen zum Einsatz bei der Gazprom zugelassen und können über Ausschreibungen erworben werden.

Um die Tätigkeit von inländischen Betrieben zu koordinieren, wurde die Assoziation von Anlagenherstellern „Neue Technologien in der Erdgasbranche“ gegründet, die erfolgreich arbeitet. Auf der Website der Gazprom ist eine Liste von Importprodukten, die russischen Herstellern zur Auswertung empfohlen werden, geschaltet.

Demnächst soll ein neuer Mechanismus für die Zusammenarbeit mit potentiellen Herstellern von importersetzenden Produkten zum Einsatz kommen. Ihm zufolge sollen zwischen der Gazprom und einzelnen Betrieben langfristige Verträge für die Linienproduktion, Lieferung und Wartung von konkreten Anlagen in einem garantierten Lieferumfang abgeschlossen werden. Dieser Mechanismus soll an mehreren Pilotprojekten getestet werden.

Die Gazprom legt eine komplexe Vorgehensweise in Bezug auf Lösungen für den Importersatz an den Tag, indem sie sich einiger Instrumente für die technische Regulierung bedient. Dazu gehören die Entwicklung von unternehmensinternen und nationalen Standards, Konformitätsbewertungen und Qualitätskontrollen. Der Konzern hat bislang über tausend unternehmensinterne Standards entwickelt, deren überwiegender Großteil auf Anlagen für die Erdöl- und Erdgasbranche zutrifft und strengere Vorschriften in Bezug auf die Zuverlässigkeit und Sicherheit enthält, als internationale und nationale Industrienormen.

Darüber hinaus haben die Gazprom und das Ministerium für Industrie und Handel der Russischen Föderation ein Programm für den Importersatz bei der Herstellung von Industrieprodukten für den Bedarf der Gazprom, deren Tochtergesellschaften und verbundenen Unternehmen unterzeichnet. Nach Maßgaben dieses Dokuments können Hersteller staatliche Fördermittel beanspruchen, einschließlich Kostensubventionen und Kreditaufnahme zu vergünstigten Konditionen.

Der Vorstand des Konzerns wurde damit beauftragt, dem Aufsichtsrat jährlich Informationen über den aktuellen Arbeitsstand bei der Umsetzung von Projekten im Bereich Importersatz vorzulegen.

Hintergrundinformation

Die Gazprom unterzeichnete Roadmaps zum erweiterten Einsatz von Technologien, Produkten und Dienstleistungen wissenschaftlich-technischer Betriebe mit den Republiken Baschkortostan, Mordwinien und Tatarstan, den Verwaltungsgebieten Wladimir, Woronesch, Irkutsk, Nischni Nowgorod, Omsk, Tomsk und Tjumen, der Region Perm, der Stadt Sankt Petersburg, dem Föderationskreis Nordkaukasus sowie mit der Republik Belarus.

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