Gazprom ist von den westlichen Sanktionen nicht wesentlich betroffen

PRESSEMITTEILUNG

Der Aufsichtsrat der PAO Gazprom nahm Informationen über den Einfluss westlicher Sanktionen auf die Gazprom Gruppe in den Jahren 2015–2016 und über Reaktionsmaßnahmen zur Kenntnis.

In der Sitzung wurde festgestellt, dass die Gazprom den Einfluss von Risiken, die mit Einschränkungen durch die verhängten Sanktionen verbunden sind, auf die Unternehmensgruppe rechtzeitig erkannt und operativ bewertet sowie eine Reihe von Maßnahmen zur Minimierung deren möglicher negativer Folgen ergriffen hat. Im Endeffekt haben sich die westlichen Sanktionen auf die Geschäftstätigkeit der Gazprom, unter anderem im Hinblick auf die Umsetzung und Verlängerung bestehender sowie auf den Abschluss neuer Gaslieferverträge mit ausländischen Geschäftspartnern nicht erheblich ausgewirkt und sind für die laufende Geschäftstätigkeit des Konzerns nicht von kritischer Bedeutung.

Zu den effizientesten Maßnahmen gehört die Fortsetzung der komplexen Tätigkeit der Gazprom bezüglich der Gewährleistung der technologischen Unabhängigkeit und Importsubstitution. Sie zielt darauf ab, den Anteil von eingesetzten russischen Erzeugnissen in der Produktionstätigkeit der Unternehmensgruppe zu erhöhen und gleichwertige einheimische importablösende Anlagen zu entwickeln.

Derzeit beträgt der Anteil von Anlagen ausländischer Hersteller am Gesamtvolumen von Beschaffungen der Gazprom Gruppe ca. 5 Prozent (bei Rohren sind es weniger als 0,1 Prozent). Der Konzern schränkt den Bezug von Anlagen, Arbeiten und Dienstleistungen aus dem Ausland streng ein und arbeitet an einer Diversifizierung der Anschaffungen ausländischer Produkte, indem er Lieferanten aus Mitgliedsstaaten der Zollunion, der GUS, der asiatisch-pazifischen Region, den BRICS-Staaten und anderen Ländern akquiriert.

Die Zusammenarbeit mit russischen Lieferanten wird aktiv ausgebaut. So begann die Gazprom im vergangenen Jahr ein neues Modell für die Kooperation mit Herstellern anzuwenden: langfristige Verträge zur Serienfertigung, Lieferung, technischer Wartung, zu Serviceleistungen und Instandsetzung von importablösenden Produkten gegen garantierte Abnahmemengen in den kommenden Jahren. Solche Verträge wurden mit der PАО Pipe Metallurgical Company (ТМК) und der АО United Metallurgical Company (OMK) abgeschlossen. Die ТМК wird an die Gazprom nahtlose Mantelrohre sowie Rohre aus korrosionsresistenten Legierungen für Pump- und Verdichteranlagen und die ОМК wird Kugelventile für spezielle Einsatzbereiche unter Hochtemperaturen und in aggressiven Medien liefern. Außerdem wurde ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Vakhrushev Tomsk Electromechanical Plant für die Umsetzung des Projekts zur Herstellung höchst zuverlässiger Abblase- und Regelventile gegründet.

Es werden weiterhin Anreize für die einheimische Industrie und Wissenschaft geschaffen. Gemeinsam mit 20 Regionen der Russischen Föderation werden Roadmaps zu Projekten für einen erweiterten Einsatz von Hightech-Produkten, die unter anderem Importe ersetzen, im Interesse des Konzerns implementiert. Dank dieser Zusammenarbeit wurden einige Arten von modernen Produkten entwickelt und eingeführt, unter anderem Sondenköpfe, Eruptions-, Absperr- und Regelarmatur, Pump-, Verdichter- und Kraftanlagen, Telemechanik-Systeme und adsorbierende Stoffe.

Die Gazprom schafft Voraussetzungen für die Lokalisierung forschungsintensiver Anlagenfertigung in Russland. Unter anderem unterzeichnete die Gazprom mit den Unternehmen Linde, Power Machines und Salavatneftemash eine Absichtserklärung, laut derer die Parteien Kooperationsmöglichkeiten für die Herstellung von Anlagen für die Gasverflüssigung- und Verarbeitung prüfen werden.

Ferner übt die Gazprom eine effiziente Finanzpolitik aus, wodurch die finanzielle Stabilität aufrecht erhalten wird. Der Konzern verfügt über einen freien Zugang zu internationalen Finanzmärkten und ist imstande, Kredite zu zumutbaren Konditionen aufzunehmen, er erweitert die Liste eingesetzter Finanzinstrumente und diversifiziert seine Anleihequellen, unter anderem durch den Ausbau seiner Zusammenarbeit mit asiatischen Kreditinstituten.

In der Sitzung wurde auch die Frage erörtert bezüglich Anerkennung einzelner Aufsichtsratsmitglieder der PAO Gazprom als unabhängige Direktoren im Rahmen des Verfahrens, das unter Ziffer 109 des Corporate Governance Codex, gebilligt durch den Aufsichtsrat der Zentralbank der Russischen Föderation am 21. März 2014, vorgesehen ist. Es wurde beschlossen, als unabhängige Direktoren Viktor Martynov und Vladimir Mau anzuerkennen. Das formale Kriterium ihrer Verbundenheit mit dem Staat (beide leiten staatliche Bildungsanstalten) wirkt sich unter Berücksichtigung der Berufserfahrung, der Fachkenntnisse und des Geschäftsrufs beider Aufsichtsratsmitglieder nicht auf ihre Fähigkeit aus, sich eine unabhängige, objektive und vertrauenswürdige Meinung zu bilden. Den Unabhängigkeitskriterien entspricht auch vollkommen Aufsichtsratsmitglied Timur Kulibaev.

Außerdem wurde in der Sitzung beschlossen, den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates der PAO Gazprom aus drei Personen zu statuieren. Zu dessen Vorsitzendem wurde Viktor Martynov gewählt. Neben ihm gehören Dmitry Patrushev und Mikhail Sereda dem Ausschuss an.

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