Alexey Miller informierte Vladimir Putin über die Bereitschaft zur Verlegung des Offshore-Abschnitts der Gaspipeline TurkStream
Pressemitteilung
Heute fand ein Arbeitstreffen zwischen dem Präsidenten der Russischen Föderation, Vladimir Putin, und dem Vorstandsvorsitzenden der PAO Gazprom, Alexey Miller, statt.
Während des Treffens ging es unter anderem um die Arbeit des Konzerns am Ausbau der Ressourcenbasis, insbesondere aus den Lagerstätten des Industriegebiets Tambei auf der Halbinsel Jamal.
Alexey Miller informierte Vladimir Putin über die kontinuierliche Steigerung von russischen Gaslieferungen ins Ausland und über die Bereitschaft, in wenigen Tagen mit der Verlegung des Offshore-Abschnitts der Gaspipeline TurkStream zu beginnen.
Redaktion der Gazprom-Website
Stenogramm
Vladimir Putin: Herr Miller, wir wollten mit Ihnen über einige Großprojekte sprechen, und Sie sagten mir, dass Sie über Informationen zu Vorräten, genauer gesagt, zu deren erheblicher Zunahme, verfügen.
Alexey Miller: Ja. Zum 1. Januar 2017 betrugen die prospektierten Vorräte von Gazprom 36,4 Billionen Kubikmeter Gas. Seit 2005 weist Gazprom eine jährliche Reservenersatzrate von mehr als einem Punkt gegenüber der jährlichen Förderung auf.
Unsere Kernregionen im Bereich Exploration sind der Ferne Osten und Ostsibirien, der Schelf des Ochotskischen Meeres, der Schelf der Barentssee, der Schelf der Karasee, aber natürlich ist das in erster Linie unsere neue Förderregion – die Region der Halbinsel Jamal.
Gazprom hat komplexe geologische Erkundungsarbeiten in Lagerstätten des Industriegebiets Tambei, 3D-seismische Messungen auf einer Fläche von 2.650 Kilometern und 14 Explorationsbohrungen vorgenommen. Die Vorräte sind um 4,1 Billionen Kubikmeter Gas gestiegen. Somit belaufen sich die Vorräte des Tambei-Clusters auf 6,7 Billionen Kubikmeter.
Vladimir Putin: Wann sind Sie zur Erkenntnis gelangt, dass die Vorräte um so viel zugenommen haben?
Alexey Miller: Herr Präsident, derzeit, laut Explorationsergebnissen…
Vladimir Putin: Das heißt, von wann bis wann wurde dort gearbeitet, an diesen Abschnitten?
Alexey Miller: Mit den Arbeiten wurde 2008 begonnen.
Vladimir Putin: Und jetzt liegen Bestätigungen vor.
Alexey Miller: Ja, es liegen Bestätigungen vor.
Vladimir Putin: Ich möchte Sie dazu beglückwünschen – dies ist eine sehr ernstzunehmende Information und, man kann sagen, ein ernstzunehmendes Ereignis für die gesamte Energiewirtschaft des Landes. Ich glaube, dass es sowohl für uns in der Russischen Föderation als auch für unsere Partner eine sehr wichtige Information ist.
Ich bitte Sie, mir Vorschläge dazu zu unterbreiten, wie Sie beabsichtigen, mit diesen neuen Vorräten zu arbeiten, würde Sie aber darum bitten, mindestens zwei ernstzunehmende Umstände dabei zu beachten.
Erstens. Bei der Einbeziehung von Partnern muss davon ausgegangen werden, dass sie imstande sein sollen, die erforderlichen Finanzressourcen für die gemeinsame Arbeit selbständig zu beschaffen, falls Sie solche Partner benötigen werden.
Und zweitens. Sie sollten sich maximal auf die vorhandenen technischen Möglichkeiten der russischen Wissenschaft und Industrie stützen. Je unabhängiger wir in diesem Bereich sein werden, desto besser. Und dies soll zweifellos den Hightech-Bereich unserer Wirtschaft unterstützen. Gazprom kann hierbei eine herausragende, wesentliche Rolle spielen.
Alexey Miller: Herr Präsident, so eine erhebliche Zunahme der Vorräte ermöglicht es zweifellos Gazprom, die Umsetzung neuer Projekte auf dem Gebiet der Verflüssigung von Erdgas, auf dem Gebiet der Gasverarbeitung und auf dem Gebiet der Gaschemie ins Auge zu fassen.
Umso mehr als eine Reihe von Lagerstätten im Industriegebiet Tambei sogenanntes Fettgas enthält, das sich durch einen hohen Ethangehalt auszeichnet, und die Weiterverarbeitung von Fettgaskomponenten die wirtschaftliche Effizienz aller Vorräte des Industriegebiets Tambei zweifellos erhöhen wird.
Projekte dieser Art sind natürlich investitionsintensiv und aus technologischer Sicht kompliziert, und es besteht eine weitverbreitete internationale Praxis, für die Umsetzung solcher Projekte Partnerunternehmen zu akquirieren, um die Risiken zu verringern.
Gazprom ist bereit, Möglichkeiten für die Gründung von Gemeinschaftsunternehmen zu evaluieren. Natürlich werden wir uns in erster Linie an russischen Unternehmen orientieren, die bereits über Kompetenzen auf dem Gebiet der Verflüssigung von Erdgas und über Erfahrungen bei der Arbeit mit Fettgasvorräten verfügen.
Vladimir Putin: Gut. Sie wollten noch etwas zu Großprojekten sagen.
Alexey Miller: Herr Präsident, was unsere Gastransportprojekte betrifft, die auf Gaslieferungen nach Europa ausgerichtet sind, so nehmen die Lieferungen von russischem Gas an den europäischen Markt weiterhin zu.
Seit Anfang 2017 sind die Lieferungen an den europäischen Markt um 15 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres gestiegen. In absoluten Zahlen sind das plus 8,6 Milliarden Kubikmeter Gas zu den Mengen vom Vorjahr.
So eine steigende Nachfrage bekräftigt ohne Zweifel unsere Pläne und Absichten, neue großangelegte Gastransportprojekte umzusetzen, unter anderem geht es um das Projekt TurkStream. Wir haben derzeit sämtliche Vorbereitungs- und Mobilisationsarbeiten vollständig abgeschlossen, und ich melde Ihnen unsere Bereitschaft, in wenigen Tagen mit der Verlegung der Gaspipeline TurkStream auf hoher See zu beginnen.
Vladimir Putin: Sehr gut. Wir haben gestern mit unseren türkischen Partnern dieses Projekt besprochen. Ich bin überzeugt, dass unsere türkischen Partner eine wirksame Unterstützung bieten werden und dass sie gewährleistet wird.
Mit den Arbeiten muss begonnen werden, dann werden wir sehen, wie das Projekt umgesetzt wird. Fangen Sie damit an.
Alexey Miller: Ja, Herr Präsident.
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