Gazprom stockt Absatzmengen für russische Gasverbraucher im Börsenhandel auf

 

Im Vorfeld der Hauptversammlung fand heute im Hauptquartier der PAO Gazprom in Moskau die Pressekonferenz „Gaslieferungen auf den Binnenmarkt. Realisierung des Gasifizierungsprogramms für russische Regionen“ statt. Daran nahm Kirill Seleznev, Vorstandsmitglied, Departmentleiter der PAO Gazprom und Generaldirektor der OOO Gazprom Mezhregiongaz, teil.

Während der Pressekonferenz wurde festgestellt, dass Gazprom 2016 an russische Verbraucher 214,9 Milliarden Kubikmeter Gas (gemäß International Financial Reporting Standards) verkauft hat, das heißt 2,8 Prozent weniger gegenüber dem Jahr 2015. Die Erträge aus dem Gasverkauf auf dem Binnenmarkt legten gegenüber dem Jahr 2015 um 1,8 Prozent zu und erreichten 819,9 Milliarden Rubel.

Gazprom stockt den Absatz von Gas über den Handel an der internationalen Rohstoffbörse in Sankt Petersburg (St. Petersburg International Mercantile Exchange (SPIMEX)) auf. 2016 verkaufte der Konzern an diesem Standort 10,7 Milliarden Kubikmeter Gas (2015 waren es 4,3 Milliarden Kubikmeter), der Anteil des Konzerns am Gesamtvolumen aller Verkäufe an der SPIMEX lag bei 64 Prozent. Verbraucher in den Regionen zeigen großen Interesse am organisierten Börsenhandel an der SPIMEX: 2016 belieferte Gazprom 45 Regionen des Landes mit Gas (im Jahr 2015 waren es 39 Regionen).

Der Konzern führt die Umsetzung des großangelegten Gasifizierungsprogramms für russische Regionen fort. In den Jahren 2005–2016 betrug das Gesamtvolumen von Investitionen der PAO Gazprom im Rahmen dieses Programms rund 295,2 Milliarden Rubel. In diesem Zeitraum wurden 2.046 Gaspipelines mit einer Gesamtlänge von mehr als 28.000 Kilometern gebaut sowie Voraussetzungen für die Gasifizierung von 5.060 Kesselanlagen sowie rund 815.000 Eigenheimen und Wohnungen geschaffen. 2016 wurden unter anderem 163 Gaspipelines mit einer Gesamtlänge von ca. 1.425 Kilometern errichtet.

Im Endeffekt stieg der durchschnittliche Gasifizierungsstand in Russland in den Jahren 2005–2016 von 53,3 Prozent auf 67,2 Prozent, unter anderem in Städten – von 60 Prozent auf 70,9 Prozent und in ländlichen Gegenden – von 34,8 Prozent auf 57,1 Prozent.

Gazprom stockt Absatzmengen für russische Gasverbraucher im Börsenhandel auf
Gazprom stockt Absatzmengen für russische Gasverbraucher im Börsenhandel auf

In den Jahren 2005–2016 stieg der durchschnittliche Gasifizierungsstand in Russland von 53,3 Prozent auf 67,2 Prozent

Zu den akutesten Problemen bei der Umsetzung des Gasifizierungsprogramms gehört eine mangelhafte Erfüllung der Verpflichtungen seitens regionaler Verwaltungsbehörden hinsichtlich der Vorbereitung von Verbrauchern auf die Abnahme von Gas. Seit 2005 haben lediglich 11 Regionen der Russischen Föderation ihre Verpflichtungen zu 100 Prozent erfüllt: die Verwaltungsgebiete Belgorod, Jaroslawl, Kemerowo, Kursk, Omsk, Pensa und Tjumen, die Republiken Kalmückien, Mordwinien und Tschuwaschien sowie die Stadt Sankt Petersburg.

Ein weiteres aktuelles Problem, das den Ausbau der Gasversorgung und Gasifizierung behindert, stellen Zahlungsausfälle seitens der Verbraucher für das gelieferte Gas dar. 2016 stieg die überzogene Verschuldung aller Verbrauchergruppen gegenüber Gazprom um 7,1 Prozent gegenüber dem Jahr 2015 und somit auf 160,8 Milliarden Rubel.

Der Konzern ergreift umfassende Maßnahmen, um die Zahlungsdisziplin zu verbessern, und kooperiert aktiv mit Behörden, um die Gesetzgebung auf dem Gebiet der Gasversorgung zu vervollkommnen.

Während der Pressekonferenz kamen auch Fragen zur Sprache, die mit der Produktions- und Vertriebstätigkeit der Gazprom in einzelnen russischen Regionen verbunden sind.

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