Von CNG zu EcoGas
Pressemitteilung
Der Beitrag erschien in der Unternehmenszeitschrift „Gazprom“, Nr. 9. Das Gespräch führte Alexander Frolov.
Mikhail Likhachev, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der Gazprom Gazomotornoye Toplivo, beantwortet Fragen der Zeitschrift.
- Herr Likhachev, Ihr Unternehmen arbeitet an der Entwicklung des russischen Marktes für Erdgasfahrzeuge. Was für eine Bedeutung hat diese Arbeit und wird sie überhaupt benötigt?
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Die Bedeutung dieser Arbeit ist sehr groß: Im Land muss de facto ein neuer Industriezweig geschaffen werden. Eine Reihe von Problemen behinderte die Entwicklung des Marktes für Erdgasfahrzeuge: völlig veraltete rechtliche Regelungen, eine unterentwickelte und sporadische Infrastruktur, die nur in einzelnen Regionen konzentriert ist, eine verschwindend geringe Anzahl von Fahrzeugen, die mit Methan betrieben werden. Aber das Unangenehmste, womit wir konfrontiert worden sind, ist die absolut fehlende Vorstellung bei Verbrauchern und Marktteilnehmern von den Kerneigenschaften des Erdgases als Kraftstoff.
Was haben wir in den drei Jahren unserer Tätigkeit getan? Erstens haben wir die Aktiva der Gazprom-Gruppe, die mit der Gasbetankung verbunden sind, konsolidiert. Derzeit befinden sich in unserem Besitz 162 Erdgastankstellen, zwei Anlagen zur Erdgasverflüssigung in Kaliningrad und Peterhof sowie das Gasverarbeitungswerk Moskau. Zweitens haben wir die bestehende Infrastruktur bewertet und rund 50 neue Gasbetankungsanlagen errichtet mit der Perspektive, lokale Märkte zu einem einheitlichen föderalen Netz von Erdgastankstellen unter der Handelsmarke von Gazprom zu bündeln. Drittens haben wir Arbeiten eingeleitet, um rechtliche und technische Regelungen zu vervollkommnen: Die staatliche Regulierung der Preisbildung für komprimiertes Erdgas (CNG) wurde abgeschafft, die Gefahrklasse von Erdgastankstellen wurde herabgesetzt und vieles andere.
Hauptsache aber, dass wir eine neue Kultur des Verbrauchs von Erdgas als Kraftstoff formuliert haben und entwickeln. Zu diesem Zweck haben wir die Handelsmarke EcoGas eintragen lassen, deren Stilistik auf ihre ökologischen und wirtschaftlichen Vorteile hinweist.
- Was für eine Rolle spielt die Gazprombank in der Tätigkeit des Unternehmens?
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Ein 50-prozentiger Anteil am Stammkapital der Gazprom Gazomotornoye Toplivo gehört dem Unternehmen Status, das eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Gazprombank ist.
- Wie hat sich der Markt für Erdgasfahrzeuge in Russland in den letzten drei Jahren verändert?
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In den letzten drei Jahren steigt der Absatz von Erdgas jährlich um 8 bis 11 Prozent. Im Jahr 2016 wurden über das Netz der Erdgastankstellen von Gazprom 480 Millionen Kubikmeter Gas verkauft, davon 94 Millionen Kubikmeter Eigenabsatz der Gazprom Gazomotornoye Toplivo.
Zu den rechtlichen Regelungen
- Wie haben sich die rechtlichen Regelungen in Bezug auf die Erdgasfahrzeugbranche geändert? Welche Abänderungen sind noch vorzunehmen?
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In den letzten drei Jahren wurde gemeinsam mit den föderalen Behörden eine umfangreiche Arbeit geleistet, um rechtliche Regelungen zu vervollkommnen, und wurde eine Grundlage für die Marktentwicklung geschaffen. So wurden Mechanismen für die Subventionierung der Hersteller von Technik, die mit Erdgas betrieben wird, entwickelt. Die Regierung hat einen komplexen Maßnahmenplan für den erweiterten Einsatz von Erdgas als Kraftstoff gebilligt. Sollwerte für die Entwicklung des Marktes für Erdgasfahrzeuge wurden in das Staatsprogramm der Russischen Föderation „Energieeffizienz und Entwicklung der Energiewirtschaft“ sowie in das Unterprogramm „Umstellung des Auto-, Bahn-, Luft-, See- und Flussverkehrs auf Erdgas“ des Staatsprogramms der Russischen Föderation „Entwicklung des Verkehrssystems“ aufgenommen. Es wurde auch der Entwurf zu einem eigenständigen Staatsprogramm zur Umstellung des Verkehrs auf Gaskraftstoff erstellt. Anforderungen an den Brandschutz und die Betriebssicherheit, Hygienevorschriften in den Anlagen für die Produktion und den Verbrauch von Gaskraftstoff wurden aktualisiert. Durch Regierungsverordnung der Russischen Föderation wurde die staatliche Regulierung von CNG-Preisen abgeschafft.
Auch hat der Präsident der Russischen Föderation in diesem Jahr Gesetzesänderungen zur Betriebssicherheit gefährlicher Industrieobjekte gebilligt, denen zufolge Erdgastankstellen nicht mehr der dritten, sondern der vierten Gefahrklasse zugeordnet sind. Dadurch können die Fristen für die Inbetriebnahme neuer Objekte verkürzt und Betriebskosten bestehender Gastankstellen reduziert werden. Ferner hat der Präsident im März das Föderale Gesetz Nr. 36-FZ unterzeichnet, das es ermöglicht Energieserviceverträge in Bezug auf verflüssigtes Erdgas (LNG) abzuschließen.
Eine notwendige und sehr wichtige Etappe der Vervollkommnung rechtlicher Regelungen in der Erdgasfahrzeugbranche ist die Entwicklung und Genehmigung der nationalen Norm, die eine aktuelle, umfassende und allgemein verbindliche Terminologie im Bereich Gaskraftstoff enthält und das System der Definitionen im Segment der Erdgasfahrzeuge über dessen gesamten Lebenszyklus wiederspiegelt. Die einheitliche nationale Norm der Russischen Föderation GOST R 57433–2017 „Verwendung von Erdgas als Kraftstoff. Begriffe und Definitionen“ wurde am 31. März 2017 gebilligt und trat am 1. September 2017 in Kraft.
Gegenwärtig wird weiterhin an der Erörterung und Abstimmung des Entwurfs zum Regelwerk „Anlagen kleintonnagiger Produktion und Verbrauchs von verflüssigtem Erdgas. Brandschutzvorschriften“ gearbeitet.
Eine äußerst wichtige Etappe für die Erdgasfahrzeugbranche ist die Verabschiedung eines grundsätzlichen Dokuments, welches das Staatsprogramm der Russischen Föderation „Einführung der Technik mit Gasmotorantrieb mit Zuordnung zu einzelnen Programmen für den Auto-, Bahn-, See-, Fluss- und Luftverkehr sowie für Sondertechnik“ darstellt. Es ist für die Jahre 2018–2022 ausgelegt. Derzeit wird der Entwurf zu diesem Staatsprogramm überarbeitet und abgestimmt.
Methanbetriebene Fahrzeuge
- Über welche Kapazitäten verfügt heute das Unternehmen?
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Zum 1. Juli betrug die Gesamtleistung der Erdgastankstelleninfrastruktur der Gazprom Gazomotornoye Toplivo zwei Milliarden Kubikmeter Erdgas jährlich. Allerdings ist am Markt vorläufig lediglich ein Viertel davon gefragt. Das Potential ist riesig!
Als Hauptaufgabe gelten heute die Konzentration in vorrangigen Regionen, die Kooperation mit Verbrauchern auf allen Ebenen und die Etablierung moderner wettbewerbsfähiger Serviceleistungen. Innerhalb von drei Jahren hat das Unternehmen den Eigenabsatz ums Mehrfache aufgestockt, was der Implementierung stimulierender Programme und der Schaffung von komfortablen Bedingungen für die Verbraucher zu verdanken ist.
- Ist eine Sanierung geplant?
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Ja, es wurde ein Programm zur Sanierung der von der Gazprom-Gruppe erworbenen Objekte samt verschiedenen Varianten für die Außengestaltung des jeweiligen Objekts entwickelt – von einer teilweisen Modernisierung bis hin zu einer vollständigen Sanierung. Eine Modernisierung setzt den Ersatz von Anlagen durch modernere Ausrüstung voraus, während die Sanierung eines Objekts einen umfassenden Umbau samt Ersatz der Anlagen und Neugestaltung einer Station im Corporate Design des Erdgastankstellennetzes von Gazprom bedeutet. Die Auswahl des Formats hängt vom technischen Zustand eines Objekts, von dessen Betriebssicherheit und vom Bedarf an dessen Leistungssteigerung ab.
Wichtig aber ist die Beteiligung anderer Akteure – des Staates, der Geschäftswelt und vor allem der Automobilindustrie. In Geschäftskreisen ist man sich über die Perspektiven im Klaren, der Staat stimuliert die Verbraucher, während die Autoindustrie ziemlich festgefahren ist: Die Wachstumsraten bei den methanbetriebenen Fahrzeugen sind, gelinde gesagt, schwach. Um einen normalen Stand der Auslastung des Erdgastankstellennetzes von Gazprom zu gewährleisten, muss der Umfang gasbetriebener Technik mindestens 25.000–30.000 Einheiten jährlich im Laufe der nächsten fünf Jahre betragen. Derzeit werden knapp 3.000–5.000 jährlich hergestellt. Weitere rund 5.000 Kraftfahrzeuge werden auf Erdgas umgestellt.
- Wie wirkt sich die Einführung neuer Normen des Technischen Regelwerks der Zollunion „Sicherheit von Radfahrzeugen“ auf Preis und Dynamik der Umrüstung aus?
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Die Arbeit mit Autoherstellern geht zweifellos voran, aber recht langsam. Die Unternehmensgruppen GAZ und KAMAZ sind im Segment der Personen- und Lastkraftwagen für gewerbliche Zwecke führend. AVTOVAZ annoncierte den Start des ersten serienmäßigen Pkw LADA Vesta CNG, Arbeiten zur Aufnahme der Serienfertigung methanbetriebener Fahrzeuge Granta und Largus sind im Gange.
Demnächst soll eine kritische Masse von Fahrzeugen – mindestens eine halbe Million Einheiten abzüglich der Abgänge – erreicht werden. Heute beläuft sich der Bestand an gasbetriebenen Fahrzeugen auf rund 150.000.
- Zuvor wurden andere, wesentlich geringere Kennzahlen erwähnt – ca. 106.000. Ist die Zahl in den letzten paar Jahren so stark gestiegen?
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Früher wurden Schätzungswerte genannt. 2016 hat aber das Innenministerium Russlands im Auftrag des Energieministeriums Russlands die Anzahl von Verkehrsmitteln, die für Erdgas ausgerüstet und zugelassen sind, ermittelt.
Gas für den Gewerbesektor
- Sie sagten, in Geschäftskreisen erkenne man Perspektiven für die Umstellung auf Erdgas. Hat der Gewerbesektor dessen Vorteile getestet?
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Das Interesse der Geschäftswelt wird durch rein wirtschaftliche Berechnungen belegt. Sie ist an einer Reduzierung der Brennstoffkosten interessiert. Erdgas gewährleistet deren Reduzierung ums Zwei- bis Dreifache. Heute steigen Taxibetriebe aktiv auf EcoGas um. Umweltfreundliche Taxiunternehmen entstanden in Toljatti, Tomsk und Saratow. Bei so hohen Kilometerzahlen deckt die Einsparung von Kraftstoff nicht nur die Kosten für die Umrüstung eines Autos (selbst zuzüglich der Mehrkosten für die Zulassung, die nach der Verfassung neuer Normen des Technischen Regelwerks entstanden sind). Innerhalb von zwei bis drei Jahren zahlt sich der Preis des gesamten Fahrzeugs aus!
Darüber hinaus unterstützen wir die Wirtschaft mit Marketingprogrammen: Wir haben mehrere Angebote für juristische und natürliche Personen, dank denen die Umstellung auf Erdgas einfacher und komfortabler wird. Wir bieten an, die Kosten für die Umrüstung teilweise zu erstatten, bieten Gasausrüstung zur Miete an oder verschenken Kraftstoffkarten, um Personen, die Erdgas wählen, maximal zu unterstützen.
In Zusammenarbeit mit uns stellen föderale Großkonzerne ihre unternehmenseigenen Fahrzeuge auf EcoGas um. In diesem Jahr beginnt die Russische Post mit der Umrüstung ihrer Fahrzeuge. Bis 2020 werden dort mehr als 1.000 Fahrzeuge mit Erdgas betrieben. Auch haben wir Vereinbarungen über die Umstellung unternehmenseigener Fahrzeuge der KAMAZ und anderer Unternehmen auf Erdgas unterzeichnet.
Unter Berücksichtigung der eigenen Erdgasvorräte ist das Potential des russischen Marktes riesig. Ja, vieles hängt von der Infrastruktur ab, aber – ich wiederhole – große Bedeutung kommt der Automobilindustrie zu, die den Markt prüfen und erdgasbetriebene Fahrzeuge aktiv verkaufen muss. Man muss synchron arbeiten: das Erdgastankstellennetz erweitern und zugleich den Bestand an erdgasbetriebenen Fahrzeugen ausbauen. Zeitgleiche Maßnahmen sind Aufgabe Nummer eins.
Aus technischer Sicht gelten für Autohersteller keinerlei Einschränkungen. Ein moderner Motor funktioniert ausgezeichnet mit Gas, dessen Oktanzahl über 105 liegt. Die Energieeffizienz von Erdgas ist ganz eindeutig.
Als Entwicklungstreiber beim Einsatz von Erdgas in verschiedenen Verkehrssegmenten – Auto-, Bahn-, See-, Fluss- und Luftverkehr – wird die Umsetzung des Staatsprogramms „Erweiterter Einsatz von Erdgas als Kraftstoff“ dienen. Dieses Programm wurde in der Öffentlichkeit diskutiert und wird gegenwärtig vom Ministerium für Wirtschaftsentwicklung Russlands bewertet. Für die Implementierung des Entwicklungsprogramms für den Kraftstoffmarkt sollen zuzüglich der Gelder von Regionen und Unternehmen 769,6 Milliarden Rubel investiert werden, davon 163 Milliarden Rubel aus dem Staatshaushalt, von denen die Hälfte für die Subventionierung von Herstellern gasbetriebener Fahrzeuge ausgegeben wird.
- Wie steht es mit der Entwicklung der Handelsmarke EcoGas?
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Aufgrund eines Beschlusses des Aufsichtsrates des Unternehmens implementieren wir 2017 das Programm zur Entwicklung der Handelsmarke EcoGas. Im Rahmen dieses Programms unterstützen wir die größten internationalen und nationalen Sportveranstaltungen: den Confederations Cup 2017 sowie die Marathonläufe in Kasan und Sankt Petersburg – in den Schwerpunktregionen, in denen wir tätig sind.
Im Rahmen der Versorgung des Confederations Cup mit Verkehrsmitteln wurden Fußballfans mit erdgasbetriebenen Bussen unter der Handelsmarke EcoGas befördert. Wir erzählten Fans in Sportstadien über EcoGas im Rahmen der Gazprom-Messestände in Kasan, Sotschi, Moskau und Sankt Petersburg. Außerdem nahm die Mannschaft von Gazprom Gazomotornoye Toplivo an Marathonläufen auf eine Distanz von 10 Kilometern in Kasan und Sankt Petersburg teil.
LNG
- Wie steht es mit dem LNG-Segment?
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Unser Unternehmen ist als zuständiges Zentrum der PAO Gazprom für den Einsatz von LNG als Kraftstoff bestimmt worden. Ende Februar unterzeichneten Gazprom und der Staatskonzern Avtodor ein Abkommen über Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Entwicklung der begleitenden Autobahninfrastruktur, unter anderem über die Errichtung eines Tankstellennetzes für verschiedene Treibstoffarten, unter anderem Tankstellen für CNG und LNG. In der ersten Phase sollen Pilotprojekte auf der Autobahn М-11 und auf dem Zentralen Autobahnring umgesetzt werden. Mit diesem Projekt starten wir Arbeiten zur Errichtung der internationalen Verkehrsroute von Europa nach Westchina.
Der Aufsichtsrat der Gazprom Gazomotornoye Toplivo hat den Plan zur Errichtung der Erdgastankstelleninfrastruktur auf der föderalen Autobahn М-10 Moskau – Sankt Petersburg genehmigt. Nach Maßgabe dieses Dokuments ist bis 2020 der Bau von acht Gazprom-Kryotankstellen geplant. Dieses Projekt wird im Rahmen des Abkommens umgesetzt, das mit der Föderalen Straßenagentur Rosavtodor unterzeichnet worden ist.
Gemeinsam mit heimischen Unternehmen wird die Arbeit am LNG-Einsatz im Verkehr fortgesetzt. Die staatliche Eisenbahngesellschaft Swerdlowsk betreibt auf Fernstrecken zum Beispiel die Rangierlokomotive TEM19 und zwei Gasturbinenlokomotiven GT1h. Seit Juli betankt die Gazprom Gazomotornoye Toplivo Lokomotiven der staatlichen Russischen Eisenbahnen an der Station Jegorschino im Verwaltungsgebiet Swerdlowsk, wo eine Gasbetankungsanlage installiert wurde. Gemeinsam mit der PAO KAMAZ und der Unternehmensgruppe GAZ wurde eine Zertifizierung vorgenommen und eine Zulassung für LNG-Fahrzeugtypen KAMAZ und URAL erhalten. Derzeit läuft in Tochtergesellschaften der Gazprom deren industrieller Probebetrieb. All diese Projekte ermöglichen es, die Kompetenzen des Unternehmens auf dem Markt für kleintonnagige LNG-Lieferungen zu entwickeln.
Ausland
- Wie laufen ausländische Projekte des Unternehmens?
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Die Kernprojekte des Unternehmens werden in der Sozialistischen Republik Vietnam und in der Volksrepublik China umgesetzt. Auch in der Republik Belarus, im Plurinationalen Staat Bolivien und in einigen anderen Ländern wird an Projekten gearbeitet. Im Rahmen des Projekts in Vietnam wurde 2016 in Ho-Chi-Minh-Stadt ein Büro des gemeinsamen Unternehmens PVGAZPROM NGV eröffnet. Das Unternehmen erhielt den Status des Betreibers für die Entwicklung des Marktes für Erdgasfahrzeuge im gesamten vietnamesischen Hoheitsgebiet. Gegenwärtig sind Marktforschungen im Rahmen der Machbarkeitsstudie zu diesem Projekt abgeschlossen. Vorfeldarbeiten am Pilotprojekt für den Bau eines kleintonnagigen LNG-Komplexes mit einer Kapazität bis zu 20 Millionen Kubikmetern sind im Gange.
Um ein Projekt für den Bau eines kleintonnagigen LNG-Produktionskomplexes in der Republik Belarus umzusetzen, wurde eine Vereinbarung mit der Aktiengesellschaft Gazprom Transgaz Belarus über die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens unterzeichnet. Eine Machbarkeitsstudie zu diesem Projekt wurde vorbereitet, die Vorplanungsunterlagen für den Bau eines LNG-Komplexes in der Stadt Kobryn werden erstellt.
Die Zusammenarbeit mit China läuft im Rahmen der gemeinsamen Arbeitsgruppe der Gazprom und der CNPC auf dem Gebiet des Einsatzes von Erdgas als Kraftstoff auf der internationalen Verkehrsroute von Europa nach China. Die Partner haben das Marktpotential sowie eventuelle Standorte für die Produktions- und Absatzinfrastruktur definiert.
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit Bolivien hat das Unternehmen 2016 Verhandlungen mit den Vertretern der bolivianischen Gesellschaft YPFB zur Entwicklung der Produktions- und Absatzinfrastruktur für Erdgas als Kraftstoff in Bolivien geführt. Um Möglichkeiten für eine weitere Umsetzung des Projekts zu evaluieren, testet der bolivianische Partner den gasbetriebenen Sattelschlepper KAMAZ-5490 im Hochgebirge.
Erweiterung
- Wie sehen die Pläne des Unternehmens aus?
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Wir setzen die Arbeit an einer Erweiterung des Netzes von Erdgastankstellen fort. Das Investitionsprogramm für das Jahr 2017 umfasst die Umsetzung von 25 Projekten, unter anderem die Modernisierung eines LNG-Komplexes in Kaliningrad. Unser Ziel ist es, insgesamt ein Erdgastankstellennetz, bestehend aus 500 Objekten, zu schaffen.
- Wie wird in der Entwicklungsstrategie des Unternehmens die Entwicklung des Segments der Erdgasfahrzeuge von Gazprom selbst berücksichtigt? Werden neue Erdgastankstellen neben Industriebetrieben von Gazprom, die über einen großen Bestand an gasbetriebenen Fahrzeugen verfügen, entstehen?
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2016 wurde bei der Gazprom das Programm zur Errichtung der Erdgastankstelleninfrastruktur an Produktionsstätten von Tochtergesellschaften der Gazprom für die Jahre 2017–2019 gebilligt. Darin ist die Installation von 100 Gaskompressoren für den Bedarf der 26 Tochtergesellschaften vorgesehen. Heute besitzt Gazprom die größte unternehmenseigene erdgasbetriebene Fahrzeugflotte – 28 Prozent vom gesamten Anteil der Fahrzeuge, die für die Umstellung auf Öko-Kraftstoff geeignet sind.
Heute ist Gazprom Großinvestor in die Entwicklung des Marktes für Erdgasfahrzeuge. Der Konzern verfügt über das größte Erdgastankstellennetz im Land. Das Marktpotential wurde auch von Privatunternehmen, die den Bau von Erdgastankstellen als Geschäftsmodell betrachten, hoch eingeschätzt. Laut Prognosen des Energieministeriums der Russischen Föderation werden der Verbrauch von Gaskraftstoff bis 2020 auf 1,26 Milliarden Kubikmeter und die Anzahl von gasbetriebenen Fahrzeugen auf 370.000 steigen. Ich bin überzeugt, dass EcoGas in zwei bis drei Jahren zu einem allgemein verfügbaren Fahrzeugkraftstoff wird!