Alexey Miller und Zhang Gaoli diskutierten über Gaslieferungen aus dem russischen Fernen Osten nach China

PRESSEMITTEILUNG

Heute fand in Peking ein Arbeitstreffen zwischen dem Vorstandsvorsitzenden der PAO Gazprom, Alexey Miller, und dem Vize-Ministerpräsidenten des Staatsrates der Volksrepublik China, Zhang Gaoli, statt.

Die Teilnehmer des Treffens erörterten einen weitgefächerten Themenkreis ihrer strategischen Zusammenarbeit. Ihr besonderes Augenmerk galt der Organisation russischer Gasexporte nach China. Es ging unter anderem um Arbeitsabläufe bei der Errichtung der Ostroute und um Perspektiven des Projekts für Gaslieferungen aus dem Fernen Osten Russlands.

Heute fand auch ein Arbeitstreffen zwischen Alexey Miller und Wang Dongjin, Vizepräsident der CNPC und Präsident der PetroChina, statt. Die Partner diskutierten über die Organisation von Gasexporten aus dem Fernen Osten nach China und bestätigten ihre Absicht, bis Ende dieses Jahres die Grundkonditionen dazu zu vereinbaren.

Darüber hinaus ging es während dieser Treffen um das Projekt für Gaslieferungen über die Westroute, um Fragen der Zusammenarbeit in den Bereichen Gasspeicherung, Stromerzeugung und Gaskraftstoff unter anderem im Rahmen des Ausbaus der internationalen Verkehrsroute von Europa nach Westchina.

Alexey Miller stellte fest, dass „seit Anfang 2017 die Nachfrage nach Erdgas in China mit einem enormen Tempo zugenommen hat. Laut jüngsten Angaben verwendete die chinesische Wirtschaft allein von Januar bis Juli 16 Prozent mehr Gas, als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Nachfrage steigt hauptsächlich dadurch, dass derzeit die Kampagne zum Umstieg industrieller Verbraucher von Kohle auf Erdgas läuft, um gegen die Luftverschmutzung in China vorzugehen. Um die Nachfrage zu decken, stockt China Erdgasimporte beachtlich auf. Zwischen Januar und Juli beliefen sich die Importe auf 51 Milliarden Kubikmeter, ein Zuwachs von 20 Prozent oder neun Milliarden Kubikmetern binnen eines halben Jahres. Der Anteil von Importen nimmt in der Gasbilanz des Landes zu und beträgt heute 38 Prozent. Vor dem Hintergrund einer gewissen Instabilität der Gaspipelinelieferungen aus Zentralasien – von Januar bis April fielen Gaslieferungen aus einigen Ländern aus – wurde um 140 Prozent mehr verflüssigtes Erdgas angekauft, unter anderem aufgrund von Spot-Verträgen.

Die von China annoncierten Ziele in Bezug auf die Entwicklung der Gasindustrie bis 2020 (Gasanteil im Energiemix 8 bis 10 Prozent, Verdoppelung der UGS-Kapazitäten) und die neuesten Prognosen der CNPC, denen zufolge der Gasverbrauch bis 2030 drastischer zunehmen wird (620 Milliarden Kubikmeter gegenüber 510 Milliarden Kubikmetern laut Prognose vom Vorjahr), schaffen gute Voraussetzungen für eine Erweiterung der Zusammenarbeit mit Gazprom“.

Hintergrundinformation

Die staatliche Öl- und Gasgesellschaft CNPC ist der Hauptpartner der Gazprom in China.

Am 21. Mai 2014 unterzeichneten Gazprom und CNPC einen 30-jährigen Kaufvertrag für russische Gaslieferungen über die Ostroute (Gaspipeline Power of Siberia). Das Dokument sieht Lieferungen von 38 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr nach China vor.

2015 unterzeichneten Gazprom und CNPC ein Abkommen über die Grundkonditionen der Pipeline-Lieferungen von Erdgas aus den Vorkommen in Westsibirien nach China über die Westroute (Gaspipeline Power of Siberia 2) sowie ein Memorandum of Understanding zum Projekt für Pipeline-Lieferungen von Erdgas aus dem russischen Fernen Osten nach China.

2016 unterzeichneten Gazprom und CNPC ein Memorandum of Understanding im Bereich unterirdischer Gasspeicherung und Stromerzeugung aus Gas in der VR China und ein Memorandum zur Prüfung von Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit im Bereich Gaskraftstoff.

Am 15. Mai 2017 unterzeichneten Gazprom, der Staatskonzern Avtodor und die China Communications Construction Company Ltd. ein Memorandum über Zusammenarbeit im Rahmen des Ausbaus der internationalen Verkehrsroute von Europa nach Westchina.

Am 4. Juli 2017 unterzeichneten Gazprom und CNPC eine Zusatzvereinbarung zum Kaufvertrag für Erdgas über die Ostroute, den die Parteien 2014 abgeschlossen hatten. Gemäß diesem Dokument starten die Lieferungen am 20. Dezember 2019.

 

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