Gazprom brachte die Energiesicherheit im Verwaltungsgebiet Kaliningrad auf einen neuen Stand
PRESSEMITTEILUNG
Pressemitteilung
Heute wurden im Verwaltungsgebiet Kaliningrad ein Seeterminal für die Abnahme von Erdgas und die schwimmende Regasifizierungsanlage Marshal Vasilevskiy in Betrieb genommen.
An der Festveranstaltung nahmen teil: Präsident der Russischen Föderation, Vladimir Putin, Vorstandsvorsitzender der PAO Gazprom, Alexey Miller, bevollmächtigter Vertreter des Präsidenten der Russischen Föderation im Nordwestlichen Föderationskreis, Alexander Gutsan, Gouverneur des Verwaltungsgebietes Kaliningrad, Anton Alikhanov, sowie Leiter von Fachbereichen des Konzerns, von Tochtergesellschaften und Auftragnehmern.
Gazprom leistet komplexe Arbeit, um die Zuverlässigkeit der Gasversorgung im Verwaltungsgebiet Kaliningrad zu stärken. Zuvor hat der Konzern den unterirdischen Gasspeicher (UGS) Kaliningradskoje errichtet und die Leistung der Gaspipeline Minsk – Vilnius – Kaunas – Kaliningrad, der bislang einzigen Route für Gaslieferungen in die westlichste russische Region, erhöht.
Um die Energiesicherheit in dieser Region weiterhin zu steigern, setzte Gazprom angesichts ihrer besonderen geografischen Lage ein Projekt für ihre alternative Gasversorgung um: Aufgrund von Lieferungen von verflüssigtem Erdgas auf dem Seeweg. Im Verwaltungsgebiet Kaliningrad wurde im Wasserbecken und an der Ostseeküste ein Terminal für die Gasabnahme gebaut.
Als Kernelement des Terminals gilt eine stationäre Seebrücke mit Wellenbrecher, ein in der inländischen Praxis einzigartiges technologisches Objekt. Sie liegt fünf Kilometer von der Küste entfernt. Das Meer ist in ihrer Umgebung bis zu 19 Metern tief, was die Vertäuung der schwimmenden Regasifizierungsanlage ermöglicht. Die Seebrücke stellt eine auf 177 Pfeilern montierte und 125,5 Meter lange monolithische Platte, die aus hochbewehrtem Beton ausgeführt worden ist. Darauf sind spezielle Anlagen für die Gasabnahme und Vertäuausrüstung installiert. Zum Meer hin ist die Seebrücke durch einen 728 Meter langen massiven C-förmigen Wellenbrecher geschützt. Der Aufbau dieses Objekts gewährleistet die sichere Arbeit eines Schiffes und kann der stürmischen Ostsee standhalten.
Marshal Vasilevskiy ist die einzige schwimmende Regasifizierungsanlage in Russland. Dieses Schiff transportiert (Ladevolumen der Tanks: 174.000 Kubikmeter) und regasifiziert LNG: Es versetzt LNG aus dem flüssigen wieder in den gasförmigen Zustand zurück.
Die Regasifizierung beginnt auf dem Schiff nach dessen Vertäuung an der Seebrücke. Anschließend wird das Gas, das in den gasförmigen Zustand wieder zurückversetzt worden ist, über die neu gebaute 13 Kilometer lange Anschlusspipeline in das bestehende Gastransportsystem eingeleitet. Ferner wird das Gas an Verbraucher geliefert oder in den UGS Kaliningradskoje eingespeist.
Der Terminal und die schwimmende Regasifizierungsanlage bieten die Möglichkeit, Erdgasmengen von bis zu 3,7 Milliarden Kubikmetern jährlich auf dem Seeweg zu erhalten. Sie können, soweit erforderlich, den derzeitigen und zukünftigen Bedarf des Verwaltungsgebietes Kaliningrad decken.
„Ein für Russland einzigartiges und technisch kompliziertes Projekt von staatlicher Bedeutung wurde umgesetzt. Das Verwaltungsgebiet Kaliningrad erhielt eine absolut unabhängige Route für Gaslieferungen. Gazprom brachte die Energiesicherheit in dieser Region auf einen grundsätzlich neuen Stand. Der Konzern wird seine Arbeit an der weiteren Steigerung der zuverlässigen Gasversorgung im Verwaltungsgebiet Kaliningrad fortsetzen“, sagte Alexey Miller.
Hintergrundinformation
Der Wellenbrecher, der die Seebrücke schützt, weist einen komplizierten Aufbau auf. Auf dem gesamten am Meeresgrund aufliegenden Fundament (dem sogenannten Steinbett) wurden 29 Metallzylinder mit einem Durchmesser von 20 Metern, einer Höhe von 21 Metern und einem jeweiligen Gewicht von mehr als 200 Tonnen aufgebaut. Sie sind mit Steinschutt ausgefüllt und außen mit korrosionsbeständigem Kunststoff beschichtet. Zum Meer hin sind die Zylinder mit einer Aufschüttung aus Steinen (jeweils sechs Tonnen schwer) und mit mehr als 20.000 speziellen Eisenbetonblöcken (jeweils 7,8 bis 25 Tonnen schwere Tetrapoden) befestigt.
Die schwimmende Regasifizierungsanlage Marshal Vasilevskiy weist drei Regasifizierungslinien (einschließlich einer Reservelinie) auf. Das Schiff entspricht der Eisklasse Arc 4 und kann bei 0,8 Meter dickem Eis selbständig verkehren.
Der UGS Kaliningradskoje wurde 2013 in Betrieb genommen und gilt russlandweit als einziger Speicher, der in Steinsalzkavernen errichtet worden ist. So ein UGS weist eine Reihe von Vorteilen gegenüber Untertagespeichern in ausgebeuteten Lagerstätten oder wassertragenden Schichten auf. Salzkavernen stellen ideale hermetisch abgeschlossene Speicher dar: Die Salzkuppel ist gasundurchlässig. Der UGS Kaliningradskoje kann aus dem Ausspeicherungs- in den Einspeicherungsmodus und wieder zurück operativ umgestellt werden (Multizyklusbetrieb) und seine Höchstleistung kurzfristig erreichen.
Derzeit werden im UGS Kaliningradskoje vier Kavernen mit operativen Reserven von 174 Millionen Kubikmetern betrieben. Die Kapazitäten dieses Speichers werden weiterhin ausgebaut: Bis 2025 soll die Anzahl der Kavernen auf 14 steigen und die operativen Gasreserven sollen auf 800 Millionen Kubikmeter aufgestockt werden.