Aufsichtsrat prüfte Entwicklungsperspektiven der Schiefergas- und LNG-Branche
PRESSEMITTEILUNG
Pressemitteilung
- Schiefergasförderung ist nur in einigen Ländern der Welt neben den USA zu erwarten.
- 2019 wurde letztes betriebenes Projekt in Europa zur Erschließung von Schiefergasressourcen eingestellt.
- Für größten Zuwachs von LNG-Importen werden bis 2030 Länder der asiatisch-pazifischen Region sorgen.
Der Aufsichtsrat der PAO Gazprom nahm Informationen über Entwicklungsperspektiven der Schiefergasbranche und der Branche für verflüssigtes Erdgas (LNG) in verschiedenen Regionen der Welt sowie über Chancen und Risiken für den Konzern zur Kenntnis.
In der Sitzung wurde festgestellt, dass der Anteil der USA an der weltweiten Gasförderung aus Schiefergestein im Jahr 2018 über 95 Prozent ausmachte. Aktuellen Prognosen zufolge wird dieses Land langfristig Hauptproduzent dieses Energieträgers bleiben.
Die außerhalb von Nordamerika geförderten Schiefergasmengen werden sich erwartungsgemäß selbst bis 2030 auf die Gestaltung des Weltmarktes für Erdgas und auf Entwicklungsperspektiven der Gazprom-Exporttätigkeit nicht beachtlich auswirken.
In der Sitzung wurde festgestellt, dass die Erdbeben in Großbritannien – dem einzigen Land in Europa, in dem bis vor kurzem Versuche unternommen worden sind, die industrielle Förderung von Schiefergas zu organisieren –, dazu geführt haben, dass in diesem Land mehrere Verbote auf Gesetzesebene verhängt worden sind, die eine gewerbliche Gasförderung aus Schiefergestein unmöglich machen.
Angesichts wesentlicher wirtschaftlicher und ökologischer Vorteile von Erdgas aus konventionellen Lagerstätten und dessen prospektierter Vorräte gilt die Gasförderung aus Schiefergestein für Gazprom weder mittel- noch langfristig als sinnvoll.
Während der Prüfung von Tendenzen auf dem Gebiet von verflüssigtem Erdgas wurde festgestellt, dass endgültige Investitionsentscheidungen (FIDs) zu LNG-Projekten aktiver getroffen werden. Zwischen September 2018 und Oktober 2019 wurden FIDs zu sieben neuen LNG-Projekten in Nordamerika, Russland und Afrika getroffen. Dies ist ein Rekordwert in der gesamten Entwicklungsgeschichte dieser Branche. Zugleich werden die Zuwachsraten an diesem Markt laut unabhängigen Prognosen im nächsten Jahrzehnt mit ähnlichen Geschäftswerten dieses Jahrzehnts vergleichbar sein.
Laut Schätzungen wird Russland bis 2030 zu den Spitzenreitern hinsichtlich Inbetriebnahme neuer Kapazitäten für Gasverflüssigung gehören. Den größten Beitrag – 60 Prozent – zur weltweiten Steigerung von LNG-Importen werden Länder der asiatisch-pazifischen Region leisten.
Die Teilnehmer der Sitzung betonten, dass Gazprom das LNG-Geschäft weiterhin entwickeln wird.
Der Vorstand wurde damit beauftragt, die Arbeit an der Bewertung von Entwicklungsperspektiven in der Schiefergas- und LNG-Branche in verschiedenen Regionen der Welt fortzuführen.
Ferner erörterte und nahm der Aufsichtsrat Informationen über die Bewertung der Tätigkeit von Mitgliedern des Aufsichtsrates und dessen Ausschüssen zur Kenntnis.