Arbeitstreffen zwischen Vladimir Putin und Alexey Miller
Mitteilung für die Medien
Heute fand ein Arbeitstreffen zwischen dem Präsidenten der Russischen Föderation, Vladimir Putin, und dem Vorstandsvorsitzenden der PAO Gazprom, Alexey Miller, statt.
Alexey Miller informierte Vladimir Putin über die Vorbereitung des Konzerns auf die Herbst- und Winterzeit. Besonderes Augenmerk galt Gaslieferungen an ausländische Märkte.
Redaktion der Gazprom-Website
Stenogramm
Vladimir Putin: Wie laufen die Arbeiten, Herr Miller? Wie sieht es vor allem im Inland aus? Wie geht es dem Konzern, wie ist es um die Mengen und die Pläne bestellt? Wie gestalten sich die Beziehungen zu den Partnern, unter anderem bei unseren Großprojekten?
Alexey Miller: Sehr geehrter Herr Putin,
die Hauptaufgabe besteht derzeit in der Vorbereitung auf die neue Herbst- und Wintersaison und in der Einspeisung von Gas in die UGS (unterirdische Gasspeicher). Operative Gasreserven in den Untertagespeichern sind in Russland zu Beginn der Ausspeicherungssaison in einem Umfang von 72,2 Milliarden Kubikmetern zu gewährleisten.
Wir werden zu Beginn der Herbst- und Winterzeit eine potenzielle Tageshöchstleistung der unterirdischen Speicher von 843,3 Millionen Kubikmetern Gas in der Russischen Föderation sicherstellen. Dies wird zu einem historischen Höchstwert in der Gasbranche des Landes.
Bis zum Jahresende wird Gazprom in die Untertagespeicher in Europa mindestens 11,4 Milliarden Kubikmeter Gas einspeisen. Diese Menge übersteigt den Stand vom Vorjahr mehr als ums Doppelte.
Wir sehen, dass unsere europäischen Partner bei der Einspeicherung ein gutes Tempo an den Tag legen, dasselbe versuchen auch unsere ukrainischen Kollegen zu tun.
Die großen eingespeisten Gasmengen in den Untertagespeichern liegen zweifellos daran, dass am 31. Dezember dieses Jahres der Vertrag zum Transit durch die Ukraine abläuft.
Die Frage mit dem Transitvertrag ist äußerst wichtig, dennoch steht die Frage, ob die Ukraine russisches Gas aufgrund eines Direktvertrages kaufen wird, im Vordergrund.
Denn aus der Antwort auf diese Frage ergibt sich auch die Antwort auf die Frage, welche Gastransportkapazitäten die Gazprom auf russischer Seite garantieren muss, um Gas in Richtung Ukraine zu liefern.
Vladimir Putin: Sie müssen unterhalten und bezahlt werden.
Alexey Miller: Ja.
Natürlich muss man auch eine Vorstellung davon haben, wie hoch die Preise für den ukrainischen Endverbraucher sein werden: Falls ein direkter Gasliefervertrag mit der Gazprom abgeschlossen wird, kann der Gaspreis für den Endverbraucher in der Ukraine nämlich um 25 Prozent geringer sein gegenüber dem derzeitigen Stand.
Ich möchte aber betonen, dass die Frage nach Gaslieferungen für den ukrainischen Markt zweifellos ausschlaggebend ist. Es ist eine Frage bilateraler Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine.
Vladimir Putin: Wie ist es um unsere Großprojekte bestellt?
Alexey Miller: Herr Putin, was das größte Projekt dieses Jahres – die Power of Siberia – betrifft, so wird Gas aus Russland am 1. Dezember zweifelsohne nach China fließen.
Dies wird zu einem historischen Ereignis, denn damit beginnen Lieferungen des weltweit größten Gasexporteurs an den größten Importeur. Innerhalb von 30 Jahren wird eine Billion Kubikmeter Gas auf den chinesischen Markt geliefert.
Der chinesische Markt gilt als der dynamischste und am schnellsten wachsende Markt in der Welt. Wir prüfen heute mit unseren chinesischen Partnern Möglichkeiten für Gaslieferungen auch über andere Routen nach China.
Vladimir Putin: Über welche?
Alexey Miller: Wir fassen die Möglichkeit ins Auge, Gas über die Westroute zu liefern und Lieferungen aus dem Gasförderungszentrum Sachalin über die fernöstliche Route vorzunehmen.
Vladimir Putin: Ich würde Sie in diesem Zusammenhang darum bitten, auf das Thema zurückzukommen, das wir mit Ihnen und mit unseren chinesischen Freunden bereits mehrmals angesprochen haben: Ich meine die Möglichkeit, Ressourcen im Verwaltungsgebiet Irkutsk und in der Verwaltungsregion Krasnojarsk zu nutzen.
Prüfen Sie bitte auch die Vorräte auf der Halbinsel Jamal, um benötigte Vorräte für diese Lieferungen über die Westroute nach China durch die Mongolei zu sammeln.
Ich weiß, dass die Route dort ebenfalls nicht einfach ist, aber eine bisherige Prüfung dieser Frage hat gezeigt, dass sie absolut realistisch ist, und die chinesischen Partner neigen ebenfalls zu dieser Meinung.
Ich bitte Sie, diese Frage zu prüfen und mir darüber zu berichten.