Gazprom entwickelt weiterhin Projekte zur Verflüssigung von Erdgas
PRESSEMITTEILUNG
Pressemitteilung
Der Aufsichtsrat der PAO Gazprom prüfte Abläufe bei der Umsetzung von Projekten auf dem Gebiet der Produktion und Lieferung von verflüssigtem Erdgas (LNG).
Festgestellt wurde, dass sich die neue Corona-Pandemie auf langfristige Perspektiven für die Entwicklung der globalen LNG-Branche negativ ausgewirkt hat. Die Prognosezahlen zur Inbetriebnahme neuer Kapazitäten für dessen Herstellung sind weltweit rückläufig. Zugleich ist zu erwarten, dass die Nachfrage nach LNG weiterhin zunehmen wird. Russland verfügt über ein ausreichendes Potenzial an Ressourcen, um die LNG-Herstellung hochzufahren. Für die Gazprom ist dies ein wichtiges Geschäftsfeld bei der Diversifizierung ihrer Produktionstätigkeit.
Der Konzern setzt gegenwärtig mehrere Projekte zur Verflüssigung von Erdgas um. Zum einen ist dies ein integrierter Industriekomplex für die Verarbeitung und Verflüssigung von Erdgas in der Umgebung von Ust-Luga (Verwaltungsgebiet Leningrad). Er wird zum größten Betrieb für die LNG-Produktion in Nordwesteuropa (13 Millionen Tonnen jährlich).
Die Verschärfung internationaler Ökonormen auf dem Gebiet der Schifffahrt führt dazu, dass immer größere LNG-Mengen als Treibstoff für den Schiffverkehr genutzt werden. An diesem Marktsegment orientiert sich unter anderem die komplexe Produktionsstätte für Herstellung, Speicherung und Verladung von verflüssigtem Erdgas in der Umgebung der Verdichterstation Portowaja (Verwaltungsgebiet Leningrad). Dort wird Gazprom 1,5 Millionen Tonnen LNG jährlich herstellen. Der Konzern arbeitet ferner an Optionen für die Umsetzung eines mitteltonnagigen LNG-Projektes in der Umgebung von Wladiwostok (Verwaltungsregion Primorje).
Gazprom beteiligt sich gemeinsam mit inländischen Maschinenbaubetrieben aktiv an Projekten zum erweiterten Einsatz von LNG im Eisenbahn-, Fluss- und Straßenverkehr. So handelt es sich unter anderem um Rangier- und Streckenlokomotiven sowie um ein Fahrgastmotorschiff für den Flussverkehr (im Jahr 2020 in Tatarstan gebaut). Spezielle mit LNG betriebene Zugschlepper KAMAZ werden isothermische Container mit flüssigem Helium aus dem Gasverarbeitungswerk Amur bis zu Häfen in der Verwaltungsregion Primorje transportieren.
Außerdem gilt die Entwicklung der Branche für kleintonnagiges LNG als wichtiger Schwerpunktbereich in der Gasversorgung und in der Errichtung der Gasinfrastruktur für russische Verbraucher, die in Gegenden leben, welche von Ferngasleitungen weit entlegen sind. Der kleintonnagige LNG-Industriekomplex in der Verwaltungsregion Perm versorgt zum Beispiel seit 2015 über 2.000 Haushalte und zehn Kesselanlagen mit Gas. In den Jahren 2021–2025 ist die Umsetzung zwei weiterer Investitionsprojekte unter Einsatz von Technologien für die Verflüssigung von Erdgas geplant: in den Verwaltungsgebieten Tomsk und Sachalin.
Der Vorstand wurde damit beauftragt, die Arbeit an der Umsetzung von Projekten auf dem Gebiet der Produktion und Lieferung von verflüssigtem Erdgas fortzuführen.