Lagerstätte Kowyktinskoje und ein Abschnitt der Pipeline Power of Siberia wurden in Betrieb genommen
PRESSEMITTEILUNG
Pressemitteilung
- Von nun ab wird Gas in die Power of Siberia aus beiden Quellen fließen, und zwar aus den Lagerstätten Kowyktinskoje und Tschajandinskoje.
- Der Betrieb der Gaspipeline Power of Siberia soll ab jetzt entlang deren gesamten Verlaufsstrecke, die über 3.000 Kilometer ausmacht, erfolgen.
- Östliche Regionen des Landes erhielten neue Möglichkeiten für die Entwicklung der Gasversorgung für viele Jahrzehnte im Voraus.
- Die Inbetriebnahme dieser Objekte soll zu einer zuverlässigen Erfüllung von Verpflichtungen aus Exportverträgen beitragen.
Heute fand die feierliche Inbetriebnahme der Gaskondensatlagerstätte Kowyktinskoje und eines zwischen den Lagerstätten Kowyktinskoje und Tschajandinskoje verlaufenden Abschnitts der Ferngasleitung Power of Siberia statt.
An der Veranstaltung beteiligten sich der Präsident der Russischen Föderation, Vladimir Putin, und der Vorstandsvorsitzende der PAO Gazprom, Alexey Miller, im Format einer Videokonferenz.
Die Lagerstätte Kowyktinskoje ist von ihren Gasvorräten her das größte Vorkommen im Osten Russlands. Sie gilt als Basisvorkommen für das Gasförderungszentrum Irkutsk und stellt neben der Lagerstätte Tschajandinskoje in Jakutien eine Ressourcenbasis für die Gaspipeline Power of Siberia dar.
Auf der Lagerstätte Kowyktinskoje wurden vorrangige Aufschlussobjekte erfolgreich errichtet, die demnächst einen vollständigen Betrieb erwarten. Dies ist vor allem die komplexe Gasaufbereitungsanlage Nr. 2 (KGAA-2) – eine hochtechnologische komplexe Vorrichtung mit einer Fläche von 800.000 Quadratmetern und einer Kapazität von mehr als sechs Milliarden Kubikmetern Gas jährlich. Die geförderten Kohlenwasserstoffe werden hierher aus den Förderbohrungen der Lagerstätte Kowyktinskoje eingeleitet, um ferner getrocknet sowie von mechanischen Beimengungen und anderen Begleitstoffen gereinigt zu werden, wie es strenge Gazprom-Standards hinsichtlich der Gasqualität verlangen. Ein hohes Automatisierungsniveau, erzielt auf der Basis inländischer Systeme, ermöglicht dabei eine zuverlässige Fernsteuerung und eine sichere Abwicklung von Förderprozessen.
Nachdem drei weitere komplexe Gasaufbereitungsanlagen ebenso in Betrieb gesetzt werden, soll die Gasförderung aus der Lagerstätte Kowyktinskoje die Projektmengen von 27 Milliarden Kubikmetern pro Jahr erreichen.
Das aufbereitete und in den nötigen Zustand versetzte Erdgas wird danach in die Ferngasleitung Power of Siberia eingespeist. Dazu wurde ein Pipelineabschnitt zwischen den Lagerstätten Kowyktinskoje und Tschajandinskoje verlegt. Er ist 804 Kilometer lang und verbindet die beiden Vorkommen miteinander. Um Gas aus der Lagerstätte Kowyktinskoje zu beziehen, wurde auf der Lagerstätte Tschajandinskoje die zweite Vorverdichterhalle in der zentralen Nachverdichterstation (sorgt für den benötigten Druck für die weitere Gasbeförderung) in Betrieb genommen.
Als ein weiterer wertvoller Rohstoff, an dem die Lagerstätte Kowyktinskoje reich ist, erweist sich das Gaskondensat. Gaskondensat kommt bei der Gewinnung von Brennstoffen und bei der Erzeugung von Kunststoffen ganz erweitert zum Einsatz. Das Vorkommen Kowyktinskoje verfügt über die erforderliche Infrastruktur für Stabilisierung von Gaskondensat und für dessen Beförderung zu Industriebetrieben. Sie umfasst eine 173 Kilometer lange Kondensatleitung und einen Eisenbahnterminal für die Gasabnahme in der Siedlung Okunaiski, der sich an die Baikal-Amur-Magistrale anschließt.
Es ist zu erwähnen, dass der Aufschluss der Lagerstäte Kowyktinskoje unter rauen klimatischen und geologischen Bedingungen erfolgte. Tieftemperaturen, felsartige und lehmige Bodenstrukturen sowie Höhenunterschiede bis zu 400 Metern haben Arbeiten zusehends erschwert. Die Nutzung moderner heimischer Technologien und Managementverfahren befähigte die Gazprom-Fachkräfte dazu, sämtliche Bau- und Montagearbeiten an der KGAA-2 in weniger als zwei Jahren komplett abzuschließen. Das ist eigentlich eine Rekordzeit in der ganzen Geschichte der einheimischen Gasbranche.
Darüber hinaus vermochte der Gazprom-Konzern auch mühsame Aufgaben zu bewältigen, die mit der Logistik und Beförderung von Anlagen und Ausrüstungen zu den von großen Ortschaften und Eisenbahnknoten weit entfernt liegenden Objekten verbunden sind. So wurden beispielsweise an den Standort der KGAA-2 mit diversen Transportmitteln drei Kolonnen für Kondensatstabilisierung angeliefert. Jede von ihnen hat eine Höhe von einem zwölfstöckigen Haus und ist beinahe 152 Tonnen schwer.
Bei der Errichtung des Abschnittes zwischen den Lagerstätten Kowyktinskoje und Tschajandinskoje der Gaspipeline Power of Siberia wurde eine einzigartige 1,5 Kilometer lange Unterquerung unter dem Fluss Lena gebaut. Die ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen ihrer Eingangs- und Ausgangsstelle die größte Höhendifferenz besteht, die sich auf 157,94 Meter beläuft. Dafür steht nun diese Unterquerung im russischen Buch der Rekorde. Der Bau erfolgte unter Anwendung des Vollschnittverfahrens (Microtunneling) in 13 Metern Tiefe unter dem Fluss. Die Haupt- und Reservestränge der Pipeline, jede mit einem Durchmesser von 1.420 Millimetern, wurden unter Einsatz spezieller Zentrier- und Tragringen, die im Auftrag von Gazprom gefertigt worden waren, durch Mantelrohre eingezogen. Die angewandte Technologie ermöglichte es, das lokale Ökosystem zu bewahren sowie eventuelle archäologische Gegenstände entlang der gesamten Verlegungsroute der Pipeline zu erhalten.
Gleichzeitig setzt die Gazprom ferner ihre Arbeit am Ausbau von Kapazitäten der Ferngasleitung Power of Siberia am Abschnitt von der Lagerstätte Tschajandinskoje bis Blagoweschtschensk, darunter auch im Verwaltungsgebiet Amur an der chinesischen Grenze fort. Im Dezember wurden unter anderem vier neue Verdichterstationen in Betrieb genommen, und zwar Iwan-Rebrow-, Maxim-Perfiljew-, Wassili-Pojarkow- und Wassili-Kolesnikow-Station. Die Gesamtzahl der Verdichterstationen an der Pipeline Power of Siberia, einschließlich derer, die früher gestartet wurden, erreichte acht Objekte.
Das Gas aus den Lagerstätten Kowyktinskoje und Tschajandinskoje ist reich an Ethan, Propan und Butan, die als hochwertige Komponenten für die Gaschemie dienen. Es enthält ebenso erhebliche Mengen von Helium, das in Hightech-Branchen der Industrie gefragt ist. Deswegen wird in Russland eine Herstellung der zusätzlichen Arten von Produkten aus Mehrkomponentengas vorgesehen. Zu diesem Zweck beschäftigt sich Gazprom mit den planmäßigen Bauarbeiten am Gasverarbeitungswerk Amur, das zu den weltweit größten Betrieben zählt.
„Wir haben im Osten unseres Landes eine komplexe und für Russland strategisch relevante Infrastruktur errichtet. Die besteht aus sämtlichen Objekten für Förderung, Transport und Verarbeitung. Diese Infrastruktur hat weltweit einfach nicht ihresgleichen. Heute starteten wir neue Kernobjekte. Dazu gehören die Lagerstätte Kowyktinskoje, die von ihren Vorräten her das größte Vorkommen in Ostsibirien ist, sowie auch der Abschnitt der Ferngasleitung Power of Siberia, der zwischen den Lagerstätten Kowyktinskoje und Tschajandinskoje verläuft.
Ab sofort soll Gas aus den beiden leistungsfähigen Gasförderungszentren Irkutsk und Jakutien in die Power of Siberia geleitet werden. Die Ferngasleitung erstreckt sich auf mehr als 3.000 Kilometer und ist entlang der gesamten Route in Betrieb gesetzt. Die eröffnete Infrastruktur bietet neue Möglichkeiten für die Entwicklung der Gasversorgung in östlichen Regionen über mehrere Jahrzehnte hinaus. Genauso trägt sie dazu, dass Verpflichtungen aus Exportverträgen zuverlässig erfüllt werden“, sagte Alexey Miller.
Hintergrundinformation
Das Gaskondensatvorkommen Kowyktinskoje wurde von seinen Vorräten her den einmaligen Lagerstätten zugeordnet. Die förderbaren Vorräte belaufen sich auf 1,8 Billionen Kubikmeter Gas und 65,7 Millionen Tonnen Gaskondensat.
Power of Siberia ist das größte Gastransportsystem im Osten Russlands. Das Gas aus den Förderungszentren Irkutsk und Jakutien wird durch diese Pipeline an russische Verbraucher in östlichen Regionen des Landes transportiert und nach China exportiert.