Gasförderung und –lieferungen: Ergebnisse der vergangenen neun Monate

PRESSEMITTEILUNG

Zwischen Januar und September 2022 förderte Gazprom laut vorläufigen Angaben 313,3 Milliarden Kubikmeter Gas. Dies sind 17,1 Prozent (64,8 Milliarden Kubikmeter) weniger als im vorangegangenen Jahr.

Die Nachfrage nach Gas des Konzerns aus dem Gastransportsystem verringerte sich auf dem Binnenmarkt in diesem Zeitraum um 4,1 Prozent (um 7,2 Milliarden Kubikmeter).

Exporte in die Länder außerhalb der ehemaligen UdSSR beliefen sich auf 86,9 Milliarden Kubikmeter. Das ist um 40,4 Prozent (um 58,9 Milliarden Kubikmeter) weniger als im gleichen Zeitraum des Jahres 2021. Gazprom liefert Gas gemäß bestätigten Aufträgen.

Eine Zunahme erleben Gasexporte nach China durch die Gaspipeline Power of Siberia im Rahmen eines langfristigen bilateralen Vertrages zwischen Gazprom und CNPC. Die Lieferungen erfolgen regelmäßig über die vertraglich vereinbarten Tagesmengen hinaus. Im September wurden zwei neue historische Rekorde im Hinblick auf die Tagesliefermengen in der gesamten Export-Geschichte fixiert.

Die Verringerung des Gasverbrauchs in der Europäischen Union ist zu einem Schlüsselfaktor für den Rückgang der Nachfrage nach Gas in der Welt geworden. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres verringerte sich laut ersten vorläufigen Schätzungen und zugänglichen operativen Daten die weltweite Nachfrage um 40 Milliarden Kubikmeter. Bei diesem Rückgang entfallen 75 Prozent bzw. 30 Milliarden Kubikmeter auf die 27 EU-Länder.

Verringert hat sich der Gasverbrauch auch in Großbritannien: im ausgewiesenen Zeitraum um etwa fünf Milliarden Kubikmeter. Somit macht der Gesamtanteil der EU-Länder und Großbritanniens am Rückgang der weltweiten Nachfrage knapp 90 Prozent aus.

Laut Informationen der Gas Infrastructure Europe mit Stand vom 1. Oktober waren Gasvorräte in europäischen Untertagespeichern zu 62,8 Milliarden Kubikmetern aufgefüllt. Dabei müssen Unternehmer noch 9,6 Milliarden Kubikmeter Gas einspeisen, um das Niveau zu Beginn der Ausspeicherungssaison 2019/2020 zu erzielen.

Dabei garantieren selbst die den maximalen Werten nahekommenden Reserven in den UGS der großen europäischen Länder keine sichere Bewältigung der anstehenden Herbst-Winter-Periode.

In Deutschland beispielsweise machte in der vergangenen Herbst-Winter-Saison (ab 1. Oktober 2021 bis einschließlich 31. März 2022) der Gasverbrauch 57 Milliarden Kubikmeter aus. Das heißt, im Durchschnitt 9,5 Milliarden Kubikmeter pro Monat. Der aktuelle Füllstand der Untergrundspeicher Deutschlands liegt bei 92 Prozent, der Umfang des Arbeitsgases bei 20 Milliarden Kubikmetern. Somit ist die Menge an Gasreserven in den Speicheranlagen Deutschlands derzeit mit dem durchschnittlichen Verbrauch in der Zeit der Herbst-Winter-Periode im Verlauf von nur zwei Monaten von den insgesamt sechs vergleichbar.

Aufmerksamkeit erregt auch der Füllstand der ukrainischen UGS, in denen mit Stand vom 1. Oktober 14 Milliarden Kubikmeter von den für den Winter erforderlichen 19 Milliarden Kubikmetern eingespeichert worden sind. In der Ukraine gesteht man ein, dass es lediglich eine theoretische Möglichkeit gebe, die Speicheranlagen zu füllen, aber keine praktische.

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