Aufsichtsrat nahm Informationen über Entwicklungsperspektiven für die Schiefergas- und LNG-Branche zur Kenntnis
PRESSEMITTEILUNG
Pressemitteilung
Der Aufsichtsrat der PAO Gazprom nahm Informationen über Entwicklungsperspektiven der Schiefergasbranche und der Branche für verflüssigtes Erdgas (LNG) in verschiedenen Regionen der Welt sowie über Chancen und Risiken für den Konzern zur Kenntnis.
Es wurde hervorgehoben, dass Schiefergas nach wie vor nur in vier Ländern gefördert wird, und zwar in den USA sowie in China, Argentinien und Kanada. Im Jahr 2022 stiegen die weltweit geförderten Schiefergasmengen um sechs Prozent gegenüber dem Niveau von 2021.
Die USA rechnen in ihren langfristigen Vorhersagen im Hinblick auf Entwicklungsperspektiven für die inländische Schiefergasbranche sowohl mit einer Zunahme als auch mit einem wesentlichen Rückgang der Gasförderung aus Schiefergestein. Dabei werden mehrere Faktoren die erhöhten Selbstkosten bei der Schiefergasförderung auslösen. Dazu gehören beispielsweise die Inflation, die Erschöpfung von vorhandenen Lagerstätten sowie das Ausbleiben von Entdeckungen neuer Vorkommen und das beinahe ausgeschöpfte Potenzial für die Effizienzsteigerung bei der Schiefergasförderung anhand der Vervollkommnung von Technologien. Die Erhöhung der Selbstkosten wird sich unter anderem auf den Preis für verflüssigtes Erdgas auswirken, bei dessen Herstellung Schiefergas zum Einsatz kommt.
Laut Angaben von Branchenexperten nahm der Umfang des globalen Handels mit LNG im Jahr 2022 um vier Prozent gegenüber dem Jahr 2021 zu. Aber in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres verlangsamte sich das Wachstum und machte lediglich zwei Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum 2022 aus.
Auf lange Sicht wird eine wesentliche Vergrößerung der Herstellungsmengen von LNG insbesondere in den USA sowie in Katar und Russland erwartet, wobei in Australien ein Rückgang prognostiziert wird. Einen erheblichen Beitrag zur Entwicklung des einheimischen LNG-Sektors soll Gazprom leisten. So kann Russland zu den drei weltweit größten Produzenten von LNG werden.
Erwartungsgemäß sollen solche Staaten wie China und Indien sowie die Länder Südostasiens in der langfristigen Perspektive den hauptsächlichen globalen Anstieg der Nachfrage nach LNG absichern. Europa kann hingegen den LNG-Import gegenüber dem Rekordhoch des Jahres 2022 verringern. Dies wird in erheblichem Maße durch den rückgängigen Gasverbrauch in dieser Region vor dem Hintergrund einer weiteren Schwächung ihres wirtschaftlichen und Industriepotenzials bedingt. Ein weiterer Faktor ist eine geringe Anzahl von abgeschlossenen Verträgen zu LNG- Lieferungen, sodass europäische Terminals für die LNG-Regasifizierung weniger als zu 20 Prozent im Vergleich zu den für das Jahr 2035 prognostizierten Kennzahlen ausgelastet sind.
Es sei bemerkt, dass auf dem Weltmarkt immer wieder Fälle fixiert werden, bei denen Lieferanten und Hersteller von LNG ihren Verbindlichkeiten aus langfristigen Verträgen nicht nachkommen. Das unlautere Verhalten einzelner europäischer und amerikanischer Unternehmen wirkt sich negativ auf die Verlässlichkeit von Gaslieferungen an Verbraucher aus.
Der Vorstand wurde damit beauftragt, die Arbeit an der Bewertung von Entwicklungsperspektiven in der Schiefergas- und LNG-Branche in verschiedenen Regionen der Welt fortzuführen.