Landtechnik als aussichtsreicher Bereich für die erweiterte Nutzung von Erdgas als Kraftstoff
PRESSEMITTEILUNG
Pressemitteilung
Der Aufsichtsrat der PAO Gazprom nahm Informationen zur Kenntnis über weitere Entwicklungsperspektiven für den Markt für Erdgasfahrzeuge in der Russischen Föderation, insbesondere in der Agrarindustrie, sowie über Geschäftsergebnisse des Konzerns im Jahr 2023.
Es wurde darauf hingewiesen, dass in Russland zurzeit ein wettbewerbsfähiger Markt für Erdgas als Kraftstoff gebildet worden ist. Es wurden erforderliche Bedingungen geschaffen, um Transportmittel und Technik auf Erdgas – den sparsamsten und umweltfreundlichsten Kraftstoff – umzustellen. Eine führende Rolle bei der Marktentwicklung spielt dabei Gazprom – der größte Erdgasproduzent des Landes.
Der Konzern beteiligt sich systematisch an der Errichtung neuer Objekte der Erdgastankstelleninfrastruktur. Zu Beginn des Jahres 2024 belief sich die Anzahl der in Russland betriebenen Tankstellen auf 836 Anlagen. Dies ist eigentlich dreieinhalb so viel wie im Jahr 2012. Mehr als die Hälfte dieser Objekte gehört Gazprom. 2023 wurden mittels Betankungsanlagen des Konzerns über 70 Prozent des gesamten inländisch abgesetzten Gases als Kraftstoff verkauft.
Darüber hinaus fördert Gazprom ganz intensiv die Aufstockung des russischen Autoparks erdgasbetriebener Verkehrsmittel. Der Konzern setzt beispielsweise mehrere Marketingprogramme zur Umstellung von Transportmitteln auf Gas um. So können Bürger und Organisationen im Rahmen des im Jahr 2023 in die Wege geleiteten Projektes „Volkskraftstoff“ ihre Fahrzeuge ohne Eigenfinanzierung umrüsten lassen oder Autos zu einem vergünstigten Festpreis mit dem Kraftstoff unter der Handelsmarke EcoGas auftanken.
Außerdem intensiviert die Gazprom ihre Bemühungen, um den eigenen Fuhrpark auf Gas umzustellen. Zu Jahresbeginn 2024 benutzen Gazprom-Tochterunternehmen fast 15.000 methanbetriebene Fahrzeuge. Das entspricht 63 Prozent des Gesamtparks, der für die Umrüstung geeignet ist.
Es lohnt sich zu erwähnen, dass der Konzern einheimische Autobauer mit regelmäßigen Aufträgen zur Herstellung neuer Fahrzeugmodelle, für die komprimiertes (verdichtetes) und verflüssigtes Erdgas, also CNG und LNG, als Kraftstoff dient, beliefert. Zu den neusten erdgasbetriebenen Fahrzeugmodellen aus der KAMAZ-Produktion, die für den Gazprom-Bedarf entwickelt wurden, gehören ein Werkstattkraftwagen, ein Vorortbus sowie ein Bus, der für die Beförderung von Schichtpersonal bestimmt ist. Gazprom-Aufträge reizen Betriebe dazu an, ihr Angebot an gasbetriebenen Transportmitteln zu erweitern. Zum heutigen Zeitpunkt gibt es in Russland über zweihundert Modelle von Transportmitteln, die Erdgas als Kraftstoff nutzen – von Kraft- und Lastwagen bis hin zu Bussen und Sondertechnik.
Gazprom-Fachkräfte arbeiten des Weiteren gemeinsam mit inländischen Industrieunternehmen an der Erzeugung von Zubehörteilen, die bei der Montage von Erdgasfahrzeugen zum Einsatz kommen. Diese Tätigkeit erfolgt im Interesse russischer Automobilhersteller. 2023 nahm Gazprom im Verwaltungsgebiet Moskau die erste Serienfertigung von Autogasanlagen für CNG-betriebene Fahrzeuge auf. Und in der Republik Tatarstan begann die Aktiengesellschaft RariTEK Holding mit der Produktion einer breiten Palette von kryogenen Kraftstofftanks für Transportmittel, die sich mit verflüssigtem Erdgas betreiben lassen.
Angesichts der bereits vorhandenen Tankstelleninfrastruktur und umfangreichen Gazprom-Aktivitäten zum Aufbau der Gasversorgung in russischen Regionen stellt die Landtechnik einen aussichtsreichen Bereich für die erweiterte Nutzung von Erdgas als Kraftstoff dar. In dieser Richtung wird bereits gearbeitet.
Mit dem Gazprom-Beistand haben Landmaschinenbauer erste Traktoren bzw. einen ersten Mähdrescher hergestellt, die Erdgas als Kraftstoff nutzen. Eines dieser Muster – ein LNG-betriebener Hackfruchter – wurde voriges Jahr auf dem Petersburger Internationalen Gasforum erstmalig präsentiert.
2023 unterzeichneten Gazprom und das Landwirtschaftsministerium der Russischen Föderation eine Kooperationsvereinbarung. Im Rahmen dieses Abkommens haben die Parteien den Bedarf von Agrarbetrieben an der für die Beförderung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen bestimmten gasbetriebenen Technik für das Jahr 2024 definiert. Das russische Landwirtschaftsministerium beschloss es, eine Möglichkeit für die Bereitstellung von Zuschüssen in Erwägung zu ziehen, um Agrarproduzenten einen Teil der Kosten für den Erwerb dieser Technik zu ersetzen.
Im Jahr 2024 sollen die Seiten ein Programm erstellen, das die Beschaffung und Umrüstung landwirtschaftlicher Fahrzeuge und Getreidetrocknungsanlagen auf Erdgas durch Unternehmen des Agrarsektors vorsieht.
Zu den weiteren vielversprechenden Anwendungsbereichen von Erdgas als Kraftstoff gehören die Tagebautechnik für Bergbauarbeiten sowie Schienen- und Wasserfahrzeuge.
Es wurde festgestellt, dass die Verabschiedung eines Konzeptes zur Entwicklung des Marktes für Erdgasfahrzeuge in Russland bis 2035, das durch das Energieministerium Russlands unter Gazprom-Beteiligung ausgearbeitet wurde, die umfassende Weiterentwicklung des Marktes fördern wird.
Der Vorstand wurde damit beauftragt, die Arbeit an der Entwicklung des russischen Marktes für Erdgasfahrzeuge unter Mitwirkung von staatlichen Behörden fortzuführen.