Gazprom entwickelt aktiv die russische Helium-Industrie
PRESSEMITTEILUNG
Pressemitteilung
Der Vorstand der PAO Gazprom nahm Informationen über die Entwicklung von Vorhaben zur Produktion und zum Verkauf von Helium und anderen Edelgasen zur Kenntnis.
Es wurde darauf hingewiesen, dass Helium zu den meist gefragten Edelgasen gehört. Dank seiner einzigartigen Eigenschaften ist Helium ein äußerst wichtiges Element für mehrere Hightech-Branchen, insbesondere für die Raumfahrtindustrie, Atomindustrie, Elektronikindustrie bzw. für die Metallurgie und Medizin.
Die asiatisch-pazifische Region gilt bekanntlich als weltweit größter Helium-Importeur. Bisherigen Schätzungen zufolge betrug der Anteil von den Ländern der asiatisch-pazifischen Region am weltweiten Heliumverbrauch im Jahr 2023 etwa 35 Prozent. Es ist allerdings damit zu rechnen, dass die Nachfrage nach diesem Edelgas im asiatisch-pazifischen Raum immer weiter steigern wird. Der zunehmende Verbrauch von Helium wird auch in Russland prognostiziert.
Die Russische Föderation gehört zu den weltweiten Spitzenreitern in Bezug auf Heliumvorräte. Die großangelegte Produktion dieses Gases erfolgt im russischen Hoheitsgebiet hauptsächlich in zwei Gazprom-Betrieben, nämlich im Heliumwerk Orenburg und im Gasverarbeitungswerk Amur. Der Konzern verfügt über eigene Kompetenzen entlang der gesamten Wertschöpfungskette: von der Förderung und Verarbeitung von Erdgas mit hohem Heliumanteil bis hin zu Verflüssigung und Lieferung von Helium auf den Binnen- und Weltmarkt.
Das Gasverarbeitungswerk Amur besitzt die weltgrößten Kapazitäten zur Heliumproduktion. Nachdem das Gasverarbeitungswerk seine geplante Kapazität erreicht hat, werden dort gut 60 Millionen Kubikmeter dieses wertvollen Gases hergestellt. 2023 hat Gazprom zwei Heliumanlagen dieses Werkes auf projektierte Leistung hochgefahren. Probeläufe von Ausrüstungen erfolgten dabei ohne Beteiligung des westlichen Lizenzgebers. Momentan erlebt das Werk die Errichtung einer dritten Heliumanlage.
Auf der Lagerstätte Tschajandinskoje in Jakutien wurde eine einzigartige Anlage zur Membrantrennung von Heliumkonzentrat errichtet. Sie kommt zum Einsatz, damit das in die Pipeline Power of Siberia eingespeiste Gas diejenige Menge an Helium enthält, die im Gasverarbeitungswerk Amur zu extrahieren und an Verbraucher zu liefern ist. Restliches Heliumkonzentrat wird in den Schichten einer Lagerstätte auf Dauer gelagert. So ein Vorgehen garantiert rationelle Nutzung von Vorräten an Helium.
Flüssiges Helium wird aus dem Gasverarbeitungswerk Amur in speziellen isothermischen Containern transportiert. Es wird mit erdgasbetriebenen Zugschleppern KAMAZ-5490 NEO, die im Gazprom-Auftrag entwickelt wurden, befördert. Sie erledigen Transfer von Containern nach der Verwaltungsregion Primorje, wo sich der weltweit größte Helium-Hub befindet. Der Hub wurde von der Gazprom insbesondere für die Bedienung von Containern errichtet. Nach dem Hub erreicht flüssiges Helium auf dem Seeweg sowie per Straßenverkehr den Weltmarkt. Seit September 2023 wurden russische und ausländische Verbraucher mit 110 isothermischen Containern voll mit über 470 Tonnen flüssiges Helium aus dem Gasverarbeitungswerk Amur beliefert.
Im Interesse der weiteren Entwicklung der russischen Helium-Industrie arbeitet Gazprom aktiv mit einheimischen Betrieben und Forschungsinstituten zusammen. So hat der Konzern momentan einige Hersteller zur Organisation der Serienfertigung von isothermischen Containern herangezogen.
Die Frage über die Entwicklung von Vorhaben zur Produktion und zum Verkauf von Helium und anderen Edelgasen wird dem Aufsichtsrat zur Erörterung vorgelegt.