Industrielle Förderung von Kohlenwasserstoffen im Block 3A der Achimov-Formation der Lagerstätte Urengoiskoje wurde gestartet
PRESSEMITTEILUNG
Pressemitteilung
Im Autonomen Bezirk der Jamal-Nenzen begann heute die industrielle Förderung von Erdgas und Gaskondensat im Block 3A der Achimov-Formation der Lagerstätte Urengoiskoje.
An dem feierlichen Startschuss dazu beteiligten sich der Vorstandsvorsitzende der PAO Gazprom, Alexey Miller, und der Vorstandsvorsitzende der Gazprom Neft, Alexander Dyukov.
Die Lagerstätte Urengoiskoje gehört zu den weltweit größten hinsichtlich der primären Kohlenwasserstoffvorräte. Sie befindet sich in der Region Nadym-Pur-Tas im Autonomen Bezirk der Jamal-Nenzen. Dieses Gebiet zählt man konventionell zu solchen russischen Regionen, wo Kohlenwasserstoffe gefördert werden. Die Gasförderung aus dieser Lagerstätte wurde im Jahr 1978 aufgenommen.
Gazprom leistet umfassende Arbeiten zur Ausbeute der Lagerstätte. Um ihre Vorräte höchst effizient zu erschließen, greift der Konzern schrittweise zur Achimov-Formation, die viel tiefer als die traditionelle Valangin- oder Cenoman-Formation platziert ist.
Die Achimov-Formation der Lagerstätte Urengoiskoje liegt in Tiefen von rund 3.400–3.800 Metern unter einem anormal hohen Schichtdruck (über 600 Atmosphären). Sie weist gleichfalls eine komplizierte geologische Struktur und geringe Durchlässigkeit von Gesteinen auf. Bei der Ausbeute von solchen Vorkommen werden fortgeschrittene Technologien angewandt.
Gazprom Neft betreibt die Ausbeute im Block 3A der Achimov-Formation der Lagerstätte Urengoiskoje. Mit Hilfe eines russischen Softwarekomplexes hat das Unternehmen im Rahmen der Projektarbeiten ein geologisches 3D-Modell des Blocks vorbereitet. Es wurde ein Programm zur Prüfung von Technologien und zum Probebetrieb bei Anlagen erstellt. Nach Ergebnissen dieser Maßnahmen wurden effiziente Technologien für das Niederbringen von Bohrungen und die Förderung ausgewählt. Die Bohrungen zeichnen sich durch die Länge des horizontalen Abschnitts bis zu 1.800 Meter, die einen Rekord für die Branche darstellt. Die hydraulische Frakturierung erfolgt wiederum über ein mehrstufiges Verfahren. Es wurden über 100 Ausbauvarianten für den Block vorbereitet. Dabei wurde eine optimale Lösung gewählt, um bereits vorhandene Infrastruktur der Lagerstätte, betrieben von Gazprom Dobycha Urengoy, darin einzuschließen.
Industrielle Testarbeiten wurden unter Einsatz von mobilen Separationsanlagen und einer Anlage zur Kondensatstabilisierung geleistet. Auf diese Weise war es möglich, bereits vor Beginn der industriellen Ausbeute der Lagerstätte Kohlenwasserstoffe für Verarbeitung und Lieferung an Verbraucher zu fördern.
Es sei bemerkt, dass komplexe technologische Anlagen und Ausrüstungen für Aufschlussarbeiten sofort in Form von Fertigblöcken geliefert wurden und einen hohen Vorfertigungsgrad demonstrierten. Dies ermöglichte es, sämtliche Montagezeiten spürbar zu verkürzen und das Vorhaben ganz schnell, und zwar binnen nur drei Jahren, zu bewerkstelligen.
Der größte Produktionskomplex umfasst über 100 Industrieobjekte und Hilfseinrichtungen zur Abnahme, Vorbereitung und Verladung von Kohlenwasserstoffen. Zu den wichtigsten Aufschlussobjekten zählen dabei Anlagen zur primären Erdgasaufbereitung und Kondensatstabilisierung. Die gesamte Grundausrüstung stammt aus russischer Produktion.
Es ist nun geplant, dass aus dem Block 3A der Lagerstätte Urengoiskoje bis zu fünf Milliarden Kubikmeter Gas und anderthalb Millionen Tonnen Gaskondensat pro Jahr gefördert werden sollen.
Die geförderten Gasmengen sind eigentlich für das Einheitliche Gasversorgungssystem Russlands bestimmt. So gelangt stabiles Gaskondensat in die Ölpumpstation Urengoiskaja und wird dann in die Pipeline für Erdölkondensat Urengoi – Purpe eingespeist. Instabiles Gaskondensat wird wiederum zum Urengoi-Werk zur Kondensataufbereitung für den Transport geleitet, und die breite Fraktion leichter Kohlenwasserstoffe wird dem Werk zur Kondensatstabilisierung Surgut (gehört der Gazprom Pererabotka an) zugeführt.
„Die Arbeit mit tief gelegenen Vorräten gestattet uns, zusätzliche Mengen an Kohlenwasserstoffen zu gewinnen. Mit diesem Erdgas sollen russische Verbraucher beliefert werden. Dies sind flüssige Kohlenwasserstoffe, die einen wertvollen Rohstoff für die Erdölverarbeitung und Petrochemie darstellen. Dank solchen hochtechnologischen Projekten wie der Block 3A der Lagerstätte Urengoiskoje erfüllen wir gemeinsam unsere Aufgabe zur verantwortungsvollen und rationellen Erschließung von Ressourcen im Autonomen Bezirk der Jamal-Nenzen. Und das Wichtigste ist, dass wir die technologische Souveränität des Landes und dessen Energiesicherheit gewährleisten“, sagte Alexey Miller.
„Wir haben mit der umfassenden Förderung aus dem Block 3A der Lagerstätte Urengoiskoje viel früher begonnen und somit die branchenüblichen Zeiträume für solche Projekte überholt. Es ist den innovativen ingenieurtechnischen und digitalen Lösungen sowie Kompetenzen der Gazprom Neft auf dem Gebiet der Erschließung schwer förderbarer Vorräte zu verdanken, dass die Achimov-Formation für uns zugänglich geworden ist. Bei der Umsetzung dieses Projektes haben wir neue wertvolle Erfahrungen gesammelt und ein besseres Verständnis für geologische Besonderheiten der Region gewonnen. Dies wird uns bei der Arbeit an anderen Abschnitten der Achimov-Formation im Westsibirien verhelfen“, sagte Alexander Dyukov.
Hintergrundinformation
Die Achimov-Formation der Lagerstätte Urengoiskoje erstreckt sich auf sechs förderbare Blöcke.
2008 begann die industrielle Probeförderung aus dem Block 1A der in der Lagerstätte Urengoiskoje gelegenen Achimov-Formation (die industrielle Phase fand 2011 statt). Im Jahr 2009 begann Gazprom mit der selbstständigen Gasförderung aus dem Block 2A. 2021 startete die Förderung von Gas und Gaskondensat aus den Blöcken 4A und 5A.
Die Ausbeute des Blocks 3A der Achimov-Formation der Lagerstätte Urengoiskoje durch Gazprom Neft erfolgt im Rahmen eines langfristigen aleatorischen Betreibervertrages mit der Gazprom Dobycha Urengoy (eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der PAO Gazprom), die als Nutzer von Bodenschätzen agiert.