Gazprom nahm neue Verarbeitungskapazitäten in Betrieb und startete mit Testfahrten einer gasbetriebenen Lokomotive

PRESSEMITTEILUNG

Heute fanden im Rahmen des Petersburger Internationalen Gasforums 2024 mehrere feierliche Veranstaltungen an Gazprom-Betriebsstandorten im Format einer Videokonferenz statt. An allen Videokonferenzen beteiligte sich Alexey Miller, Vorstandsvorsitzender der PAO Gazprom.

Im Urengoi-Werk zur Kondensataufbereitung für den Transport wurde eine neue Anlage zur Entäthanisierung von Kondensat (AEK-1) in Betrieb gesetzt.

Anlage zur Entäthanisierung von Kondensat
Anlage zur Entäthanisierung von Kondensat

Anlage zur Entäthanisierung von Kondensat

AEK-1 ist ein wichtiger Bestandteil des Gazprom-Industriekomplexes für die Verarbeitung von Vorräten der Lagerstätten in der Region Nadym-Pur-Tas. Dieses Gebiet zählt man konventionell zu solchen Regionen, wo die Gazprom-Gruppe Kohlenwasserstoffe fördert. Um die Effektivität bei der Erschließung von hier gelegenen Lagerstätten weiter zu steigern, entwickelt der Konzern Kapazitäten für die Verarbeitung von Gaskondensat, das ein Begleitelement bei der Erdgasförderung darstellt und bekanntlich als werthaltiger Rohstoff für Erdölraffinerien und Unternehmen der Petrochemie gilt.

Die neue Anlage dient zur Abnahme von instabilem Gaskondensat. Sie umfasst vier technologische Linien und kann acht Millionen Tonnen Rohstoff pro Jahr verarbeiten. Die Anlage ersetzt von nun an die dort früher betriebene Anlage zur Entäthanisierung von Kondensat, die über deutlich geringere Produktionskapazitäten verfügte. Die jetzt angewandten Technologien ermöglichen es, Gaskondensat aus der Valangin- oder der tiefer gelegenen Achimov-Formation zu verarbeiten, unabhängig davon, in welchem Verhältnis und in welcher Zusammensetzung Stoff zugeleitet wird.

Mit der Inbetriebnahme der AEK-1 wurde die Leistung des Urengoi-Werkes zur Kondensataufbereitung für den Transport auf 19,5 Millionen Tonnen Rohstoff jährlich erhöht.

Alle technologischen Ausrüstungen für die AEK-1 wurden in russischen Betrieben gefertigt. Es sei bemerkt, dass hier unter anderem ein fortgeschrittenes verteiltes Steuerungssystem mit Sicherheitsabschaltung von Anlagen zur Aufbereitung von Kohlenwasserstoffen, das gleichfalls aus inländischer Produktion stammt, implementiert wurde. Das System kam in der AEK-1 erstmals in Russland zum Einsatz.

Alexey Miller erhielt ferner einen Bericht über industrielle Probeläufe des neuen inländischen Gasturbinenantriebs АL-41ST-25.

АL-41ST-25 gilt als Antrieb der neuen Generation. Er wurde von Fachleuten der United Engine Corporation (gehört dem Staatskonzern Rostec an) im Auftrag der Gazprom entwickelt. Die Betriebstests eines Versuchsmusters von AL-41ST-25 als Bestandteil einer Vorverdichteranlage kamen am Standort der in der Republik Tatarstan befindlichen Verdichterstation Arskaja Ende September in Gang.

Momentan funktioniert die oben genannte Vorverdichteranlage in einem Betriebsmodus, bei dem komprimiertes (verdichtetes) Erdgas von der Verdichterstation in eine Ferngasleitung fließt. Der in der Vorverdichteranlage installierte Antrieb funktioniert dabei zuverlässig und gemäß festgelegten Parametern.

Alle Interessenten haben die Gelegenheit, einen Blick auf den Gasturbinenantrieb АL-41ST-25 im Rahmen des Petersburger Internationalen Gasforums 2024 zu werfen – dort wird dessen Prototyp ausgestellt.

Des Weiteren fanden Testfahrten der mit verflüssigtem Erdgas (LNG) betriebenen Rangierlokomotive ТEM18-LNG statt.

Rangierlokomotive ТEM18-LNG
Rangierlokomotive ТEM18-LNG

Rangierlokomotive ТEM18-LNG

Zu den Teilnehmern der Veranstaltung wurden Alexey Miller und Alexey Kakhidze, Aufsichtsratsvorsitzender der Gazprom LNG Technologies.

Die zuvor mit Diesel betriebene Lokomotive wurde auf Erdgas umgestellt und ist für Rangierfahrten auf Eisenbahnstrecken bestimmt. Damit die Lokomotive Erdgas als Kraftstoff nutzen könnte, wurde sie mit vier Gaskolbenmotoren und einem kryogenen Tank mit einem Volumen von drei Tonnen ausgestattet, um LNG bei einer Temperatur von minus 162 Grad Celsius zu speichern.

Sämtliche Arbeiten zur Umrüstung der Lokomotive wurden von Spezialisten des wissenschaftlichen technologischen Forschungs- und Konstruktionsinstituts für Schienenverkehr (VNIKTI) im Auftrag der Gazprom LNG Technologies abgewickelt.

Es sollte angemerkt werden, dass ТEM18-LNG bereits die zweite Lokomotive darstellt, für die Erdgas als Kraftstoff dient. Die russlandweit erste LNG-betriebene Rangierlokomotive TEMG1 erschien im Auftrag von Gazpromtrans.

Hintergrundinformation

Das Petersburger Internationale Gasforum 2024 findet vom 8. bis 11. Oktober im Kongress- und Messezentrum EXPOFORUM statt.

 

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