Vortrag des Vorstandsvorsitzenden der PAO Gazprom, Alexey Miller, in der Sitzung beim Präsidenten der Russischen Föderation, Vladimir Putin, über den Verlauf der Herbst- und Wintersaison
Sehr geehrter Herr Präsident,
ein erfolgreicher und sicherer Verlauf der Heizsaison in Russland gilt für Gazprom als die Aufgabe Nummer eins. Zu Beginn der Gasausspeicherung aus unterirdischen Speichern beliefen sich die operativen Gasreserven auf 72.638 Millionen Kubikmeter mit einer Tagesleistung von 847,9 Millionen Kubikmetern im Hinblick auf die Ausspeicherung. Somit haben sowohl die operativen Gasreserven als auch die tägliche Ausspeicherungsleistung ihre historischen Rekordwerte für Russland erreicht.
Seit der zweiten Dezemberwoche beobachten wir in Russland rapid sinkende Lufttemperaturen. So wurden sie in Regionen, in denen das Einheitliche Gasversorgungssystem betrieben wird, am 23. Dezember durchschnittlich mit minus 17 Grad Celsius gemessen. Dies unterschreitet nun die durchschnittlichen Klimawerte um 9,3 Grad. Und in diesen Tagen lagen Gaslieferungen für russische Verbraucher sowie entnommene Gasmengen aus Untertagespeichern Russlands auf einem Höchstniveau für die letzten zehn Jahre seit 2012.
Dabei gewährleistet Gazprom üblicherweise weiterhin zuverlässige Gaslieferungen für in- und ausländische Verbraucher. Der Konzern erfüllt also seine Verbindlichkeiten aus langfristigen bilateralen Verträgen in Bezug auf Gasexporte vollumfänglich und aufgrund von Aufträgen.
Momentan sind aus unterirdischen Speichern Russlands 12.360 Millionen Kubikmeter Gas bzw. 17 Prozent sämtlicher operativer Gasreserven entnommen. Derzeit sind russische UGS zu 83 Prozent mit Gas befüllt. Gazprom hat auch in Ihrem Auftrag, Herr Präsident, im November und Dezember eigenes Gas in europäische Untertagespeicher eingespeist. Per Ende Dezember sollen diese Gasmengen eine Milliarde Kubikmeter ausmachen.
Vom 21. bis 25. Dezember wurden von europäischen Betreibern neue Rekorde im Hinblick auf die Tagesentnahme von Gas aus UGS Europas in der jahrelangen Periode der Beobachtungen täglich fixiert. Gegenwärtig sind Gasreserven in europäischen Untertagespeichern zu 44 Prozent erschöpft. In Deutschland beläuft sich diese Kennzahl auf 47 Prozent.
Es ist indessen zu erwähnen, dass UGS Europas momentan um 21 Milliarden Kubikmeter bzw. um 28 Prozent oder knapp um ein Drittel weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres mit Gas befüllt sind. Diese Kennzahlen zeugen von einem beträchtlichen Gasdefizit in unterirdischen Speichern, das sich seinerseits auf den europäischen Gasmarkt wesentlich auswirkt.
Was die Gazprom-Verbindlichkeiten aus dem Vertrag über Gastransit durch die Ukraine anbelangt, dann hat der Konzern diese in vollem Umfang erfüllt. Unsere planmäßigen Exportmengen liegen nun bei 40 Milliarden Kubikmetern Gas. Derzeit haben wir bereits 41,5 Milliarden Kubikmeter Gas durch ukrainisches Hoheitsgebiet exportiert.
Mittlerweile erreichten Gasreserven in Untertagespeichern der Ukraine am 24. Dezember ein rekordmäßig niedriges Niveau in der Geschichte der Gasbranche dieses Landes. Momentan unterschreiten sie die Kennzahl von 14 Milliarden Kubikmetern. Das sind eigentlich zehn Milliarden weniger als im Dezember des Vorjahres.
Sehr geehrter Herr Präsident,
heute hat Gazprom um 12 Uhr 58 Minuten Moskauer Zeit die Gaseinspeisung in den zweiten Strang der Gaspipeline Nord Stream 2 komplett abgeschlossen. Gegenwärtig stehen die beiden Stränge der Nord Stream 2 unter Betriebsdruck und können nun betrieben werden.
Die geplante Kapazität der Pipeline Nord Stream 2 liegt bei 55 Milliarden Kubikmetern Gas. Sie ist mit 1.234 Kilometern die längste Offshore-Gaspipeline weltweit.
Sehr geehrter Herr Präsident, die Gaspipeline Nord Stream 2 ist für den Betrieb bereit.