Kolumne von Alexey Miller
Kommentar zur Erklärung des Vorstandsvorsitzenden der Naftogaz of Ukraine, Yury Vitrenko
„Wir haben Kenntnis von der Erklärung des Vorstandsvorsitzenden der Naftogaz of Ukraine, Yury Vitrenko, genommen und machen darauf aufmerksam, dass es der Ukraine nicht angeboten worden ist, russisches Gaz zu kaufen. Der Kommentar des Vorstandsvorsitzenden der Gazprom, Alexey Miller, betrifft unsere europäischen Partner, in erster Linie Deutschland.
Es geht nämlich um die Transitmengen durch die Ukraine nach 2024 gemäß neuen Einkaufsmengen von russischem Gas im Rahmen neuer Verträge mit Ländern der Europäischen Union sowie um unsere Sorgen in diesem Zusammenhang unter anderem um den Kohleausstieg in der europäischen Wirtschaft.“
Alexey Miller: „Gazprom behandelte die Nord Stream 2 immer als ein Wirtschaftsprojekt“
„Gazprom behandelte die Nord Stream 2 immer als ein Wirtschaftsprojekt. Es zielt darauf ab, die Zuverlässigkeit, Stabilität und Diversifizierung von Gaslieferungen auf den Markt der Europäischen Union zu gewährleisten und den Gaspreis für Endverbraucher anhand einer kürzeren Transportroute herabzusetzen. Es geht nämlich um eine Ersparung von ungefähr 2.000 Kilometern bis zur deutschen Grenze im Vergleich zu Lieferungen über das Transportsystem der Ukraine. Dabei werden alle nötigen aktuellen Umweltvorschriften eingehalten. So sind die СО2-Emissionen bei Lieferungen über die Nord Stream 2 ums 5,6fache geringer als über die ukrainische Route, unter anderem wegen der Reduzierung der Anzahl von Verdichterstationen.
Die Gazprom erklärte dabei immer ihre Bereitschaft zum Gastransit durch die Ukraine, unter anderem nach 2024, ausgehend von der wirtschaftlichen Zweckmäßigkeit und dem technischen Zustand des ukrainischen Gastransportsystems.
Sämtliche Fragen hinsichtlich neuer Einkaufsmengen von russischem Gas für den Transit durch die Ukraine sind mit Rücksicht auf Marktverhältnisse und zu Marktpreisen zu lösen. Sollen neue gesamte Einkaufsmengen von russischem Gas, die über die ukrainische Route zu liefern sind, derzeitige Verbindlichkeiten der Gazprom in Bezug auf Gastransit übersteigen, ist die Gazprom sogar bereit, die Transitmengen durch die Ukraine zu erhöhen.
Wir betrachten die Beteiligung unserer deutschen Partner an solcher Arbeit als absolut begründet und berücksichtigen bereits angekündigte Pläne zum Kohleausstieg in der europäischen Wirtschaft.“