Alexey Miller hielt eine Telefonkonferenz ab anlässlich des Tages der Mitarbeiter der Öl- und Gasindustrie

Heute hielt der Vorstandsvorsitzende der PAO Gazprom, Alexey Miller, eine Telefonkonferenz ab anlässlich des Tages der Mitarbeiter der Öl- und Gasindustrie.

Geschäftsführer von Gazprom Dobycha Noyabrsk, Gazprom Dobycha Shelf Yuzhno-Sakhalinsk, Gazprom Transgaz Saint Petersburg, Gazprom Transgaz Moscow, Gazprom Armenia und Gazstroyprom berichteten in der Konferenz über die Tätigkeit ihrer Unternehmen.

Stenogramm der Rede von Alexey Miller

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde,

wir beginnen unsere Feiertagstelefonkonferenz. Und ich gratuliere Ihnen allen von ganzer Seele zum bevorstehenden Ehrentag – dem Tag der Mitarbeiter der Öl- und Gasindustrie!

In diesem Jahr erfolgt er vor dem Hintergrund großangelegter Veränderungen, die sich auf den Gasmärkten vollziehen. Ja, und überhaupt – vor dem Hintergrund des gesamten, sich grundlegend verändernden weltweiten Energiesystems.

Wie wir mehrfach betonten, liegen die Ursachen dafür in den fehlerhaften – und nicht bloß fehlerhaften, sondern in den fundamental fehlerhaften – Entscheidungen ausländischer, der westlichen Regulatoren und Aufsichtsbehörden und in der Sanktionspolitik.

Und in erster Linie geht es natürlich darum, dass unsere traditionellen Partner begonnen haben, sich von der traditionellen Energiewirtschaft zu lösen, das System der langfristigen Verträge für Gaslieferungen auf die Märkte aufzugeben. Und als ein Ergebnis ist dies ein Schlag gegen die Zuverlässigkeit und Stabilität der Gaslieferungen.

Ihre Aufmerksamkeit sei darauf gelenkt, dass all diese fehlerhaften Entscheidungen unter dem kolossalen Druck der Anhänger der sogenannten „beschleunigten Dekarbonisierung“ gefasst wurden.

Und was sehen wir heute? Gemeinsam sehen wir im buchstäblichen Sinne eine „Preisrallye“. Eine „Preisrallye“ an den Gashandelsplätzen, an den Gashubs. Der Gaspreis liegt regelmäßig über der Marke von dreitausend Dollar für eintausend Kubikmeter. Wir haben zusammen in Gazprom Preisprognosen für den bevorstehenden Winter angestellt. Und Sie wissen, entsprechend einer konservativen Schätzung, bei Anhalten jener Trends, die zum heutigen Tag auf dem Markt vorherrschen, kann der Preis zur Hochzeit des Herbst-Winter-Maximums auch viertausend Dollar für eintausend Kubikmeter übersteigen.

Und buchstäblich in den letzten Tagen ist auch noch der asiatische Saisonfaktor im Kampf mit dem europäischen Markt um LNG zur Wirkung gekommen. Und der asiatische Saisonfaktor übt zweifellos Druck auf den Preistrend aus.

Die Ökologie-Agenda der Europäischen Union, von der wir im Verlauf der letzten Jahre so viel gehört haben, ist zum heutigen Tag faktisch schlicht und einfach im Papierkorb gelandet.

Wir sehen, wie in Europa drastisch der Verbrauch an Kohle zunimmt, der Verbrauch von Heizöl. Und was noch interessant ist, die hektische Nachfrage nach Brennholz. Alle haben beschlossen, sich mit Brennholz einzudecken. An die Ökologie-Agenda erinnert sich aber schon keiner mehr. Alle denken darüber nach, wie man über den bevorstehenden Winter kommt.

Dabei sehen wir alle, dass solch eine Energiepolitik der ausländischen Verantwortlichen zu einer Verringerung der weltweiten Nachfrage nach Gas geführt hat. In den ersten acht Monaten dieses Jahres verringerte sich die weltweite Nachfrage nach Gas um 40 Milliarden Kubikmeter. Lassen Sie uns aber einmal schauen, wo dies geschehen ist. 29 Milliarden oder fast 30 Milliarden Kubikmeter Gas machte der Rückgang aus, den die 27 Länder der Europäischen Union bewerkstelligt haben. Dies sind 73 Prozent des Rückgangs der internationalen Nachfrage. Und zusammen mit Großbritannien sind es 85 Prozent.

Dabei forcieren wir parallel zu der Arbeit, die wir auf dem Inlandsmarkt realisieren, konsequent die Lieferungen durch die Gaspipeline Power of Siberia nach China. Und in diesem Jahr haben wir mehrfach neue Tagesrekorde für die Gaslieferungen aufgestellt, die über die vertraglich vereinbarten Pflichten in Bezug auf die täglichen Vertragsmengen erfolgten. Die Zunahme des Umfangs der Gaslieferungen für den chinesischen Markt machte in den ersten acht Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Jahr 2021 60 Prozent aus.

Insgesamt hat Gazprom laut operativen Angaben schon 288,1 Milliarden Kubikmeter Gas gefördert. 154,7 Milliarden Kubikmeter Gas sind an den Binnenmarkt geliefert worden. 82,2 Milliarden Kubikmeter Gas wurden in Länder des fernen Auslands geliefert.

Dabei weisen, Ihre Aufmerksamkeit sei darauf gelenkt, unsere Berechnungen ungeachtet des Rückgangs der Umfänge der Gaslieferungen für die ausländischen Märkte, für die Märkte des fernen Auslands absolut klar aus, dass die Finanzergebnisse der Arbeit des Unternehmens Gazprom, dass unser Erlös im Jahr 2022 erheblich höher als im Jahr 2021 ausfallen werden.

Und Sie wissen, dass gestern der Vorstand getagt hat, der die Entscheidung über die Durchführung einer außerordentlichen Hauptversammlung zur Behandlung der Frage nach der Ausschüttung von Zwischendividenden für das Jahr 2022 gefällt hat.

Die Arbeitsergebnisse des ersten Halbjahres sind sehr, sehr, sehr gute, und es werden Rekord-Dividenden ausgezahlt werden. Und natürlich erlaubt uns solch ein Finanzergebnis auch, davon zu sprechen, dass wir zuverlässig mit einem Cashflow für die Realisierung unserer strategischen Investitionsprojekte ausgestattet sind.

In erster Linie natürlich der sozial orientierten. Und hier spreche ich vom Programm zur Entwicklung der Gasversorgung und zum Ausbau der Erdgasinfrastruktur in Regionen, welches wir unter Berücksichtigung der Zunahme des finanziellen Potenzials von Gazprom mit den Regionen erweitern. Wir nehmen zahlreiche zusätzliche Objekte in die Entwicklungsprogramme zur Gasversorgung und zum Ausbau der Gasinfrastruktur in Subjekten der Russischen Föderation auf. Wir unterzeichnen Programme mit neuen Regionen. Und so dehnen wir die Geografie des Programms aus.

Und hier möchte ich natürlich auch die Arbeit würdigen, die wir hinsichtlich eines zusätzlichen Anschließens von Verbrauchern an eine zentrale Gasversorgung leisten. Wir realisieren diese mit einem hohen Tempo. Und unsere Gasverteilerbetriebe haben im August in dieser Hinsicht 65 Prozent mehr Arbeiten im Vergleich zum Juli realisiert. Das heißt: Es ist nicht nur ein gutes Tempo angeschlagen worden, sondern wir beschleunigen es auch noch.

Ich bin zuversichtlich, dass all jene Ziele und Aufgaben, die im Rahmen des Programms zur Entwicklung der Gasversorgung und zum Ausbau der Erdgasinfrastruktur sowie zum Nachausbau dieser Infrastruktur in Subjekten der Russischen Föderation bis Ende des Jahres 2025 gestellt worden sind, ganz bestimmt erfüllt werden. Wie auch jene Ziele, die für die Zeit bis zum Jahr 2030 gestellt worden sind.

Unsere Verbraucher, Russlands Bürger, werden Zugang zu einer preiswerten und zuverlässigen Energieressource erhalten. Besonders wichtig ist zu betonen, dass die Verbraucher auf dem Inlandsmarkt ausgezeichnete Möglichkeiten haben, mit Optimismus in die auf dem Erdgas beruhende Zukunft des Landes zu blicken. Warum? Weil wir mit Vorräten für die nächsten einhundert Jahre ausgestattet sind. Und wir wissen, dass mehrere Lagerstätten entsprechend unserer Entwicklungs- und Erschließungsprojekte nach dem Jahr 2120 arbeiten und dem Land Gas liefern werden.

In erster Linie ist dies aber natürlich auch dank dem möglich geworden, dass wir gemeinsam ein neues Zentrum der russischen Gasförderung – auf Jamal – geschaffen haben und derzeit entwickeln. Wir bereiten die Lagerstätte Charassaweiskoje zum Arbeitsbeginn vor und beginnen mit der Erschließung der tiefen Schichten der Lagerstätte Bowanenkowskoje. Und wir schaffen wie stets in Gazprom synchron auch die entsprechenden Gastransportkapazitäten für die neuen Förderobjekte.

Die Möglichkeiten hinsichtlich eines Zugangs unserer russischen Verbraucher zum Gas im europäischen Teil des Landes müssen unbedingt genau solche für die Abnehmer auch im Landesosten sein. Und hier haben wir bereits einen riesigen Vorlauf hinsichtlich des Baus, in Bezug auf die Schaffung eines Gastransportsystems im Fernen Osten Russlands, in Ostsibirien geschaffen. Und dieser Vorlauf erlaubt uns, gegenstandsbezogen und konkret die Aufgabe zu stellen, die wir in der allernächsten Zeit lösen werden – zur Verbindung des Einheitlichen Gasversorgungssystems Russlands im europäischen Teil mit jenem Teil des Gastransportsystems, welches bereits bis zum heutigen Tag im Osten geschaffen worden ist.

Wenn vom aktuellen Stand der Realisierung der östlichen Vorhaben gesprochen wird, so muss man natürlich auch betonen, dass wir weiterhin hinsichtlich der Gaspipeline Power of Siberia arbeiten. Bis zum Jahresende werden wir ein sehr wichtiges, ein zäsursetzendes Ereignis begehen. Dies ist der Beginn der Einspeisung von Gas von der Lagerstätte Kowyktinskoje in die Gaspipeline Power of Siberia. Wir beenden bereits den linearen Teil der Leitung zwischen den Lagerstätten Kowyktinskoje und Tschajandinskoje. Und zweifellos werden wir alle vertraglichen Verpflichtungen für das Jahr 2023, die wir gegenüber den russischen Verbrauchern und gegenüber unseren chinesischen Partnern in Bezug auf einer Aufstockung der Gasliefermengen für China haben, ganz bestimmt erfüllen.

Das Östliche Programm zielt natürlich auch in nicht geringem Maße auf eine Erweiterung unserer Exportmöglichkeiten ab, auf Gaslieferungen für den chinesischen Markt. Wir wissen, dass der chinesische Markt weltweit der dynamischste ist. Und in den anstehenden 20 Jahren wird die Zunahme des Gasverbrauchs in China laut Prognosen 40 Prozent vom Wachstum des internationalen Gasverbrauchs in der Welt ausmachen. Daher haben wir noch einen Vertrag über die Lieferung von Gas nach China unterzeichnet. Es handelt sich dabei um die Fernostroute. Hinsichtlich dieses Vorhabens beginnen wir schon die Ausarbeitung einer Projektdokumentation und eines Kostenvoranschlags.

Und natürlich ist da das Projekt Soyuz Vostok, für eine Ferngasleitung durch die Mongolei, die zur Fortsetzung der Ferngasleitung Power of Siberia 2 wird.

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

zu einer sehr wichtigen Richtung unserer Arbeit, der hauptsächlichen Tätigkeit wird im gegenwärtigen Zeitraum die Verarbeitung. Gemeinsam realisieren wir zwei überaus große Vorhaben in diesem Sektor. Das ist ein Betrieb in Ust-Luga, und dies ist ein Betrieb in der Stadt Swobodny. Das Gasverarbeitungswerk Amur wird, Sie wissen dies, im Rahmen durch Direktiven festgelegter Termine errichtet. Und der aktuelle Baustatus des Projekts liegt bei 86 Prozent. Wir arbeiten gleichfalls hinsichtlich einer Modernisierung der Verarbeitungskapazitäten in anderen Regionen des Landes.

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

unser Ehrentag, unser Berufsfeiertag, dies ist noch ein guter Anlass dafür, um sich dessen zu erinnern, dass die nächste Herbst-Winter-Saison heranrückt. Und diese Zeit ist zweifellos – und dies ist objektiv und verständlich – eine Periode erhöhter Belastungen. Ich bin sicher, ich bin mir absolut gewiss, dass Gazprom wie immer mit Auszeichnung diese Zeitspanne durchlaufen wird. In dieser Hinsicht habe ich keinerlei Zweifel.

Für diesen Winter bereiten wir zusammen operative Rekordreserven an Gas vor. Und die Aufgabe ist zum heutigen Tag bereits zu 92 Prozent erfüllt worden. Ja, und zum Beginn der Periode der Ausspeicherung aus den Untergrundgasspeichern werden wir einen erneuten Rekord bezüglich der potenziellen täglichen Ausspeicherung von Gas aus den unterirdischen Anlagen vorweisen.

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

zweifellos werden wir zusammen alle Aufgaben realisieren, die vor der Gazprom-Unternehmensgruppe stehen. Zweifellos werden wir alle Ziele, die vor uns gestellt worden sind, erreichen.

Und das Unterpfand dafür sind unsere gemeinsamen Erfahrungen, unser gemeinsames Wissen sowie unser Begreifen der Ziele und Aufgaben. Und natürlich auch die zahlreichen, reibungslos arbeitenden, geschlossenen Arbeitskollektive. Ich möchte jedem von Ihnen Danke für Ihre selbstlose Arbeit sagen, Danke für jene Hingabe, die Sie in unserer Arbeit demonstrieren.

Liebe Freunde, liebe Kolleginnen und Kollegen,

zum Abschluss meines Auftritts möchte ich neue Erfolge wünschen.

Bewahren Sie Ihre Gesundheit! Bewahren Sie die Gesundheit Ihrer Nächsten und Verwandten! Bewahren Sie, und ich wende mich jetzt an die Führungskräfte, die Gesundheit der Arbeitskollektive!

Seien Sie glücklich! Seien Sie glücklich am Arbeitsplatz, seien Sie glücklich in der Familie. Ich wünsche Wohlergehen und alles Gute.

Liebe Freunde,

gemeinsam können wir zuversichtlich in unsere Zukunft blicken. Ich gratuliere allen zum bevorstehenden Berufsfeiertag.

Und wir werden, wie wir zusammen bei Gazprom sagen, die Arbeit fortsetzen.

Danke!