Alexey Miller fasste die vorläufigen Geschäftsergebnisse der Gazprom im Jahr 2022 zusammen

Rede des Vorstandsvorsitzenden der PAO Gazprom, Alexey Miller, in der Telekonferenz anlässlich des neuen Jahres.

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde,

bis zum Beginn des Jahres 2023 sind buchstäblich wenige Tage geblieben. Aber Gazprom ist stets tätig, immer unterwegs. Wir sind zusammen noch im Jahr 2022. Und obgleich nur ein Paar Arbeitstage geblieben ist, haben wir noch sehr viel zu tun.

Ich möchte gleich betonen, dass sich das Jahr 2022 natürlich als ein sehr, sehr schwieriges Jahr erwiesen hat. Auf den Energiemärkten haben sich im buchstäblichen Sinne totale Veränderungen vollzogen. Und während wir diese Veränderungen früher als eine „extreme Volatilität“ bezeichneten, so haben wir zum Jahresende zu sagen begonnen, dass dies bereits schlicht und einfach eine „Turbulenz“ ist. Aber bei alledem hat Gazprom weitergearbeitet – zuverlässig, voller Zuversicht und sehr eingespielt. Wie es sich auch in unserem Unternehmen gehört.

Laut vorläufigen Schätzungen macht, wie Sie wissen, der Rückgang der weltweiten Nachfrage im Jahr 2022 65 Milliarden Kubikmeter Gas aus. Und es muss betont werden, dass 55 Milliarden Kubikmeter von diesen 65 Milliarden auf 27 Länder Europas entfallen. Dies spricht für Vieles.

Im Jahr 2022 wird Gazprom 412,6 Milliarden Kubikmeter Gas fördern. Dieses Gas wird uns durchaus ausreichen, um all unsere Pflichten gegenüber unseren Abnehmern im Land zu erfüllen und die erforderlichen Mengen für den Export zu liefern. 243,1 Milliarden Kubikmeter Gas werden aus dem Gastransportsystem von Gazprom unseren russischen Verbrauchern geliefert. Und 100,9 Milliarden Kubikmeter Gas – in Länder des fernen Auslands.

Der internationale Gasmarkt entwickelt sich mit einem hohen Tempo, und laut einer langfristigen Prognose wird der Verbrauch in den nächsten zwanzig Jahren um 20 Prozent zunehmen. Daher denken wir natürlich auch an die Zukunft, wir denken an unsere neuen Projekte, wir denken an die Energiesicherheit. Ich würde gern hervorheben, dass unsere Offshore-Gaspipelines TurkStream und Blue Stream sicher arbeiten. Und derzeit haben wir zusammen mit der Türkiye begonnen, das Projekt für einen Gashub in diesem Land zu erarbeiten. Diese Entscheidung ist auf der Ebene der Oberhäupter beider Staaten getroffen worden. Und wir haben bereits ihre praktische Umsetzung in Angriff genommen. Der Gashub wird erlauben, eine transparente und gerechte Preisbildung auf dem Erdgasmarkt zu gewährleisten.

Zweifellos ist für uns, für Gazprom die Bewältigung der Spitzenlastzeiten im Herbst und Winter eine entscheidende. Bei der Vorbereitung auf den Winter stellen wir gemeinsam jedes Jahr neue Rekorde auf. Und das Jahr 2022 ist zu keiner Ausnahme geworden. 72,662 Milliarden Kubikmeter sind die operative Reserve an Arbeitsgas, die zu Beginn der Ausspeicherungsperiode angelegt wurde. Und dies sind unsere neuen Rekorde.

Und natürlich entwickeln wir zusammen effektiv unsere Ressourcenbasis. Es muss gesagt werden, dass unsere Verbraucher für viele und viele Jahrzehnte voraus mit Gas abgesichert sein werden. Und das Wichtigste ist, wir entwickeln weiterhin neue, perspektivreiche Gasförderungszentren.

Hier möchte ich natürlich auch das Gasförderungszentrum Jamal hervorheben. Das Basisfeld auf der Jamal-Halbinsel ist die Lagerstätte Bowanenkowskoje. Und in diesem Jahr haben wir mit der Erschließung und Ausbeutung tieferer, der Neokom-Jura-Schichten begonnen. Gleichfalls auf Jamal erschließen wir das von der Bedeutung her zweite Feld dieses Gasförderungszentrums – die Lagerstätte Charassaweiskoje.

Dabei müssen wir zusammen betonen, dass unsere Felder Gas für viele, viele Jahre voraus bringen werden. Und einige Felder werden ihre Förderung im Jahr 2141 und eventuell sogar auch später beenden.

Schon 18 Jahre lang brechen wir gemeinsam einen Rekord: Der Wachstumsfaktor von unseren Erdgasvorräten übersteigt den Wert 1,0. Und hierbei möchte ich natürlich auch gern die Effektivität der Arbeit des Blocks für geologische Erkundung unterstreichen. Zweifellos ist noch sehr, sehr viel zu tun. Aber allein die Tatsache dessen, dass wir 18 Jahre in Folge einen Koeffizienten für die Auffüllung unserer Reserven mit einem Wert von über Eins sichern... Kolleginnen und Kollegen, dies ist ein Unterpfand der Stabilität.

Eine große Arbeit leisten wir zusammen zur Entwicklung unserer Ressourcenbasis im Osten. Und in der vergangenen Woche ist es zu einem denkwürdigen Ereignis gekommen. Im Beisein des Präsidenten der Russischen Föderation, Vladimir Putin, haben wir ein neues Gasförderungszentrum – Irkutsk – eingeweiht.

Wir haben die Lagerstätte Kowyktinskoje in Betrieb genommen. Wir haben einen neuen linearen Abschnitt der Gaspipeline Power of Siberia – den zwischen den Lagerstätten Kowyktinskoje und Tschajandinskoje verlaufenden Abschnitt – in Betrieb genommen. Und jetzt wird die Gaspipeline Power of Siberia über ihre gesamte Länge – mehr als dreitausend Kilometer – betrieben. Stellen Sie sich einmal vor: Dies ist der größte ingenieurtechnische und industrielle Infrastrukturkomplex in der Welt, zu dem Objekte für Förderung, Transport und Verarbeitung gehören. Analoge, solche großen ingenieurtechnischen und industriellen Komplexe gibt es sonst nirgends in der Welt. Unserer ist hinsichtlich der Dimensionen der größte.

Das Gas aus den Lagerstätten Kowyktinskoje und Tschajandinskoje ist, wie wir alle gut wissen, ein Gas, das wertvolle Komponenten enthält. Und hier würde ich gern besonders das Helium hervorheben. Das Gas aus der Lagerstätte Kowyktinskoje gelangt bis zum Feld Tschajandinskoje. Weiter werden die Ströme des Gases – des aus Kowyktinskoje und des aus Tschajandinskoje – gemischt und gelangen in das Verwaltungsgebiet Amur, wo wir gemeinsam das Gasverarbeitungswerk Amur errichten. Und ungeachtet jeglicher Schwierigkeiten, ungeachtet jeglicher Hindernisse, die unsere „Opponenten“ für uns zu schaffen versuchen, macht der Status der Errichtung dieses Betriebs heutzutage 87,86 Prozent aus. Das Wichtigste aber ist: Wir realisieren vollkommen unsere Aufgaben bezüglich der Gaslieferungen in die Volksrepublik China gemäß dem für 30 Jahre abgeschlossenen Vertrag. Und wir tun dies ohne Rückstände.

Einen analogen Komplex bauen wir gemeinsam in Ust-Luga. Er wird zu einem noch größeren als unser Komplex im Osten Russlands.

Ganz gewiss sind die großen Produktionskomplexe in Ostsibirien und im Fernen Osten neue Möglichkeiten für die Gasversorgung dieser Regionen. Dies sind neue Möglichkeiten für den Ausbau der Gasinfrastruktur. Aber wichtig ist gleichfalls dies, dass wir Kapazitäten für die Lieferung großer Gasmengen für den dynamischsten, für den am schnellsten wachsenden Markt in der Welt – den chinesischen – schaffen.

Wir haben da gesagt, dass im Verlauf von zwanzig Jahren eine Zunahme des weltweiten Gasverbrauchs um 20 Prozent zu erwarten ist. Nun, Sie wissen, dass diese Prognose auch ausweist, dass im Verlauf von zwanzig Jahren die Zunahme des Verbrauchs in China 40 Prozent der gesamten weltweiten Zunahme absichern wird. Und wir werden uns ohne Zweifel sehr konzentriert und aufmerksam an die Einhaltung aller Pflichten halten, die wir entsprechend dem für 30 Jahre abgeschlossenen Vertrag haben. Und wir arbeiten mit einem Vorlauf.

Wir haben beschlossen, dass wir im Dezember 2022 nach China Gas liefern werden, wobei die vertraglichen Tagespflichten überboten werden. Der maximale Wert über der vereinbarten Tagesmenge lag bei 18,7 Prozent. Ja, und heute wird noch ein neuer Rekord für die täglichen Lieferungen nach China aufgestellt.

Folglich setzen wir in der chinesischen Richtung die Arbeit fort. Dabei muss betont werden, dass wir in diesem Jahr einen fernöstlichen Vertrag unterzeichnet haben, der uns erlaubt, zehn Milliarden Kubikmeter Gas aus dem Fernen Osten zu liefern. Und summarisch wird der Gesamtumfang unseres Exports nach China in der allernächsten Zeit 48 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr ausmachen. Unter Berücksichtigung des für den Export bestimmten Transitkorridors über das Territorium der Mongolei – beinahe 100 Milliarden Kubikmeter. Die geplante Kapazität der Transitgaspipeline durch die Mongolei beträgt zum heutigen Tag 50 Milliarden Kubikmeter im Jahr.

Und natürlich müssen wir zusammen mit Ihnen auch unsere Struktureinheiten hervorheben. In erster Linie möchte ich Dankesworte an die Adresse unserer Erdöl- und unserer Elektrizitätsabteilung aussprechen.

Das, was das Unternehmen Gazprom Neft angeht: Sie haben in diesem Jahr eine neue Erdöl- und Gasinfrastruktur auf der Lagerstätte Tschajandinskoje in Betrieb genommen.

Was die Gazprom Energoholding angeht: Im Heizkraftwerk 22 in der Umgebung von Moskau ist im Rahmen einer Rekonstruktion – Kolleginnen und Kollegen, stellen Sie sich einmal vor – die leistungsstärkste Anlage zur kombinierten Stromerzeugung in Betrieb gesetzt, das heißt zur Erzeugung sowohl von Wärme als auch Strom. Dabei sind dies alles unsere russischen Anlagen und Ausrüstungen. Und, ich unterstreiche es in erster Linie, dass dies unser russischer Generator ist.

Gazprom leistet einen kolossalen, einen gewaltigen Beitrag zur Entwicklung der Wirtschaft unseres Landes. Stellen Sie sich einmal vor! In diesem Jahr zahlen wir an die Haushalte der verschiedenen Ebenen mehr als fünf Billionen Rubel.

Dabei fühlt sich die Gazprom selbst als finanziell absolut stabil und kommt all ihren Schuldverbindlichkeiten nach. Und ich möchte dem Finanzblock für die sehr exakte und gut eingespielte Arbeit danken.

Ein sehr wichtiges Projekt, ein sozial wichtiges Vorhaben ist natürlich der Ausbau der Gasinfrastruktur. Die Arbeiten gehen bereits, kann man sagen, dem Ende zu. Warum? Weil zwei Fünf-Jahres-Zeiträume geblieben sind, in denen alle Regionen unseres Landes eine hundertprozentige technisch machbare Netzgasversorgung haben werden. Zur gleichen Zeit haben wir im Auftrag des Präsidenten der Russischen Föderation, Vladimir Putin, auch noch ein Programm zum sozial orientierten Nachausbau der Gasinfrastruktur begonnen. Dies sind jene Haushalte, die sich in Ortschaften befinden, die früher an eine zentralisierte Gasversorgung angeschlossen wurden. Aber aufgrund der einen oder anderen Ursache ist das Gas nicht bis zu den Häusern herangeführt worden.

Ich möchte sagen, dass wir bereits das zweite Jahr gemeinsam hinsichtlich des Programms zum Ausbau der Erdgasinfrastruktur mit einem Vorsprung arbeiten. In diesem Jahr werden mehr als dreitausend Kilometer Gasleitungen zwischen Ortschaften verlegt. Natürlich betrifft der Aufbau der Gasversorgung in erster Linie die Dörfer.

Hervorgehoben werden muss noch eine Richtung unserer Arbeit. Dies sind das LNG, mitteltonnagige Produktionsstätten sowie unsere eigenen Technologien. Wir sind zusammen schon Lizenznehmer sowohl hinsichtlich einer mitteltonnagigen LNG-Herstellung als auch hinsichtlich einer großtonnagigen.

Und jener LNG-Betrieb, den wir an der Ostsee gestartet haben, ist ein sehr wichtiges Glied bei der Gewährleistung der Energiesicherheit des Verwaltungsgebietes Kaliningrad.

Und natürlich ist da auch das Projekt „Gazprom für Kinder“. In den Jahren der Realisierung des Projekts „Gazprom für Kinder“ sind, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, im ganzen Land über zweitausend Objekte errichtet worden. Stellen Sie sich dies einmal vor – mehr als zweitausend Objekte. Und wir errichten sie weiterhin. Das Programm ist ein umfangreiches, das Programm ist ein großes.

Daher wird die Gazprom als ein sozial verantwortungsbewusstes Unternehmen all ihre Pflichten sowohl in Bezug auf das Business als auch im sozialen Bereich erfüllen.

Ich möchte allen für die Arbeit danken. In der Tat, das Jahr 2022 hat gezeigt, dass das Unternehmen Gazprom ein geeintes, ein geschlossenes und hochprofessionelles Kollektiv ist, das allem gewachsen ist.

Liebe Freunde,

ich möchte zum kommenden neuen Jahr und zu Weihnachten Ihnen und Ihren Familien gratulieren. Ich möchte den Wunsch bekunden, dass es in Ihren Häusern stets war und gemütlich ist. Ich möchte Ihnen alles Gute und Lichte wünschen. Bewahren Sie Ihre Gesundheit, passen Sie auf die Gesundheit Ihrer Verwandten und Nächsten auf, bewahren Sie die Gesundheit der Arbeitskollektive.

Und wir werden zum Abschluss traditionsgemäß stets ein und dieselben Worte sprechen: „Setzen wir unsere Arbeit fort“.