72 Stunden
Übersicht
Fotostrecke
31. Juli 2014
Am 1. Juli wurde der Blue Stream gestoppt – an der Pipeline begannen alljährliche planmäßige prophylaktische Arbeiten. Dafür waren 96 Stunden vorgesehen, alles wurde aber mit beachtlichem Terminvorsprung – binnen 72 Stunden – vollendet.

Am frühen Morgen wurde in der Verdichterstation (VS) Krasnodarskaja mit dem Abblasen von Gas begonnen. Am Ventilblock des Kompressorsatzes ist der Schichtingenieur Sergey Kozlov.

Im Arbeitsplan steht die Revision des technischen Stands der Ventilblöcke, der Belüftungssysteme, der Stützen im linearen Teil, der Austausch von Ventilen in den Verdichterstationen… Einschlägige Vorbereitungen dauerten mehrere Monate.

Sergey Suslikov, Chefingenieur der ООО Gazprom Transgaz Krasnodar, und Sergey Shablya, Stellvertretender Generaldirektor für Produktion, verfolgen den Ablauf der Arbeiten.

Im linearen Teil, nahe der VS Kubanskaja sind die Arbeiten gleichfalls in vollem Gange.

Diese Leitung wird sich über nahezu 60 Kilometer hinziehen und zwei strategische Gasleitungen – Blue Stream und Südkorridor – miteinander verbinden. Die Verlegung soll in allernächster Zeit anlaufen, vorerst aber…

…sind Vorbereitungen erforderlich – in die Gaspipeline nahe der VS Kubanskaja müssen zwei so genannte T-Stücke für den Anschluss der zukünftigen Verbindungsleitung eingesetzt werden.

Diese Verbindungsleitung wird dem Gastransportsystem höhere Flexibilität verleihen.

Das Einschweißen eines T-Stücks ist keine leichte Sache, doch der Chefingenieur der Linien-Produktionsverwaltung der Ferngasleitungen Beresanskoje, Alexander Maslennikov, hat alles im Griff.

Sergey Melnikov, stellvertretender Leiter des Bereichs Havarienbeseitigung № 3, und der Rohrleitungsexperte der Linien-Produktionsverwaltung der Ferngasleitungen Beresanskoje Vasily Sinelnikov bewerten die Situation.

Rohrleitungsexperte ist ein Beruf für Leute mit Ausdauer. Ihre Aufgabe ist es, das Rohr auf die Verschweißung vorzubereiten. Brigadeleiter des Bereichs Havarienbeseitigung № 3 Viktor Ostroukh ist da echter Experte.

Die nächste Aufgabe ist die Montage von zwei T-Stücken.

Das Rohr hat einen Durchmesser von 1.420 Millimeter bei einer Wandstärke von 18,7 Millimeter. Es mutet paradox an, aber bei diesen Ausmaßen ist höchst präzise Arbeit gefordert. Für hohe Schweißqualität darf der Spalt an der Stoßstelle keine 3,5 Millimeter übersteigen.

Als eine weitere Schwierigkeit kommt es darauf an, das Rohr im richtigen Moment „einzufangen“: um die Mittagszeit dehnt es sich wegen der Hitze, gegen Abend schrumpft es wieder ein. Spezialisten des 4. Bereichs Havarienbeseitigung Sergey Alentyev, Vasily Baranichenko und Andrey Belous nehmen sich dieser schwierigen Aufgabe an.

Nebenan warten indes Spezialisten des Labors für Schweißqualitätskontrolle geduldig. Eduard Bely, Experte für Fehlerprüfung, begutachtete gerade die Ausrüstung.

Dieses Wohnmobil, das mobile Fehlerprüfungslabor, ist eng, aber gemütlich.

Rohr und T-Stück sind zusammengefügt, nun sind die Schweißer dran. Der Rohrleitungsexperte Yury Misevrin und Elektrogasschweißer Vladimir Manchenkov besprechen Details vor Beginn des Schweißvorgangs.

Mit den Feuerarbeiten (so wird hier das Schweißen genannt) wurde in der Nacht begonnen.

Die Zeit ist knapp. Alles muss termingerecht fertig sein.

Durch das Objektiv der Fotokamera mutet das Schweißen bei Nacht echt magisch an.

Noch eindrucksvoller wirkt das Abgraten der Schweißnähte.

Ein Rohr von diesem Durchmesser wird zu viert verschweißt.

Um neun Uhr früh Moskauer Zeit am 4. Juli wurden die Gaslieferungen in die Türkei durch den Blue Stream wiederaufgenommen.