Olympiatrassen: Räder statt Brettern

1. Juli 2014

Wir alle haben die Wettkämpfe um die Medaillen der Olympischen Winterspiele in Sotschi noch sehr frisch in Erinnerung – dort bewährten sich die von Gazprom gebauten Biathlonanlage und die Skipiste aufs Beste. Unsere Biathlonsportler und Skiläufer gewannen neun Sätze Olympiamedaillen von unterschiedlichem Wert und füllten die „Sparbüchse“ der russischen Olympiaauswahl wesentlich auf, die in der Medaillenwertung im Endergebnis den ersten Platz belegte.

Wie geht es der Trasse jetzt, in ihrem ersten Sommer nach den Spielen? Es stellte sich heraus, dass für sie neben Sportwettbewerben und Sommertrainings-Veranstaltungen für Biathlonsportler und Skiläufer eine neue ausgezeichnete Verwendung gefunden wurde: von Olympiateilnehmern gebahnte Routen erfreuen sich nunmehr bei Radfahrern starken Zuspruchs. Das kommt nicht von ungefähr – es ist kein Geheimnis, dass Freizeitgestaltung auf Rädern in ganz Russland immer mehr Anhänger gewinnt, weshalb auch die Kurorte von Sotschi im Vorfeld eines Zustroms an Urlaubern sich schleunigst daran machten, Radwege einzurichten.

Die Gazprom war auch hier allen anderen voraus – sie gerüstete sich bestens für die Sommersaison: Im Moment funktioniert in Sotschi ein einziger Fahrradpark, der bereit ist, Freunde aktiver Freizeitgestaltung willkommen zu heißen. Das Rad kann man übrigens an Ort und Stelle ausleihen, eine Kamera ist dagegen unbedingt mitzubringen – solche Ansichten der Umgebung von Krasnaja Poljana finden sich nirgends mehr.

Zum Fahrradpark bringt den Besucher die Seilbahn. Just in dem Moment, da man die Gondel besteigt, wird einem klar, dass das Abenteuer nun losgeht! Während der steilen und raschen Fahrt verstopft es einem die Ohren, aber das merkt man nicht – wechselt doch die Landschaft da unten jede Minute... Hoch oben sind die rasch nahenden Bergspitzen, unten – das schnell hinter den Wolken verschwindende Tal und zu beiden Seiten – die wunderschönen Wälder.

Am Anfang der aufwärts führenden Seilfahrt sind aus der Gondel die Talstation der Gebirgsseilbahn und das Gesellschaftliche Kulturzentrum „Galaktika“ gewissermaßen aus nächster Nähe zu sehen, doch schon einige Minuten später verschwinden sie im Wolkendunst.

Der Aufstieg in 1.400 Meter Höhe dauert lediglich 15 Minuten. Auf den alpinen Skipisten grünt bereits Gras, die Seilbahn nimmt sich vor dem Hintergrund der Gebirgslandschaften überaus organisch aus.

Vor dem Start lohnt es, die Varianten der Trassen zu studieren und eine Route zu verlegen, zumal die Pläne der Radwege im Fahrradpark an gut sichtbaren Stellen stehen. Die Trassen sind in drei Schwierigkeitskategorien unterteilt: Grün bedeutet die nach Länge (1,5 Kilometer) und Relief einfachste Option, Blau steht für die (mit zwei Kilometern) längste Trasse und Rot für die 1,5 Kilometer lange Trasse mit dem schwierigsten hinauf und hinab führenden Relief. Im nächsten Jahr sollen neue Trassen hinzukommen.

Die Fahrt auf einer der gewählten Routen kann gleich an der Endstation der Seilbahn beginnen (wir unternehmen unseren Radausflug zusammen mit Evgeny Neshchadimov und Galina Vachagayeva). Als erstes fällt einem unwillkürlich die Qualität des Straßenbelags auf. Unterwegs begegnet man keinen Kraftfahrzeugen, diese breite Straße ist allein für Radfahrer da! Bequeme Navigation hilft einem, die richtige Route nicht zu verfehlen, und besonders steil hinab führende Abschnitte sind vorsorglich eingegrenzt.

Auf der gesamten Länge der Radroute bieten sich einem großartige Ansichten. Man möchte sie nonstop fotografieren. Doch kurze Zeit darauf fängt man einfach an, die bezaubernd schönen Anblicke schlechthin zu genießen.

Sie sollten allerdings nicht glauben, eine einzige Radfahrt auf der Trasse würde reichen, um alle visuellen Emotionen einzusammeln. Jede Jahreszeit hat ihren eigenen Reiz, deshalb ist es keineswegs möglich, sich an den Anblick der bewundernswerten Landschaften zu gewöhnen.

Die sauberen Asphaltwege eignen sich idealerweise für längere Radausflüge. Auf den Routen sind Verkehrszeichen installiert, die Geschwindigkeit auf den Abfahrten kann recht hoch sein, deswegen ist eine derartige Organisation einfach unabkömmlich.

Wer die schwierigste Route wählt, sollte auf körperliche Belastungen gefasst sein. Umso mehr ist man nach Erreichen des Ziels froh, diesen „Sieg“ gegen sich selbst errungen zu haben!

Endpunkt der Route ist die von Gazprom errichtete Biathlonanlage. Von hier aus bietet sich besonders schöne Aussicht, aber auch die Anlage selbst ist einer Besichtigung wert, wurden doch gerade hier die Siege unserer Olympia-Athleten geschmiedet. Das Leben im Stadion bleibt nicht stehen – in allernächster Zeit soll es Biathlon-Teams des Landes begrüßen, die hierher zum Sommertraining kommen.

Etwas unterhalb der Biathlonanlage befindet sich eine Aussichtsbühne, von der aus sich ausgezeichnete Bilder schießen lassen, soweit natürlich in der fraglichen Zeit keine Wolken über dem Tal schweben.

Nach der Radtour kann der Gast sich zum Verleih begeben, um das gesamte Spektrum an Sportgerät zu testen, die exotischsten Arten zur aktiven Freizeitgestaltung gedachter „Gadgets“ auf Rädern inklusive. Die meisten dieser Geräte tauchten erst vor kurzem auf, und zwar im Zusammenhang mit der weltweit stürmisch wachsenden Begeisterung für Freizeitgestaltung im sommerlichen Gebirge. Russland ist da keine Ausnahme!

Schlittenfahren ist ein russischer Volksspaß, doch Sommerschlitten sind bei uns nicht gerade häufig anzutreffen. Damit zu fahren ist gar nicht einfach, muss man doch mit den Füßen nicht nur in die Pedale treten, sondern auch steuern!

So sieht die Fahrt mit einem speziellen Gebirgsroller mit dem vielsagenden Namen Monster aus. Mit diesen breiten Reifen ist die Stabilität, aber auch die Geschwindigkeit wesentlich höher; deswegen ist man gut beraten, für die erste Fahrt einen nicht allzu steilen Hang zu nehmen…

Mit dem Mountainboard – der Sommervariante eines Skateboards – sollte man nie ohne Schutz fahren.

Um alle diese bewundernswerten Radkonstruktionen rasch beherrschen zu lernen, sollte man sich am besten an die erfahrenen Trainer wenden, die hier auf der Radtrasse tätig sind. Ihre Anweisungen fördern das einschlägige Können beachtlich, und die neuen, den Ausstoß von Adrenalin anregenden Erlebnisse können einen nur freuen.

Unsere Wanderung durch den neuen Fahrrad-Park, den von Gazprom für die Sommersaison in Krasnaja Poljana eingerichtet wurde, ist beendet. Der sonnige Tag, den wir inmitten der Natur verbrachten, verflog unbemerkt... Als Erinnerung bleiben die wunderschönen Fotos und auch der angenehm ziehende leichte Schmerz in den Muskeln wegen der körperlichen Belastung zurück. Es drängt einen nochmals in diese Gegend zu kommen, um die reine Gebirgsluft mit voller Brust einzuatmen, die Umgebung nochmals aus der Vogelperspektive zu beschauen und selbstverständlich neue Radrouten auszuprobieren.

Denis Merkushev, Website-Redaktion der ОАО Gazprom

P. S. Wir danken der Verwaltungsgesellschaft Svod International für die Unterstützung bei der Vorbereitung dieses Bildberichts.

Fotos von größerem Format finden sich im Fotoalbum.