Platz eins

1. August 2014

Der Beitrag erschien im Heft Nr. 7– 8 der Gazprom Korporationszeitschrift

Gazprom ist, gemessen an der Höhe des Reingewinns, nunmehr Spitzenreiter unter den internationalen Öl- und Gasgesellschaften

Aufgrund der finanziellen Ergebnisse des Vorjahres profilierte sich die Gazprom zu einer der erfolgreichsten öffentlichen Gesellschaften der Welt. Dieser Erfolg konnte dank den Ausmaßen des Unternehmens, seinen in ihrer Art einmaligen Aktiva und der effizienten Verwaltung erzielt werden. Mit gutem Grund lassen sich auch im laufenden Jahr in der Tätigkeit der Gesellschaft nicht weniger beindruckende Resultate erwarten. Dies berichtete in einem Briefing Andrey Kruglov Stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Leiter des Finanz- und Wirtschaftsdepartments der OAO Gazprom.

Gemessen an der Höhe des Reingewinns, der 35,8 Milliarden Dollar bzw. 1,139 Trillionen Rubel erreichte, erlangte Gazprom 2013 unanfechtbare Spitzenpositionen unter den Öl- und Gas- sowie Energiegesellschaften der Welt. Die nächsten Mitbewerber der russischen Körperschaft – die US-amerikanische ExxonMobil und die britische BP – kamen in der gleichen Zeitspanne auf lediglich 32,6 bzw. 23,5 Milliarden Dollar. Die Rentabilität der Gazprom machte, gerechnet am Reingewinn, 22 Prozent, die der ExxonMobil indes acht und die der BP sechs Prozent aus. Im Reingewinn-Ranking der zehn führenden Gesellschaften der Welt kam Gazprom auf Platz drei hinter der ICBC (Industrial and Commercial Bank of China) und der weltweit bekannten US-amerikanischen Apple. Nach der Höhe des EBITDA (63,2 Milliarden Dollar bzw. rund zwei Trillionen Rubel) stieg die russische Körperschaft indes auf Platz eins unter allen öffentlichen Gesellschaften der Welt hinauf (für Gazprom gilt ein korrigierter Indikator, definiert als Operationserlös vor dem Abzug der Abschreibungskosten und der Reserve für Kostensenkung). Nach dieser Kennziffer blieben die nächsten Konkurrenten weit hinter der Gazprom zurück: PetroChina mit 57,8 Milliarden, ExxonMobil mit 57,5 Milliarden und Apple mit 55,8 Milliarden Dollar.

Unter den Besten

In den letzten Jahren zeigt Gazprom bei den ausschlaggebenden finanziellen Kennziffern stabil eine positive Dynamik. So erreichten die jahresdurchschnittlichen Wachstumsraten des EBITDA und des Reingewinns der Körperschaft 2007–2013 entsprechend 10,4 bzw. 5,7 Prozent und der Erlöse 9,7 Prozent. Aus einer Gegenüberstellung dieser Daten mit entsprechenden Kennziffern führender internationalen Öl- und Gasgesellschaften mit dem höchsten Kapitalisierungsgrad (ExxonMobil, Chevron, PetroChina, Shell, BP, Total, Petrobras, Sinopec, Eni und ConocoPhillips) geht hervor, dass sich das EBITDA und der Reingewinn dieser Unternehmen in der betreffenden Zeitspanne im Schnitt um entsprechend 0,4 bzw. 2,8 Prozent verringerten, während die Erlöse um lediglich 5,2 Prozent zunahmen.

Die Reingewinn-Rentabilität der Gazprom erreichte 22 Prozent, die der ExxonMobil indes acht und die der BP sechs Prozent.

2013 erreichte der Free Cash Flow der Gazprom 351 Milliarden Rubel bzw. 11 Milliarden Dollar, während das Verhältnis dieser Kennziffer zur Kapitalisierung der Körperschaft 13 Prozent ausmachte. Diese Daten belegen die unanfechtbar führende Stellung der Gazprom unter den größten russischen Öl- und Gasgesellschaften. So übersteigt der Free Cash Flow von Rosneft keine 183 Milliarden, von Lukoil keine 47 Milliarden, von Surgutneftegaz keine 45 Milliarden und von Novatek keine 31 Milliarden Rubel. Zugleich verbleibt das Verhältnis zwischen dieser Kennziffer und der Kapitalisierung dieser Unternehmen bei drei bis neun Prozent.

Quellen des Wachstums

Im zurückliegenden Jahr dienten die hohen Exporterlöse der Gazprom weiterhin als Hauptquelle steigender Gewinne. Die Erlöse auf dem Binnenmarkt, der für die Gazprom nach wie vor der größte Markt bleibt, stiegen jedoch ebenfalls. In den letzten drei bis vier Jahren erfolgte eine wesentliche Diversifizierung der Einnahmequellen der Gesellschaft, in erster Linie bedingt durch intensives Wachstum der Erlöse aus dem Verkauf von Erdöl und Erdölprodukten sowie aus dem Absatz von Gaskondensat. „Wachsender Absatz von Kondensat und von Produkten seiner Verarbeitung muss in den kommenden Jahren mit zu einem Schlüsselfaktor höherer Erlöse der Gesellschaft aus ihren Aktivitäten auf dem russischen Markt werden“, erklärte Andrey Kruglov. Seinen Ausführungen zufolge soll die Gewinnung von Gaskondensat binnen drei Jahre um 20 Prozent, und zwar von 15 auf 18 Millionen Tonnen im Jahr, steigen.

Beim Verkauf von Erdgas auf dem Binnenmarkt soll in den kommenden drei Jahren die Indexierung der regulierten Preise eingeschränkt werden. 2014 wird das Durchschnittsniveau der Gaspreise auf dem russischen Markt nach Einschätzung der Gazprom um mehr als sieben Prozent steigen, und zwar in Verbindung mit der fünfzehnprozentigen Preiserhöhung ab Mitte 2013. Unter diesen Bedingungen verhandelt die Gesellschaft zwecks Erhöhung seiner Wettbewerbsfähigkeit im Inland weiterhin mit der Regierung der Russischgen Föderation über die Notwendigkeit der Lösung einer ganzen Reihe von Fragen. Unter anderem geht es um die Abschaffung der Differenz in den Sätzen der Steuer auf die Gewinnung von Bodenschätzen für die Gazprom und für unabhängige Gasproduzenten. Es geht auch darum, der Gesellschaft die Möglichkeit zu gewähren, Erdgas zu vertraglich ausgehandelten Preisen innerhalb des regulierten Bereichs (bei einem Rabatt bis 15 Prozent ohne regionale Differenzierung) zu verkaufen. Es geht auch darum, unabhängige Produzenten zu verpflichten, Gas an die Bevölkerung in ihren Lieferungen an industrielle Verbraucher in der jeweiligen Region proportionalen Mengen zu liefern und so weiter.

„Wir sind uns des Niveaus unserer sozialen Verantwortung voll bewusst und halten es für erforderlich, für die Gazprom als für reibungslose Versorgung russischer Verbraucher haftender garantierender Lieferant eine zusätzliche Prämie einzuführen. Einschlägige Maßnahmen würden die Wettbewerbskonditionen für alle Teilnehmer des Binnenmarktes weitgehend harmonisieren“, sagte Andrey Kruglov.

Besondere Relevanz für die Entwicklung des Wettbewerbs in der russischen Gasindustrie gewinnt die Abschaffung territorialer Quersubventionierung. „Die Inlandpreise für Gas werden auf dem russischen Markt unter Beachtung der Quersubventionierung festgelegt“, erläutert Elena Karpel Leiterin des Departments Wirtschaftliches Gutachterwesen und Preisbildung der ОАО Gazprom. „Der Durchschnittspreis soll durch Gasvermarktung in Regionen mit hohem Einkommen die Verluste in Regionen mit niedrigem Einkommen und in defizitären Regionen wettmachen. Doch in diesen letzteren Regionen ist allein die Gazprom tätig – unabhängige Produzenten liefern dorthin kein Gas. In dieser Situation sind wir von den Premium-Märkten faktisch verdrängt“. Ihren Worten zufolge bringen die Regionen mit hohen Erlösen, statt die Verluste zu kompensieren, den unabhängigen Gasproduzenten schlicht und einfach zusätzliche Gewinne, während die Gazprom für alle Verluste aufkommen muss. Die Resultate dieser Fehlregelungen liegen auf der Hand. 2013 verringerte sich der Anteil der Gazprom am russischen Gasmarkt von 76 auf 71 Prozent, während die unabhängigen Produzenten ihren Anteil von 24 auf 29 Prozent erhöhen konnten. Dabei machen die Regionen mit hohem Einkommen in der Struktur der Lieferungen der Gazprom im Inland lediglich fünf Prozent aus, auf Regionen mit mittlerem Einkommen entfallen 53 Prozent, auf Regionen mit niedrigem Einkommen 28 Prozent und auf defizitäre Regionen 14 Prozent. Dabei stellen etwa bei der Gaslieferungen der Novatek in Regionen mit hohem Einkommen 60 Prozent des Gesamtvolumens und in solche mit mittlerem Einkommen 40 Prozent. Und die Rosneft etwa setzt ihr Gas zu 98 Prozent in Regionen mit hohem Einkommen ab. Da die Gazprom faktisch in die Schranken des regulierten Preises eingezwängt ist, unabhängige Produzenten aber Rabatte gewähren können, befindet sich die Gesellschaft in einer Situation ungleichen Wettbewerbs. Um hier Abhilfe zu schaffen, appellierte die Gazprom an die Regierung der Russischen Föderation. „Wir fanden Unterstützung beim Wirtschaftsministerium, beim Energieministerium und beim Föderalen Tarifdienst. Es wurde eine diesbezügliche Verordnung entworfen, die sehr lange geprüft und abgestimmt wird. Doch heute glauben wir, von einer positiven Entscheidung nicht mehr weit entfernt zu sein. Sobald sie getroffen ist, werden wir Großabnehmern ebenfalls Rabatte auf regulierte Preise gewähren können“, berichtete Elena Karpel. Dies soll die Gazprom übrigens befähigen, nicht nur die Preispolitik für industrielle Verbraucher flexibel zu gestalten, sondern auch, wenigstens teilweise, Verluste aus Gaslieferungen in subventionierte Regionen sowie an die Bevölkerung wettzumachen. Die Körperschaft unterstützt nach wie vor die Entwicklung der russischen Wirtschaft durch Gaslieferungen auf den Binnenmarkt zu regulierten Preisen, die unter den Industrie- und den Entwicklungsländern immer noch am niedrigsten bleiben. „In den USA und in Europa sind die Durchschnittspreise beim Verkauf von Gas an die Industrie und die Bevölkerung wesentlich höher als die Preise auf den führenden Handelsplätzen und gehen weit über das Preisniveau der Gazprom hinaus“, erläutert Andrey Kruglov. „Außerdem sind in Russland die regulierten Gas-Großhandelspreise für die Bevölkerung um 10 bis 20 Prozent niedriger als für die Abnehmer in der Industrie. Dabei zahlt die Bevölkerung in allen Ländern mit hinreichend stark entwickelter Marktwirtschaft wegen des geringen spezifischen Verbrauchs und der viel höheren Servicekosten für Gas wesentlich mehr als ein beliebiger industrieller Verbraucher“.

Die aktuellen regulierten Tarife für den Transport von Gas in Russland decken für die Belieferung des Binnenmarkts erforderliche Investitionen nicht ab. 2013 machte die faktische Rentabilität durch den Reingewinn aus Gastransportleistungen für unabhängige Organisationen lediglich 1,2 Prozent aus. Ebenso wie bei den regulierten Großhandelspreisen für Gas ist 2014 keine Indexierung der Transporttarife vorgesehen. Die maximal zulässige Erhöhung dieser Tarife wird ab 1. Juli 2015 sechs Prozent und ab 1. Juli 2016 fünf Prozent betragen. Dabei begann 2013 eine schrittweise Abschaffung von Vergünstigungen bei der Vermögensbesteuerung im Bereich der Ferngasleitungen. Als Argument zugunsten einer Eindämmung oder gar Senkung des Tarifs verweisen die unabhängigen Gasproduzenten unter anderem darauf, dass die regulierten Tarife, wie sie meinen, einschlägige Tarife für Pipelinesysteme in Europa und den USA übersteigen. „Zur Anerkennung der Rechtmäßigkeit dieser Argumente ist es erforderlich, die Dimension ausländischer Tarife den russischen Tarifen anzupassen. Der Hauptunterschied besteht darin, dass die Tarife für Gastransport in Europa und den USA für reservierte Spitzenkapazität und nicht für das Jahrestransportvolumen erhoben werden. Aus diesem Grunde sind die spezifischen Kosten einschlägiger Leistungen vom Auslastungsgrad der Kapazitäten abhängig. Somit sind die spezifischen Kosten des Gastransports bei unvollständiger Auslastung der Pipelinesysteme höher als bei Spitzenbelastung. Direkte Gegenüberstellung der Tarife zeigt ferner, dass die russischen Sätze momentan niedriger sind als die europäischen und die meisten amerikanischen“, erzählte Andrey Kruglov.

2013 erreichte der summarische Nutzen aus der Umsetzung des Programms der Kostenoptimierung 24 Milliarden Rubel.

Eine der strategischen Aufgabenstellungen der Gazprom ist nach wie vor die Erweiterung der Kapazitäten der Untergrundspeicher für Gas (UGS), und zwar auch im Interesse unabhängiger Produzenten. Für unabhängige Unternehmen geltende Gasspeicher-Tarife sind in Russland jedoch um 40 Prozent niedriger als das wirtschaftlich begründete Niveau und reichen zur vollen Abdeckung der Operations- und Investitionskosten nicht aus. Diese Tarife liegen weit unter den europäischen Tarifen. Bei Änderungen von Gasspeichertarifen für unabhängige Produzenten hält sich die Gazprom indes strikt an die Änderungsraten der Gaspreise, die durch die russische Regierung festgelegt werden. Im laufenden Jahr wurden die Sätze wegen der Entscheidung, die Großhandelspreise für Gas einzufrieren, nicht mehr erhöht. „Angesichts dieser Umstände sind wir der Auffassung, dass die Entscheidung über die Erweiterung staatlicher Regulierung der UGS-Tarife überflüssig ist und im Widerspruch zu den Marktmechanismen der Wirtschaft steht“, meint Andrey Kruglov. Dabei sollte seinen Worten zufolge nicht vergessen werden, dass die Untergrundspeicherung von Gas kein natürliches Monopol ist und unabhängige Organisationen die Möglichkeit haben, eigene Mittel in die Entwicklung ihrer eigenen UGS-Kapazitäten zu investieren.

Cash Management

Gazprom unternimmt intensive Anstrengungen zur Eindämmung des Kostenwachstums. Die Gesellschaft praktiziert bei der Kostenkontrolle eine komplexe Vorgehensweise, die neben dem Programm der Kostensenkung eine Optimierung der Kosten in der Phase der Budgetgestaltung sowie in einzelnen Geschäftsbereichen voraussetzt. 2013 erreichte der summarische Nutzen aus der Umsetzung des Programms der Kostenoptimierung 24 Milliarden Rubel. Für 2014 wird diese Kennziffer durch die Gesellschaft auf 17,5 Milliarden geschätzt.

Die Selbstkosten der Erdgasförderung (inklusive Aufbereitung) in der Körperschaft beliefen sich 2013 auf 1.233 Rubel je tausend Kubikmeter Verkaufsgas – das sind 18 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Unter Ausschluss der vorjährigen Erhöhung der Steuer auf die Gewinnung von Bodenschätzen sind die Gewinnungskosten jedoch um lediglich neun Prozent gestiegen. Dies liegt im Wesentlichen an den gewachsenen Abschreibungskosten wegen der Inbetriebnahme neuer Objekte, in erster Linie des Vorkommens Bowanenkowskoje, die daran einen Anteil von etwa fünf Prozent hatten. Die Selbstkosten des Gastransports durch Russland bezifferten sich 2013 je Einheit Warentransportleistung auf 53,2 Rubel je tausend Kubikmeter Gas und 100 Kilometer. Diese Kennziffer ist gegenüber 2012 ebenfalls um neun Prozent gestiegen, und zwar, wie auch im ersteren Fall, wegen der (um sieben Prozent vom Selbstkostenwachstum) gewachsenen Abschreibungskosten, von denen ein Großteil auf die Erdgasleitung Bowanenkowo – Uchta und damit zusammenhängende Systeme entfiel.

Gazprom bemüht sich konsequent um die Optimierung der Preise für die wichtigsten Arten materiell-technischer Ressourcen. Dadurch erreichte 2013 die relative Einsparung beim Einkauf der wichtigsten materiell-technischen Ressourcen 30 Milliarden Rubel. So wurde bei der Festlegung der Röhrenpreise eine gemeinsam mit den Herstellern entwickelte Spezialformel angewandt. Sie machte es möglich, höhere Preistransparenz zu erzielen, die Risiken zu verteilen und in der Endkonsequenz prognostizierbare und gerechte Preise zu vereinbaren. Letzteres ist ausgesprochen wichtig wegen der Entwicklung neuer russischer Gastransportkapazitäten wie etwa die Pipeline Power of Siberia. „Wir gehen davon aus, dass wir mit der Einführung einer Steuerformel für Gasförderung auch eine gewisse Voraussagbarkeit des Besteuerungsmodus erwirken“, meint Andrey Kruglov. Vorerst aber bleibt die Differenz zwischen den für Gazprom und für unabhängige Produzenten geltenden Sätzen der Besteuerung der Gasgewinnung bestehen. Im laufenden Jahr beträgt der entsprechende durchschnittliche Steuersatz für die Körperschaft mit 693 Rubel je tausend Kubikmeter Gas das Dreifache gegenüber dem Jahr 2011. Der betreffende Steuersatz für unabhängige Unternehmen wird sich jedoch lediglich verdoppelt haben. „Der jähe Anstieg der Steuer auf die Gewinnung von Bodenschätzen ist ein der Hauptfaktoren negativer Einwirkung auf die Tätigkeit der Gazprom“, meint Andrey Kruglov. – „Wir erwarten, dass steuerliche Vergünstigungen für Gasgewinnung aus mehreren Lagerstätten einschließlich der für Lieferungen nach China bestimmten Vorkommen Kowyktinskoje und Tschajandinskoje sich auf die Finanz- und die Investitionskomponenten unseres Geschäfts positiv auswirken werden“.

2013 reduzierte die Gazprom Gruppe ihre Investitionen gemäß IFRS um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Niveau der Eigenfinanzierung errichte dabei 125 Prozent. Zu einem Rückgang kam es primär in den Segmenten Gaslieferung, Gastransport und Gasverarbeitung. Für das laufende Jahr wurden die Projekte des Ausbaus des Vorkommens Bowanenkowskoje sowie der Verlegung der Erdgasleitungen Bowanenkowo – Uchta und Südlicher Korridor als Prioritäten festgelegt. Im Ölgeschäft steht der Ausbau des Vorkommens Nowoportowskoje und der Lagerstättengruppe Messojachskaja als vorrangig auf der Tagesordnung. „Mit Blick auf die unterzeichneten Vereinbarungen mit China werden wir unser Investitionsprogramm korrigieren. Die Änderungen werden in erster Linie die Ausgaben für Planungs- und Erkundungsleistungen im russischen Osten und die Verlegung von Maschinen und Ausrüstungen auf neue Baustellen betreffen. Momentan sind wir dabei, diesbezügliche Kosten abzuschätzen. Diese Kosten werden in das korrigierte Investitionsprogramm für das zweite Halbjahr integriert werden, da diese Vorhaben hohe Priorität besitzen“, teilte Andrey Kruglov mit.

Gazprom arbeitet weiterhin aktiv an der Optimierung des Cash Managements. Die Prioritäten in diesem Bereich sind die Anbindung aller Tochtergesellschaften der Körperschaft an das Cash Pooling System, Implementierung einheitlicher Grundsätze des Cash Managements innerhalb der Gruppe, Erweiterung der Möglichkeiten für günstige kurzfristige Kreditierung sowie Erhöhung der Effizienz des Cash Managements. 2013 befähigte das alles die Gazprom dazu, durch Platzierung temporär frei verfügbarer Geldmittel mehr als 17 Milliarden Rubel Gewinn zu erzielen. Das ist 17mal so viel wie 2009, da die Körperschaft mit der Implementierung des Cash Poolings erst begonnen hatte. Die Erzielung der anvisierten diesbezüglichen Resultate wird gestatten, innere Ressourcen der Gazprom mit größtmöglicher Effizienz einzusetzen.

Die Gesellschaft arbeitet konsequent darauf hin, die Liquidität ihrer Wertpapiere zu erhöhen und Investoren den Zugang zu diesen Papieren zu erleichtern. Bereits in diesem Jahr wurden Gazprom-Aktien in die höchste Notierungsliste der Moskauer Börse aufgenommen, und die Hinterlegungsscheine für Gazprom-Aktien haben die Listing-Prozedur absolviert und werden nunmehr an der Singapore Exchange gehandelt. „Wir sind am weiteren Ausbau der Zusammenarbeit mit Finanzinstituten der Asiatisch-Pazifischen Region interessiert“, führte Andrey Kruglov aus. – „Wir sind nun an der Börse von Singapur gelistet Als nächster Schritt erwägen wir eine Erhöhung unseres Listing-Status. Wir führen jetzt auch Verhandlungen mit dem Ziel, an der Hong Kong Stock Exchange gelistet zu werden. Dadurch erhalten wir Zugang zu einem großen Pool von Investoren aus China und Hongkong. Wir betrachten dies als überaus vielversprechend, und zwar erst recht mit Blick auf die Eröffnung eines Handelskorridors zwischen den Börsen Hongkong und Shanghai und der potentiellen vollen Konvertierbarkeit des Yuan, die alle binnen eines oder zwei Jahre erwarten. Darüber hinaus erwägen wir die Möglichkeit der Beschaffung von Leihkapital auf Märkten der Asiatisch-Pazifischen Region durch Emission einer ersten Tranche von Obligationen in Offshore Yuan oder Singapur-Dollars. Wir arbeiten auch daran, Kredit-Rankings von chinesischen Agenturen zu erhalten“.

Denis Kirillov