„Absolventenfeier“ für Jungfische

25. August 2015

Unsere Tochtergesellschaft Gazprom Geologorazvedka hält sich in ihrer Tätigkeit strikt an die Richtlinien der Umweltpolitik. Zu deren Agenda gehört die Beteiligung am Programm zur Reproduktion von Nutzfischarten.

So wurden im Laufe der letzten drei Jahre auf der Insel Sachalin, auf deren Schelf geologische Erkundungsarbeiten laufen, mehr als 3 Millionen Ketalachs-Jungfische in Flüssen freigesetzt. Ein Teil der Jungfische wurde in dieser Saison erstmals im Pobedinsky Lachs-Fischzuchtbetrieb auf Sachalin gezüchtet, wohin Fachleute der Gazprom Geologorazvedka gefahren sind, um zu prüfen, wie diese sozusagen „Absolventenfeier“ abläuft.

Der Pobedinsky Fischzuchtbetrieb liegt in einer malerischen Gegend im Wald, 20 Kilometer vom Dorf Pobedino entfernt, im Bezirk Smirnychowskij, Verwaltungsgebiet Sachalin. Das Dorf wird häufig von ungebetenen Gästen, von Bären aufgesucht, deshalb ist es gefährlich, sich allzu weit vom Betrieb zu entfernen.

Zur Belegschaft des Betriebs gehören 13 Mitarbeiter, sie alle wohnen mit ihren Familien in Häusern, die sich in seiner Nähe befinden. Auf diese Weise sind alle Einwohner der kleinen Siedlung, außer den Kindern natürlich, mit der Fischzucht beschäftigt.

Dies ist die wichtigste Betriebshalle – eine Fischzuchtanlage mit 35 Becken. Hier beginnt der Lebensweg der soeben geschlüpften Fischbrut von Ketalachsen, einer Lachsfischart. In jedem Becken werden etwa 400.000 Jungfische gehalten.

Zustand und Gesundheit der Brut werden ständig von Fachleuten überwacht. Die Ernährung erfolgt fast ununterbrochen automatisch, wobei hochwertiges mineral- und spurenelementhaltiges Futter zum Einsatz kommt.

Die Jungfische werden zum Frühlingsende schubweise in der Fischzuchtanlage angesiedelt. Die kleinen Fische werden meistens in der zweiten Juni-Hälfte freigesetzt, was ungefähr vierzehn Tage dauert. Alle zwei Tage werden in den Rybowodny Bach vier bis fünf Becken entleert.

Bevor die Jungfische auf freien Fuß gesetzt werden, entnehmen Fachleute biologische Proben. Sie schauen sich zunächst die Jungfische unter einem Mikroskop an, um sich davon zu überzeugen, dass sie gesund und nicht von Parasiten befallen sind. Unser Bild: Ivan Kolesov, Fischzüchter 2. Klasse.

Anschließend werden die Jungfische gewogen und abgemessen, ferner wird daraus der Durchschnittswert abgeleitet. Zur „Absolventenfeier“ muss ein Fisch 700 bis 800 Milligramm angesetzt haben und bis zu 5 Zentimetern lang sein. Solche Jungfische sind überlebensfähig und für kleine Raubfische wie Rotfedern eine zu harte Nuss. Ivan Kolesov bekommt Unterstützung von seiner Kollegin und Ehefrau Ulyana Radchenko, Fischzüchterin 2. Klasse.

Nun ist alles zum Freisetzen bereit, und Leiter der Abteilung Umweltschutz der ООО Gazprom Geologorazvedka Fanis Sakhautdinov (rechts) öffnet zusammen mit Ivan Kolesov die Absperrklappen. Den Vorgang überwacht Alla Mamayeva, leitende Fischzüchterin des Pobedinsky Fischzuchtbetriebs. Die Jungfische, die von der Wasserflut in den Kanal gespült werden, machen sich auf den Weg ins erwachsene Leben!

Die Jungfische schwimmen durch den Kanal, den Fanis sichtet, bis zum Rybowodny Bach und gelangen über ihn in den Poronaj Fluss, eines der größten Laichgewässer auf Sachalin. Die Fische werden übrigens abends, wenn es dunkel geworden ist, freigesetzt, damit sie möglichst wenig Stress erleiden.

Im Poronaj Fluss wachsen die Jungfische ein wenig heran, kommen zu Kräften und treten ihre große Seereise an: Sie migrieren ins Ochotskische Meer. Selbstverständlich gelangen nur die stärksten und erfolgreichsten von ihnen dorthin. In der Natur lauert dem Ketalachs so manche Gefahr auf.

Der erwachsene Ketalachs wird 3 bis 7 Jahre im Ochotskischen Meer leben und anschließend, von einem überwältigenden Homing-Instinkt (vom Englischen „Home“ für „Haus“) getrieben, an seinen Geburtsort zum Laichen zurückkehren.

Durch diesen Kanal sind die Jungfische in den Poronaj Fluss geschwommen, und über ihn kehren sie als erwachsene Zuchtfische Jahre später in die Schlachthalle des Pobedinsky Fischzuchtbetriebs zurück. Der Betrieb gilt als effizient, sofern auch nur ein Prozent der Zuchtfische zurückkehrt – so stark ist die natürliche Auslese.

Im Übrigen stirbt Ketalachs in der wilden Natur grundsätzlich nach dem Laichen. In der Schlachthalle wird der Fischrogen für die weitere Kaviarproduktion entnommen und die Fische werden für den Handel verarbeitet. Unser Bild: Ein Inkubator, in dem die befruchteten Fischeier von September bis Februar gehalten werden.

Danach gelangt die Fischbrut erneut in die Fischzuchtanlage, die für den Empfang der neuen Einwohner bereits vorbereitet ist: Die Werkhallen sind inzwischen gereinigt und desinfiziert worden.

Direktor des Pobedinsky Fischzuchtbetriebs Viktor Shagalov (rechts) äußerte seine Hoffnung, dass die Gazprom Geologorazvedka auch weiterhin mit dem Betrieb zusammenarbeiten wird. Die Kooperation mit Energieunternehmen ermöglicht es dem Betrieb, alle Kapazitäten zu nutzen, die ansonsten nur zu drei Vierteln mit staatlichen Aufträgen für die Kaviarproduktion ausgelastet sind.

Mitarbeiter der Gazprom Geologorazvedka – Fanis Sakhautdinov und Irina Yemelyanova – wünschen den „Absolventen“ viel Erfolg. Das Freisetzen von Jungfischen in die Flüsse der Region zur Arterhaltung wird sich auf die Anzahl von Ketalachsen für die Aufbesserung von Nutzfischbeständen auf der Insel Sachalin positiv auswirken und dementsprechend zur Entwicklung der Aquakulturbranche in der Region insgesamt beitragen.

Irina Yemelyanova, Vladislav Titov (ООО Gazprom Geologorazvedka), und der Redaktion der Gazprom-Webseite vorbereitet

Fotos von größerem Format finden sich im Fotoalbum.