Macht weiter so!
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Januar 21, 2015
Jedermann gestaltete seine Neujahrsferien auf eigene Art und Weise – so mancher bezwang schneebedeckte Hänge, während andere den Sanddünen der Sahara die Stirn boten. Am 28. Dezember startete auf der historischen Route Paris – Dakar die internationale Marathonrallye Africa Eco Race 2015. Beim Rennen war mit dem KAMAZ-Master-Team erstmals ein mit Unterstützung der ОАО Gazprom und der VTB-Bank als offizieller Sponsor der Mannschaft entwickelter Sport-KAMAZ mit Erdgasantrieb mit von der Partie. Die Gazprom Gazomotornoye Toplivo schickte zum Auftanken des Fahrzeugs während des Rennens einen mobilen Gastankwagen mit.

Die Teilnahme dieses Eco-Lasters an der afrikanischen Rallye ist überaus symbolhaft – die Veranstalter dieser Rennen hatten 2013 die Regeln weitgehend verschärft und die zulässige Grenze für schädliche Emissionen der Fahrzeuge herabgesenkt. Der mit Gas betriebene Sport-Lastkraftwagen sollte nun das Potenzial dieses umweltfreundlichen und sparsamen Motorkraftstoffs unter extremen Konditionen unter Beweis stellen.

Als Pilot des KAMAZ mit Gasmotor trat Sergey Kupriyanov (rechts), Pressesekretär des Vorstandsvorsitzenden der ОАО Gazprom, an. Der Crew gehörten ferner die Mitglieder des KAMAZ-Master-Teams Alexander Kupriyanov (Mitte) als Steuermann und Anatoly Tanin (links) als Mechaniker an.

„Dies ist im Grunde genommen ein ganz gewöhnlicher KAMAZ-Rennlaster. Vor mir sind die Piloten Dmitry Sotnikov und Ilgizar Mardeev damit gefahren. Der Hauptunterschied sind die vier Methan-Behälter im zentralen Fahrzeugbereich. Zusammen mit diesen Behältern erhielt der Lkw ein System von Rohrleitungen, einen Druckausgleicher und eine eigens dafür modifizierte Hochdruck-Kraftstoffpumpe, mit der die Dieselkraftstoffzufuhr beim Aktivieren der Gasbehälter reduziert wird. Durch Beimischen von Gas erzielen wir ein höheres Verbrennungsniveau des Kraftstoffs und damit eine geringere Rauchbildung“, erläutert Sergey Kupriyanov.

Der mobile Tankwagen mit einem Fassungsvolumen von 5.600 Kubikmetern wurde vor der weiten Fahrt an einer Erdgastankstelle mit Kraftstoff befüllt. Diese Menge reicht aus, um den Lkw mehr als 35-mal voll aufzutanken. Vorwegnehmend sei berichtet, dass der Tankwagen in der Kolonne der technischen Service-Fahrzeuge des KAMAZ-Master-Teams mehr als 6.000 Kilometer zurückgelegt und den KAMAZ am Ziel jeder Etappe des Rennens problemlos betankt hatte.

Nach Erledigung erforderlicher amtlicher Prozeduren und technischer Überprüfung im französischen Saint-Cyprien begaben sich die Teilnehmer der Rallye nach Spanien, von wo aus es mit einer Fähre nach dem marokkanischen Hafen Nador ging, wo am 30. Dezember die erste Etappe des Rennens starten sollte.

Das KAMAZ-Master-Team trat in diesem Jahr mit zwei Besatzungen an: dem Diesel-Kamaz von Anton Shibalov unter der Nummer 401 und dem mit Gas betriebenen KAMAZ von Sergey Kupriyanov unter der Nummer 404.

Als deren Kampfgefährte schloss sich der russische VEB-Racing-Pilot Alexander Grigoryev mit seinem Oscar O3 an.

Auch ging mit der VEB-Racing-Crew erstmals in der Geschichte von Africa Eco Race eine russische Sportlerin an den Start des Marathonrennens ‑ die Motorrad-Rennfahrerin Anastasiya Nifontova mit ihrem Husqvarna.

Und da ging es nun vom Schiff auf den Ball, genauer ‑ von der Fähre auf den marokkanischen Boden, den die Sportler am frühen Morgen des 30. Dezember betraten, um, ohne Zeit zu verlieren, sich zum Start der ersten Etappe zu begeben.

Insgesamt beteiligten sich an der Rallye 29 Kradfahrer, 32 Crews mit Geländewagen und Buggies sowie neun Lastkraftwagen. Die siebte Auflage der Africa Eco Race versprach das schwierigste Rennen in der Geschichte dieser Rallye zu werden. Vor den Rennfahrern lagen die steinigen Berge Marokkos, der Sand der Sahara, die Dünen Mauretaniens und die Savannen Senegals. Die Teilnehmer sollten 6.000 Kilometer zurücklegen, von denen mehr als 3.000 Kilometer auf Spezialabschnitte entfielen. Also ‑ auf „Los!“ ging es los!

Auf der gesamten Strecke wurden die Sportler von Journalisten begleitet, die übrigens auch am Rennen aktiv teilnahmen ‑ sie legten mit Hand an, wenn es galt, Räder zu wechseln, Fahrzeuge aus Sandfallen zu befreien oder schlechthin den Kampfgeist der Crews zu stärken.

Die erste Etappe ‑ Marokko ‑ war für unsere Rennfahrer eine Warmlauf-Etappe. Die Besatzungen der beiden KAMAZ-Laster machten sich mit dem Ablauf des Rennens vertraut, versuchten ihre Konkurrenten einzuschätzen und waren bemüht, in gemäßigtem Tempo und stabil zu fahren.

Am Ziel der zweiten Etappe warteten im Zelt von KAMAZ-Master ein ausgeschmückter Tannenbaum und ein Festessen auf die Sportler. Es brach das Neue Jahr 2015 an, das die Sportler sowohl nach der Moskauer als auch nach lokaler Zeit willkommen hießen.

Und in der Frühe ging es wieder ins Gefecht! Die dritte Etappe versprach sowohl Sanddünen als auch Schnellstrecken.

Im Ergebnis kam Anton Shibalov als Erster und Sergey Kurpriyanov als Zweiter an. Nicht umsonst heißt es doch: Wie man das Neue Jahr feiert, so verbringt man es auch.

Jeden Abend wurde der KAMAZ mit Hybridantrieb nach einer Inspektion durch die Mechaniker mit 200 Kubikmeter komprimiertes Erdgas betankt. Eine volle Ladung reichte für 600 bis 700 Kilometer Fahrt in gemischtem (Gas-Diesel-) Zyklus. „Wir nutzen unsere Ressource voll aus. Das Fahrzeug zeigt bessere Dynamik, es zieht bei niedrigen Umdrehungszahlen besser, dies aber ist für zähen Sand sehr aktuell“, sagt Sergey Kupriyanov. Unser Bild zeigt den Betankungsvorgang.


Trotz des anstrengenden Tempos des Rennens (ein Tag ‑ eine Etappe) fanden die Sportler Zeit für Erholung und Kommunikation.

Nun ist der marokkanische Abschnitt der Rallye geschafft. Die Gasausrüstungen funktionieren stabil. Nach fünf Etappen der Rallye steigt die KAMAZ-Master-Mannschaft unter die Spitzenreiter der Wertung hinauf: Das Team unter Anton Shibalov liegt auf Platz eins, das Team unter Sergey Kupriyanov, erstmals Teilnehmer eines internationalen Marathonrennens, auf Platz drei. Auch die VEB Racing bleibt nicht zurück ‑ die Piloten tauschen auf den Rastplätzen ihre Eindrücke von der Rallye aus.

Am 4. Januar erreichte die Karawane der Rennfahrer Dakhla, wo sie den geplanten Rasttag genießen konnten. Techniker inspizierten die Fahrzeuge,…

…während die Crews neue Kräfte schöpften und sich auf die nächsten sechs Etappen vorbereiteten.

Mauretanien empfing die Rennfahrer jedoch mit einem Sandsturm. Wegen der Witterungsverhältnisse musste die 6. Etappe der Rallye ausfallen.



Der Sand von Mauretanien erwies sich als tatsächlich tückisch.

Unsere Crews waren angewiesen, beieinander zu bleiben, um sich notfalls gegenseitig helfen zu können.

Für viele Teilnehmer waren Zeitverluste unvermeidlich ‑ Fahrzeuge mussten immer weder freigeschaufelt werden.

Selbst unser Gastankwagen blieb auf dem Weg zum Rastplatz im unvorhersagbaren Sand stecken.

Ebenso hart traf es auch ein technisches Fahrzeug der Mannschaft aus Kasachstan.

Doch die Russen von KAMAZ-Master waren als Helfer schnell zur Stelle.

Elf Etappen liegen bereits zurück, und die Besatzungen fahren auf die Zielgerade hinaus. Hinter ihnen liegen 5.500 Kilometer Strecke, Kampf gegen Wetterunbilden, Höhen- und Tiefflüge, und vor ihnen liegt nun der Retba-See bei Dakar!

Nicht alle konnten das Ziel erreichen. Während der Rallye gab praktisch die Hälfte der Teilnehmer den Kampf auf. Dieses Marathon-Rennen war in der Tat schwer und spannend. Doch konnte das KAMAZ-Master-Team ungeachtet aller Schwierigkeiten erneut seinen Meistertitel behaupten: die Crew unter Anton Shibalov auf Platz eins und die Besatzung unter Sergey Kupriyanov auf Platz zwei unter den Lastkraftwagen. In der Gesamtwertung der Fahrzeuge belegte die Mannschaft entsprechend den zweiten bzw. dritten Platz.

Der mit Gas betriebene KAMAZ bewies seine hohe Leistungskraft. Die Gasausrüstungen funktionierten unter extremen Bedingungen sicher. Die Prüfung durch Afrika ist bestanden!

Ankunft am Ziel als Sieger. Macht weiter so!