Anteil der inländischen Produkte: 99,4 Prozent

23. März 2018

Der Beitrag erschien in der Unternehmenszeitschrift „Gazprom“, Nr. 3. Autor: Denis Kirillov

Gazprom verstärkt Einkäufe bei einheimischen Herstellern

Die Gazprom-Gruppe arbeitet weiter aktiv hinsichtlich der Realisierung des Programms zur Importsubstitution, erfolgreich gewinnt sie immer mehr russische Unternehmen für die Teilnahme an ihren Projekten, womit sie den Anteil der Auslandseinkäufe reduziert. Das belegen die Arbeitsergebnisse des zentralisierten Lieferanten der Gazprom – der Gazprom Komplektatsiya.

Im vergangenen Jahr hat Gazprom Komplektatsiya den zentralen Einkauf von Materialien und Ausrüstungen über eine Summe von mehr als 200 Milliarden Rubel gewährleistet. Der Anteil der Lieferungen von einheimischen Produkten für Gazprom erhöhte sich bis auf 99,4 Prozent. Dabei entfielen wertmäßig über 19 Prozent des Gesamtumfangs der gelieferten Materialien und Ausrüstungen auf russische kleine und mittlere Unternehmen.

Anteil der Materialien und Ausrü​stungen aus einheimischer Produktion an den Lieferungen der Gazprom Komplektatsiya in den Jahren 2013–2017

 

2013

2014

2015

2016

2017

Materialien und Ausrüstungen aus ausländischer Produktion

5,8 %

9,9 %

4,9 %

2,9 %

0,6 %

Materialien und Ausrüstungen aus einheimischer Produktion

94,2 %

90,1 %

95,1 %

97,1 %

99,4 %

Quelle: Gazprom Komplektatsiya

Im vollen Umfang gemäß dem gemeldeten Bedarf sind Gazprom Materialien und Ausrüstungen für 49 in Betrieb und teilweise in Betrieb zu nehmende Investitionsprojekte des Jahres 2017 geliefert worden. Dabei erfolgten die Hauptlieferungen unter anderem zur Absicherung des Baus von der Ferngasleitung Power of Siberia, der Errichtung von Objekten zwecks Ausbau der Lagerstätte Tschajandinskoje, der Verlegung von zweiten Strängen der Ferngasleitungen Bowanenkowo – Uchta und Uchta – Torschok, der Erschließung der Cenoman-Apt-Vorkommen der Öl- und Gaskondensatlagerstätte Bowanenkowskoje, aber auch für die Verwirklichung der Vorhaben zum Anschluss der Verwaltungsgebiete Leningrad und Kaliningrad an die zentralen Gasversorgungsnetze sowie für die Errichtung anderer Objekte des Investitionsprogramms der Gazprom.

Rechtzeitig ausgestattet wurden Objekte, die die Inbetriebnahme von Grundfonds absichern, die durch das Investitionsprogramm der Gazprom für das Jahr 2017 vorgesehen worden waren.

Im vergangenen Jahr hat Gazprom Komplektatsiya den zentralen Einkauf von Materialien und Ausrüstungen über eine Summe von mehr als 200 Milliarden Rubel gewährleistet.

Schwierige Logistik

Für die Ausstattung von Objekten des Gasförderungszentrums Jakutien inklusive des Ausbaus der Öl- und Gaskondensatlagerstätte Tschajandinskoje und der Verlegung der Ferngasleitung Power of Siberia von den Gasfeldern bis zur Grenze mit China funktioniert in Gazprom Komplektatsiya ein einheitliches Logistikzentrum, das die Lieferung der Frachtgüter bis unmittelbar zu den Baustellen steuert. Die Sache ist die, dass die Transporte von Materialien und Ausrüstungen zu den Objekten des Gasförderungszentrums Jakutien unter den Bedingungen eines komplizierten Logistikschemas erfolgen, das Orte der Zwischenlagerung umfasst. Das Frachtgut wird zu den Bahnstationen Lena (in der Stadt Ust-Kut), Berkakit, Bolschoi Newer, Gudatschi, Schachtaum, Schimanowskaja, Seti und Siwaki befördert. In Ust-Kut erfolgt das Umladen des Frachtgutes auf Lastkähne, mit deren Hilfe die Materialien und Ausrüstungen dann über den Fluss Lena in die Gebiete der Bauarbeiten gebracht werden.

Die Kompliziertheit des Versands wird hier durch die extremen Naturbedingungen Jakutiens, die erhebliche Entfernung der Bauobjekte von den Herstellerbetrieben der Anlagen, aber auch die eingeschränkten Möglichkeiten für die Beförderung der Materialien und Ausrüstungen aufgrund der kurzen Navigationsperiode und unzureichenden Kapazitäten der Bahnstationen für das Umschlagen der erforderlichen Frachtgutarten und –mengen verursacht. Derweil sind von 2014 bis einschließlich 2017 allein über eine Million Tonnen Rohre, 3.600 Baugruppen technologischer Hauptanlagen, aber auch Tausende von Stahlventilen und Gasventilen, Spezialtechnik, Kontroll- und Meßgeräte sowie –apparate in die Region der Bauarbeiten gebracht worden.

Mit Stand Anfang Februar 2018 erfolgt der Bau der Gaspipeline, durch die Erdgas aus Jakutien und dem Verwaltungsgebiet Irkutsk in den Osten Russlands und nach China fließen wird, schneller als geplant. Gebaut wurden bereits 1.520 Kilometer des linearen Teils der Gaspipeline, was mehr als zwei Drittel der Länge des Abschnitts von der Lagerstätte Tschajandinskoje bis zur Grenze mit China ausmacht.

Der Generaldirektor der Gazprom Komplektatsiya, Vladimir Alfyorov:

„Die Herstellung von Rohren und Verbindungsbauteilen für Gazprom wurde im vergangenen Jahr zu 100 Prozent durch die Kräfte von Betrieben russischer Unternehmen gewährleistet. Gesichert wurde die Ausrüstung von 32 Investitionsbauobjekten. Der Löwenanteil der Lieferungen von Rohren und Verbindungsbauteilen (64 Prozent) entfiel auf den Bau des wichtigsten Projekts des Investitionsprogramms der Gazprom – der Ferngasleitung Power of Siberia.“

Größter Anteil

Den traditionell größten Teil bei den Lieferungen von Materialien für Gazprom machen die Rohre aus. So wurden durch Gazprom Komplektatsiya 2017 Rohre über eine Summe von 117,7 Milliarden Rubeln beschafft. Gazprom wurden 922.300 Tonnen Rohre, darunter 883.800 Tonnen Rohre großen Durchmessers, und über 36.300 Einheiten von Verbindungsbauteilen geliefert. Die Herstellung von Rohren und Verbindungsbauteilen für Gazprom wurde im vergangenen Jahr zu 100 Prozent durch die Kräfte von Betrieben russischer Unternehmen gewährleistet. Gesichert wurde die Ausrüstung von 32 Investitionsbauobjekten. Der Großteil der Lieferungen von Rohren und Verbindungsbauteilen (64 Prozent) entfiel auf den Bau der Ferngasleitung Power of Siberia.

2018 wird die Auslieferung von Rohren für das Projekt Power of Siberia abgeschlossen. Daher ist geplant, im Weiteren die Hauptressourcen hinsichtlich der Rohre für die Entwicklung der Gastransportkapazitäten des Einheitlichen Gasversorgungssystems (EGVS) der nordwestlichen Region Russlands, insbesondere für den Gaspipelineabschnitt Grjasowez – Verdichterstation Slawjanskaja zur Gewährleistung der Einspeisung von Gas in die Gaspipeline Nord Stream 2 einzusetzen, für den die Lieferungen 2017 aufgenommen wurden.

Die Herstellung von Rohren und Verbindungsbauteilen für Gazprom wurde im vergangenen Jahr zu 100 Prozent durch die Kräfte von Betrieben russischer Unternehmen gewährleistet.

Ressource Nummer zwei

Die zweitbedeutendste Ressource in der Nomenklatur der von Gazprom zu beschaffenden Produkte sind traditionell die Gasverdichteranlagen (GVA) und die Bauteile für diese. 2017 hat Gazprom Komplektatsiya die Lieferung von 19 GVA mit Gasturbinenantrieben und Kreiselverdichtern sichergestellt.

So wurden unter anderem sieben solcher Aggregate von der Rybinsker Aktiengesellschaft UEC – Gas Turbines im Rahmen der Errichtung der ersten Ausbaustufe der Nachverdichterstation (NVS) an der Anlage zur komplexen Gasaufbereitung der Öl- und Gaskondensatlagerstätte Sapoljarnoje ausgeliefert. Fünf Aggregate der Permer Forschungs- und Produktionsvereinigung Iskra – für die Errichtung der ersten Ausbaustufe der NVS am Gasfeld GP-3 der Lagerstätte Bowanenkowskoje im Rahmen der Erschließung der Cenoman-Apt-Vorkommen. Im Rahmen des Projekts Power of Siberia sind für die Errichtung der VS-7a Seiskaja zwei GVA von der Kasaner Aktiengesellschaft KMPO und drei von der Sankt Petersburger Aktiengesellschaft REP Holding geliefert worden. Weitere zwei Aggregate der Kasaner Kazancompressormash sind im Rahmen der Rekonstruktion der NVS-1 und NVS-2 der Öl- und Gaskondensatlagerstätte Orenburgskoje ausgeliefert worden.

Daneben sind im vergangenen Jahr sechs Gasturbinentriebwerke der Aktiengesellschaft UEC – Perm Engines, aber auch 15 Sätze von auswechselbaren Durchflussbauteilen von der REP Holding und Kazancompressormash zu Gazprom-Objekten geliefert worden.

Gegenwärtig wird die zentralisierte Beschaffung von mindestens sieben kompletten GVA im Jahr 2018 für Gazprom-Vorhaben geplant.

2017 hat Gazprom Komplektatsiya die Lieferung von 19 GVA mit Gasturbinenantrieben und Kreiselverdichtern sichergestellt.

In der Kategorie der Wichtigsten

Neben Rohren und GVA beschafft Gazprom Komplektatsiya ein breites Spektrum anderer in der Nomenklatur erfasster Materialien und Ausrüstungen, von denen ebenfalls ein Teil unter die Kategorie der Wichtigsten fällt.

So sind 2017 98 Geräte zur Kühlung des Gases mit Luft sowie Filter-Abscheider-Blöcke an Gazprom geliefert worden (In diesem Jahr wird die Beschaffung von 55 solcher Geräte und Blöcke erwartet).

Vorgenommen wurde die Auslieferung von 133 Einheiten an Eruptionsarmaturen und 91 Köpfen der Rohrtour. Darunter wurden 51 Sätze an Eruptionsarmaturen mit Rohrtour-Köpfen für Fördergasbohrungen der Lagerstätte Tschajandinskoje durch die Kurganer Aktiengesellschaft Korvet, aber auch die Woronescher Forschungs- und Produktionsvereinigung Neftegazdetal und das Unternehmen Voronezh Mechanical Plant – eine Filiale des Chrunitschew-Weltraumzentrums – hergestellt. Weitere neun Sätze an Ausrüstungen und Anlagen für Bohrlochmündungen aus diesen Unternehmen lieferte Gazprom Komplektatsiya an den UGS Kaliningradskoje. Außerdem wurde 2017 eine zentralisierte Lieferung von Ausrüstungen und Anlagen für Bohrlochmündungen für Vorhaben zur Erschließung der Lagerstätten Urengoiskoje (inkl. des zweiten Förderabschnitts der Achimov-Formation), Orenburgskoje und Kowyktinskoje, aber auch für das Niederbringen von Förderbohrungen auf UGS der Gazprom vorgenommen.

Hintergrundinformation

Zu den Objekten von Gazprom sind über 600.000 Sätze von Elektroanlagen, Fernmeldemitteln, Kontroll- und Messgeräten sowie über 3.600 Kilometer Kabelerzeugnisse geliefert worden. Gewährleistet wurde die Ausstattung von 56 Investitionsbauobjekten entsprechend dem Investitionsprogramm der Gazprom über eine Summe von mehr als 12,2 Milliarden Rubel (inkl. MwSt.).

 

Der größte Teil der Lieferungen (24 Prozent) entfiel auf das Programm zur Entwicklung des Gasförderungszentrums Jakutien. Erhebliche Mengen an Materialien und Ausrüstungen wurden gleichfalls zum Ausbau der Cenoman-Apt-Vorkommen der Lagerstätte Bowanenkowskoje, für den Bau der Öl- und Kondensatleitung Urengoi – Purpe sowie für die Erdölpumpstation Urengoiskaja geliefert. Rund 18 Prozent der Lieferungen von Materialien und Ausrüstungen entfielen auf nicht als Investitionsbauprojekte ausgewiesene Vorhaben. Im laufenden Jahr plant Gazprom Komplektatsiya, die Beschaffung von Materialien und Ausrüstungen für Objekte des Gasförderungszentrums Jakutien fortzusetzen. Außerdem ist vorgesehen, Materialien sowie Anlagen und Ausrüstungen im Rahmen der Entwicklung der Gastransportkapazitäten des EGVS der nordwestlichen Region Russlands für den Gaspipelineabschnitt Grjasowez – Verdichterstation Slawjanskaja zu beschaffen und auszuliefern.

Mechanismen der Importsubstitution

Im Rahmen des Programms zur Importsubstitution analysiert Gazprom Komplektatsiya den von den Gazprom-Tochtergesellschaften und –Unternehmen angemeldeten Bedarf in Bezug auf das Vorhandensein von Materialien und Ausrüstungen aus ausländischer Produktion und von Ressourcen, die zum Teil aus Importbauteilen bestehen. Entsprechend den Ergebnissen solch einer Analyse wurden 2017 durch Gazprom Komplektatsiya 5.345 Anträge von Gazprom-Tochterunternehmen auf den Einkauf von Importerzeugnissen und Ausrüstungen, die eine signifikante Importkomponente enthielten, abgewiesen. Die Ablehnung von Anträgen sieht eine Ersetzung von Ressourcen aus ausländischer Produktion durch einheimische analoge Produkte vor. Ist eine Ersetzung unmöglich, ist der Erhalt einer Zustimmung zum Einkauf durch die entsprechende ständig arbeitende Kommission der Gazprom erforderlich.

Für die Entwicklung einer einheitlichen Herangehensweise an die Bestimmung des Herkunftslandes von Industrieerzeugnissen sind spezielle Modalitäten ausgearbeitet worden, die durch Gazprom im Mai 2017 bestätigt und zur Umsetzung in alle Tochtergesellschaften und Unternehmen gesandt worden. Im Rahmen des Prozesses zur Abstimmung der technischen Teile der Einkaufs- bzw. Beschaffungsdokumentationen für die Ausschreibung der Wettbewerbsprozeduren in der Phase der Projekt- und Erkundungsarbeiten kontrolliert Gazprom Komplektatsiya das Vorhandensein der Forderung an die potenziellen Teilnehmer der Einkäufe nach einem Einsatz einheimischer Anlagen und Ausrüstungen sowie Materialien oder von Produkten mit einer 100-prozentigen Lokalisierung der Fertigung auf dem Territorium Russlands.

Die Umsetzung von Importe ersetzenden Projekten erfolgt durch Gazprom Komplektatsiya unter Einsatz eines Mechanismus von langfristigen Verträgen über die Serienproduktion, die Lieferung, die technische und Servicewartung sowie Instandsetzung bei garantierten künftigen Liefermengen der importsubstituierenden Produkte, die in die Liste der wichtigsten Produktarten für die technologische Entwicklung von Gazprom aufgenommen worden sind.

Gegenwärtig sind entsprechend den Beschlüssen, die bei Sitzungen des Geschäftsführenden Ausschusses für Importsubstitution und Produktionslokalisierung der PAO Gazprom angenommen wurden, durch Gazprom Komplektatsiya sieben langfristige Verträge unterzeichnet worden – mit Pipe Metallurgical Company (TMK), Salavat Catalyst Plant, Tomsk Machine-Building Technologies, Urals Special Valves Plant, ChelPipe, Kazancompressormash und MashTEK. Im Rahmen der Verwirklichung der erwähnten langfristigen Verträge wurde für die Bedürfnisse der Gazprom-Tochtergesellschaften im Jahr 2017 die Lieferung von importsubstituierenden Produkten der TMK (über 696 Tonnen Futterrohre in einer kälteresistenten Ausführung sowie Futter- und Steigrohre in einer schwefelwasserstoffresistenten Ausführung) und der Salavat Catalyst Plant (etwa 503,9 Tonnen Silicagel-Adsorber) vorgenommen.

Außerdem wird die Möglichkeit der Unterzeichnung langfristiger Verträge mit dem Finanz- und Industrieunternehmen Kosmos-Neft-Gas (über die Lieferung eines modulartigen Bohrlochsystems mit Einsatz einer energiesparenden Stromversorgungsquelle am Bohrlochmund) und dem Unternehmen RGM-Neft-Gas-Service (über die Lieferung von Coiled-Tubing-Anlagen) geprüft.

Neben der Praxis des Abschlusses langfristiger Verträge setzt Gazprom Komplektatsiya die Arbeit zur Ersetzung von Importen in der Gasbranche unmittelbar mit russischen Herstellerbetrieben fort. Darunter über das Zusammenwirken im Rahmen der entsprechenden Hersteller-Fachverbände. 

Dank dieser Anstrengungen sind Lieferungen von Anlagen für Objekte zum Niederbringen von Förderbohrungen auf der Gaskondensatlagerstätte Astrachanskoje aufgenommen worden, die analog den Anlagen des amerikanisch-französischen Unternehmens Axon' und der amerikanisch-norwegischen Firma FMC Technologies sind. Es handelt sich dabei um Eruptionskreuze und Rohrköpfe von der Aktiengesellschaft Korvet.

Die Aktiengesellschaft Volgogradneftemash hat 2017 den industriellen Versuchseinsatz der Hochtemperatur-Kugelhähne DN 1000 mm (PN 8,0 МPa) auf der NVS der Lagerstätte Komsomolskoje der Gazprom Dobycha Noyabrsk erfolgreich abgeschlossen. Die Herstellung der Hochtemperatur-Kugelhähne ist durch Volgogradneftemash im Rahmen des Programms zur Importsubstitution aufgenommen worden. Und bestimmt sind sie für den Einsatz auf Objekten für die Förderung und den Transport von Erdgas, in technologischen Anlagen von NVS, die durch einen hohen Druck und eine hohe Temperatur des Erdgases charakterisiert werden. Der industrielle Probebetrieb hat die Betriebseigenschaften der Hochtemperatur-Kugelhähne bestätigt. Die tatsächliche Maximaltemperatur der Arbeitsmittel erreichte während des Betriebs +123 °С. Ausfälle und Defekte der Armaturen sind nicht festgestellt worden.

Gazprom Avtomatizatsiya hat ein System zur automatischen Steuerung der Gasverdichteranlage Neman-R und ein System der Brandschutzautomatik und Kontrolle der Gasbelastung für Gasverdichteranlage auf der Basis von Software und Hardware des russischen Unternehmens Tekon entwickelt. Der Anteil der einheimischen Bauteile in den Anlagen macht etwa 90 Prozent aus. Die Produkte durchliefen 2017 Abnahmetests und sind für den Einsatz auf Gazprom-Objekten empfohlen worden.

Das Unternehmen Saratovgazavtomatika schloss im ersten Halbjahr 2017 die Betriebsversuche für das Hauptmuster eines autonomen Stromversorgungsgeräts (ASVG) mit einer Nennleistung von 2.800 Watt, das auf der Basis der thermoelektrischen Gasgeneratoren GTEG-300 mit einer Luftkühlung und GTEG-500 mit einer Flüssigkeitskühlung entwickelt wurde, ab. Das Hauptmuster des ASVG-2800 wurde für die Stromversorgung der Standorte von Ventilbaugruppen der Ferngasleitung Power of Siberia und für den Einsatz auf Objekten des linearen Teils der Ferngasleitung Power of Siberia gefertigt. Der Anteil der Materialien und Bauteile aus einheimischer Produktion im ASVG wurde bis auf 90 Prozent erhöht, realisiert wurden einmalige technologische Lösungen, und der Energieaufwand für den eigenen Bedarf ist durch den Einsatz eines Systems zur Kraft-Wärme-Kopplung signifikant reduziert worden. Das ASVG-2800 ist für den Einsatz auf Objekten der Gazprom empfohlen worden.

Stimulierung der Entwicklung

Gazprom, die eine stabile Nachfrage nach hochtechnologischen Produkten unterstützt, fördert die Entwicklung der einheimischen Industrie, indem sie immer mehr russische Unternehmen in den Prozess des Einsatzes neuer Technologien und Anlagen, darunter jener, die früher in unserem Land nicht eingesetzt wurden, involviert.

So nahm Gazprom Komplektatsiya in der zweiten Hälfte des Jahres 2017 die Lieferungen von Rohren mit einem Durchmesser von 1.020 Millimetern zu Gazprom-Objekten auf. Hergestellt werden sie durch die Aktiengesellschaft Zagorsk Pipe Plant, die im Dezember 2015 die Produktion begann. Der Betrieb ist für die Fertigung von elektrisch längsnahtgeschweißten Rohren mit einem Durchmesser von 508 bis 1.420 Millimetern und einer Wandstärke von acht bis 35 Millimetern ausgelegt. Die projektierte Jahresleistung des Betriebs liegt bei 500.000 Tonnen Rohre mit einem großen Durchmesser.

Der Umfang der zentralisierten Lieferungen von Rohren mit einer äußeren Antikorrosionsschutzschicht aus Materialien der Aktiengesellschaft Metaclay überstieg 2017 85 Prozent des Gesamtumfangs der Lieferungen von Rohren mit einem großen Durchmesser für Gazprom.

Im Verwaltungsgebiet Woronesch ist in der Aktiengesellschaft Liskimontazhkonstruktsiya die Herstellung von Rohren mit einem Durchmesser von 426 bis 1.420 Millimetern für einen Arbeitsdruck von bis zu 32,0 Megapascal aufgenommen worden. Gegenwärtig laufen Arbeiten, um zu beurteilen, inwieweit die Produkte den Anforderungen von Gazprom entsprechen.

In dem neuen Unternehmen für die Herstellung von Verbindungsbauteilen für Rohrleitungen Eterno (ein Gemeinschaftsprojekt von ChelPipe und RUSNANO) sind neue Produkte – geteilte Dreischenkelrohre für den Einbau unter Druck – getestet worden. Die technischen Bedingungen für die Produkte sind mit Gazprom abgestimmt worden. Der Betrieb besitzt einmalige technologische Vorzüge, die erlauben, internationale Qualitätsstandards zu sichern.

Fortgesetzt wurden die Arbeiten, um in der Gasbranche einen umfangreicheren Einsatz von Rohren mit einem großen Durchmesser und mit einer äußeren Antikorrosionsschutzschicht aus Materialien des einheimischen Herstellers Metaclay (Karatschew, Verwaltungsgebiet Brjansk), der zur RUSNANO-Korporation gehört, zu erreichen. Der Umfang der zentralisierten Lieferungen von Rohren mit einer äußeren Antikorrosionsschutzschicht aus Materialien der Metaclay überstieg 2017 85 Prozent des Gesamtumfangs der Lieferungen von Rohren mit einem großen Durchmesser für Gazprom.

Im vergangenen Jahr ist der Einsatz einer einschichtigen (anstelle einer dreischichtigen) Antikorrosionsbeschichtung auf der Basis des Gemisches Metalen PE-21 von Metaclay auf den vorhandenen Produktionslinien der Rohrhersteller begonnen worden. Der Anteil der Rohre mit einem großen Durchmesser, die mit einer einschichtigen Antikorrosionsbeschichtung auf der Basis des Polyäthylen-Gemisches Metalen PE-21 versehen wurden, hat 40 Prozent überstiegen.

Zu den vorrangigen Richtungen der Zusammenarbeit mit der RUSNANO-Korporation gehört die Aufnahme einer Fertigung von Rohren für den Transport des Gases auf den Förderfeldern, das einen großen Anteil von Kohlendioxid enthält, aber auch von Rohren für Verdichterstationen mit einem breiten Spektrum der Betriebstemperaturen (von –60 °С bis +350 °С).

Und am 15. Februar 2018 haben Gazprom und ChelPipe im Rahmen des Russischen Investitionsforums in Sotschi eine Roadmap zur Entwicklung und Serienfertigung von Rohren für Offshore-Lagerstätten unterzeichnet. Geplant ist, die Rohre bei der Herstellung von einheimischen Anlagen für Systeme zur Unterwasserförderung, unter anderem von Verteilern und Eruptionsköpfen zu nutzen. Entsprechend dem Dokument macht sich ChelPipe die Technologie zur Herstellung von Rohren aus Stahl 25Cr Super Duplex und von Rohren aus der Nickellegierung UNS N06625 zu eigen. Diese Materialien sichern eine superhohe Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit der Anlagen, die unter Meeres-Bedingungen zum Einsatz kommen. Derzeit werden in Russland keine solchen Rohre hergestellt.

Roadmaps

Seit 2013 praktiziert Gazprom die Ausarbeitung von Roadmaps für Projekte, die auf eine Erweiterung des Einsatzes hochtechnologischer, darunter auch importsubstituierender Produkte und Leistungen von Unternehmen aus den Regionen der Russischen Föderation sowie auf eine Erhöhung deren Qualität und Wettbewerbsfähigkeit im Interesse von Gazprom abzielen. Ein erstes, solches Dokument wurde mit dem Verwaltungsgebiet Tomsk unterzeichnet. Zum heutigen Zeitpunkt hat sich die Zahl der Regionen Russlands, die dieses Format der Zusammenarbeit gewählt haben, bis auf 16 erhöht. Das sind Sankt Petersburg, der Föderationskreis Nordkaukasus, die Republiken Baschkortostan, Mordwinien und Tatarstan, die Verwaltungsregion Perm, aber auch die Verwaltungsgebiete Irkutsk, Kaluga, Nischni Nowgorod, Omsk, Tjumen, Tomsk, Tscheljabinsk, Tula, Wladimir und Woronesch.

Im Rahmen des VII. Petersburger Internationalen Gasforums sind durch Gazprom am 5. Oktober 2017 Roadmaps zur Entwicklung der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Importsubstitution mit einer Reihe russischer Staatskonzerne unterzeichnet worden. Es handelt sich dabei um die Aktiengesellschaft United Engine Corporation (UEC, gehört zum Staatskonzern Rostec), den Staatskonzern Roscosmos und das Staatliche Nuklearunternehmen Rosatom.

Gemeinsam mit UEC ist die Entwicklung einheimischer Gasturbinenantriebe mit einem breiten Leistungsspektrum – ab 32 Megawatt –, die in der Perspektive auf Produktionsobjekten von Gazprom eingesetzt werden können, aber auch von Gasturbinenkraftwerken für Offshore-Plattformen geplant. Außerdem ist die Fertigung von Bauteilen für die Instandsetzung von Gasturbinentriebwerken aus ausländischer Produktion geplant.

Rosatom wird im Interesse von Gazprom Software auf dem Gebiet der Verarbeitung und Interpretation von Daten der seismischen Erkundung und Bohrlochuntersuchungen, der geologischen Modellierung und Berechnung der Vorräte entwickeln. Geplant ist die Fertigung von Versuchsmustern der Anlagen zur Verflüssigung von Erdgas, dessen Speicherung und Betanken, von Rohrleitungsarmaturen, Pump-, Wärmeaustausch- und Energieanlagen sowie von Bauteilen für GVA.

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit Roscosmos ist die Herstellung von Versuchsmustern der Anlagen für die Förderung von Kohlenwasserstoffen auf dem Festland und dem Schelf, von Verdichter-, Pump-, Kolonnen-, Wärmeaustausch- und Energieanlagen, von Ersatzteilen für GVA sowie von Anlagen zur Gewinnung von verflüssigtem Erdgas geplant.

Die ersten Versuchsmuster der Anlagen für Gazprom werden durch die Unternehmen von Roscosmos bereits im Jahr 2020 hergestellt.

Vervollkommnung der Beschaffungstätigkeit

Im vergangenen Jahr sind durch Gazprom 133 Verträge mit führenden Herstellern von Rohrleitungsarmaturen, solchen wie die Forschungs- und Produktionsgesellschaft Tyazhpromarmatura (Alexin), die Aktiengesellschaft Volgogradneftemash (Wolgograd), das Unternehmen Samaravolgomash (Samara), die Aktiengesellschaften Penztyazhpromarmatura (Pensa), Atommashexport (Wolgodonsk), Blagoveshchensk Valves Plant (Blagoweschtschensk, Republik Tatarstan), ROOST-95 (Moskau), Energomash (Weliki Nowgorod), die Unternehmen Giras (Dolgoprudny), Gusar (Gus-Chrustalny), Enerpred-Yardos (Verwaltungsgebiet Moskau), Murom Industrial Valves Plant (Murom), VARK (Ufa) u. a. unterzeichnet worden.

2017 wurde auch ein Mechanismus zur banktechnischen Begleitung der Verträge über die Lieferung von Materialien und Ausrüstungen eingeführt. Das erlaubte, die Steuerrisiken zu minimieren, die Kontrolle über Geldbewegungen zu verstärken und die Zwischenhändler-Agenten ohne reales Geschäftsziel aus der Kette auszuschließen.

Erfolgreich fortgesetzt werden der industrielle Einsatz und die weitere Entwicklung des elektronischen Beschaffungssystems, dank dem ein operatives und transparentes Zusammenwirken mit dem zentralen Organ der Verwaltung für Beschaffungen von Gazprom erfolgt.

Die Beschaffungstätigkeit in Bezug auf geringe Mengen erfolgt über ein spezialisiertes Handelsportal der elektronischen Handelsplattform von Gazprombank, das ein komfortables Zusammenwirken zwischen dem Auftraggeber und den Lieferanten gewährleistet. Der Mechanismus der banktechnischen Begleitung wird ebenfalls mittels einer speziellen Sektion der elektronischen Handelsplattform realisiert.

Derweil ändert sich auch die Gesetzgebung Russlands, die die Beschaffungstätigkeit betrifft. So ist ab Januar 2018 eine neue Fassung des Föderalen Gesetzes Nr. 223-FZ „Über den Einkauf von Waren, Arbeiten und Leistungen durch einzelne Kategorien juristischer Personen“ in Kraft getreten. Die umfangreichen Veränderungen der Gesetzgebung auf dem Gebiet der Einkäufe tangierten in erster Linie die Modalitäten für das Anfechten der Handlungen des Einkäufers und des Organisators der Einkäufe, die Modalitäten für die Bestimmung des Anfangs- (maximalen) Vertragspreises, für die Festlegung eindeutiger Anforderungen an den für die Veröffentlichung eines Einkaufs/einer Beschaffung notwendigen Pakets von Dokumenten sowie an die Vornahme von Einkäufen unter den kleinen und mittleren Unternehmen in der elektronischen Form. Ziel der Neuerungen sind die Beseitigung von Engpässen und mehrdeutigen Auslegungen des Gesetzes und die Umsetzung der Strategie zur Einführung von IT-Technologien für die Einkaufs- und Beschaffungstätigkeit.

Neben den in Kraft getretenen Veränderungen der Gesetzgebung werden Änderungen vorbereitet, die auf eine weitere Verschärfung der Anforderungen an die Einkäufe ausgerichtet sind, aber auch auf eine verbindliche langfristige Planung der Einkaufs- und Beschaffungstätigkeit (bis zu drei Jahren) abzielen.