Gasfachkräfte ziehen in den Fernen Osten
5. August 2019
Ein Beitrag von Sergey Pravosudov, Chefredakteur der Unternehmenszeitschrift „Gazprom“
Die Bauarbeiten am Gasverarbeitungswerk Amur gehen zügig im Rahmen der Umsetzung des Östlichen Gasprogramms voran. Dieser riesengroße Betrieb in der Umgebung der Stadt Swobodny im Verwaltungsgebiet Amur wird zu einem wichtigen Bindeglied in der technologischen Kette künftiger Erdgaslieferungen aus den Lagerstätten in Jakutien und im Verwaltungsgebiet Irkutsk nach China durch die Gaspipeline Power of Siberia. Im Sommer dieses Jahres überstieg die Anzahl des Baupersonals 21.000 Menschen. Im Juli wurde auf der Baustelle die Ausrüstung für die dritte technologische Linie dieses Betriebs montiert (insgesamt wird es sechs ähnliche Linien geben): eine Kolonne für Entmethanisierung (Demethanizer), eine Kolonne für die Entfernung von Stickstoff (Denitrierung) sowie eine Kolonne für Entethanisierung(Deethanizer).
Während der Sommernavigation 2019 werden auf die Baustelle des Gasverarbeitungswerkes Amur insgesamt über 120 Ausrüstungseinheiten mit einem Gesamtgewicht von mehr als 13.000 Tonnen geliefert. Die Verladung und Entladung an der provisorischen Anlegestelle des Betriebs erfolgt unter Einsatz von speziellen Kranen mit einer Tragfähigkeit von 1.350 und 750 Tonnen.
Gasverarbeitungswerk Amur
Investor und Bauherr des Projekts: Gazprom Pererabotka Blagoveshchensk
Geplante Kapazität (Verarbeitung): 42 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr
Heliumproduktion: bis zu 60 Millionen Kubikmetern pro Jahr
Ethanproduktion: ca. 2,5 Millionen Tonnen pro Jahr
Propanproduktion: rund eine Million Tonnen pro Jahr
Butanproduktion: ca. 500.000 Tonnen pro Jahr
Produktion der Pentan-Hexan-Fraktion: ca. 200.000 Tonnen pro Jahr
Technologische Linien: 6
Mitarbeiter sind das wertvollste Kapital
Heute werden bereits Mitarbeiter recruitiert, die in diesem Hightech-Betrieb tätig sein werden. Die Fachkräfte kommen aus Orenburg, Astrachan, Salawat, Nowy Urengoi und anderen Öl- und Gasregionen des Landes. Im Jahr 2019 sollen 219 Mitarbeiter angestellt werden. Im Jahr 2020 werden 688 Mitarbeiter beschäftigt. Nachdem im Jahr 2021 die ersten beiden Linien des Werkes in Betrieb genommen werden, kommen weitere 594 Mitarbeiter hinzu. Bis das Gasverarbeitungswerk Amur im Jahr 2025 seine geplante Kapazität erreicht hat, werden dort rund 3.000 Menschen arbeiten. Dank der Automatisierung von Fertigungsvorgängen wird das Gasverarbeitungswerk Amur zum Spitzenreiter in Bezug auf die Arbeitsleistung unter allen Gasverarbeitungsbetrieben der Branche.
„Für qualifizierte Fachkräfte ist es verlockend, die Möglichkeit zu bekommen, an einem der größten Gasprojekte beteiligt zu sein, an modernsten Anlagen in der Branche zu arbeiten, sich beruflich weiterzuentwickeln und eine gute Laufbahn in einem neuen Großbetrieb zu machen“, erklärt Lyudmila Zubova, Leiterin der Personalverwaltung bei der Gazprom Pererabotka Blagoveshchensk.
Soziale Infrastruktur
Es müssen aber auch komfortable Lebensbedingungen für Fachkräfte, die in den Fernen Osten umziehen, geschaffen werden. Für Mitarbeiter des Gasverarbeitungswerkes Amur werden deshalb Wohnungen und soziale Objekte gebaut. Bislang entstand in der Innenstadt von Swobodny ein Mehrfamilienhaus und im August dieses Jahres wird ein zweites Wohnhaus fertiggestellt. Darüber hinaus wird im Norden der Stadt ein Projekt für den Bau eines Wohnviertels mit 42 vierstöckigen Häusern und 36 Reihenhäusern mit einer Gesamtfläche von 168.000 Quadratmetern, in denen rund 5.000 Menschen leben werden, umgesetzt. Die Wohnungen für das Betriebspersonal werden mit Möbeln und notwendigen Hausgeräten ausgestatten sein. Im Wohnviertel entstehen auch eine neue Schule und ein Kindergarten mit Swimmingpool, eine Poliklinik sowie Sport- und Kultureinrichtungen. In der Stadt funktioniert heute bereits dank Gazprom ein neuer Sportkomplex mit Schwimmbad und wird der Bau einer Kirche abgeschlossen.
Die soziale Infrastruktur wird den staatlichen und städtischen Behörden übereignet. Die Wohnanlage wird in der Bilanz des Fachunternehmens Zhiloy Mikrorayon, das zur Gazprom-Struktur gehört, ausgewiesen.
Ein Projekt für den Bau eines Wohnviertels mit 42 vierstöckigen Häusern und 36 Reihenhäusern mit einer Gesamtfläche von 168.000 Quadratmetern, in denen rund 5.000 Menschen leben werden, wird umgesetzt.
Der Konzern befasst sich gleichzeitig mit der Ausbildung von Fachkräften vor Ort. In diesem Jahr hat die erste Gazprom-Klasse (25 Jugendliche) die Oberschule Nr. 1 in Swobodny absolviert. Für die Schüler werden regelmäßig Besuche auf der Baustelle organisiert. Ihnen wird erklärt, wo sie weiter studieren können, um anschließend im Gasverarbeitungswerk Amur beschäftigt zu werden. Gazprom Pererabotka Blagoveshchensk hat die Kosten übernommen, um die materielle Ausstattung der technischen Berufsfachschule Amur in Swobodny den Anforderungen föderaler staatlicher Ausbildungsstandards anzupassen. Für Labors, Lehrwerkstätten und Unterrichtsräume wurde spezielle Ausrüstung erworben, Instandsetzungs- und Montagearbeiten wurden geleistet. Das Unternehmen kooperiert aktiv mit Hochschulen: mit der Staatlichen Universität Amur, der Technologischen Universität Kasan, der Staatlichen Universität Tomsk, der Östlichen Universität, der Staatlichen Universität Tjumen und natürlich mit der Gubkin-Universität für Erdöl und Gas.
Der neue Betrieb bietet jungen und ambitionierten Leuten neue Chancen. Erwähnenswert ist, dass der Betrieb in einer sehr interessanten Region entsteht. Blagoweschtschensk, die Hauptstadt der Region des Amur-Flusses, liegt 140 Kilometer von der Stadt Swobodny entfernt an der Grenze zu China. Sie wird von China durch den Amur-Fluss getrennt, über dem im Jahr 2020 eine Autobrücke eröffnet wird. Über den Amur wird auch eine Seilbahn gebaut, und so wird man innerhalb von sechs Minuten nach China gelangen können. Viele reisen als Touristen regelmäßig in die Grenzstadt Heihe und andere Städte der VR China. Sie haben die Möglichkeit, in China und anderen Ländern Südostasiens eine Vorstellung von deren Kultur und Sehenswürdigkeiten zu bekommen.