Der größte Wert des Gasverarbeitungswerkes Amur
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30. Dezember 2020
Der Bau der Gaspipeline Power of Siberia im Verwaltungsgebiet Amur leitet eine neue Etappe in der Entwicklung der gesamten Region ein. Hier wurde im Grunde genommen von Null auf damit begonnen, eine neue Branche aufzubauen – die Gasindustrie. Zu ihrem Kernobjekt ist das Gasverarbeitungswerk Amur geworden, das in der Nähe der Stadt Swobodny entsteht. Dieses großangelegte Projekt zieht in die Region wie ein Magnet gewaltige Ressourcen heran, von denen der größte Wert die Menschen sind.

Wie Gazprom die Personalreserven im Verwaltungsgebiet Amur aufstockt und unter welchen Bedingungen die Mitarbeiter des Gasverarbeitungswerkes Amur leben, erfahren Sie aus unserem Bildbericht.

Riesige Baustellenkrane, Gastrennungstürme mit der Höhe von 30-stöckigen Hochhäusern, zehntausende Kilometer von Baukonstruktionen und Pipelines, Metallgerüste künftiger Werkhallen. So sieht heute die 900 Hektar große Baustelle aus. Vor fünf Jahren war hier noch Brachland.

Die Produktionsstätte im Verwaltungsgebiet Amur wird mit 42 Milliarden Kubikmetern Gas jährlich zu einem der weltweit leistungsstärksten Gasverarbeitungswerke. Es wird mehrkomponentenhaltiges Erdgas aus den Lagerstätten Tschajandinskoje und Kowyktinskoje durch die Pipeline Power of Siberia erhalten. Daraus wird nicht nur Ethan, Propan, Butan und die Pentan-Hexan-Fraktion, sondern auch Helium als eine besonders hochwertige Komponente extrahiert. Im Hinblick auf die Helium-Produktion (bis zu 60 Millionen Kubikmetern jährlich) wird das Gasverarbeitungswerk Amur einen Weltrekord setzen. Der Betrieb wird insgesamt über sechs technologische Linien verfügen, von denen die ersten beiden bereits im Jahr 2021 anlaufen werden.

Im Jahr 2020 haben die Bauarbeiten ihren Höhepunkt erreicht. Auf der Baustelle arbeiten gleichzeitig über 30.000 Menschen: von Hilfsarbeitern bis hin zu hochqualifizierten Fachkräften. Die Belegschaft ist im wahrsten Sinne multinational. Hier arbeiten Menschen aus 23 Ländern.

Das Unternehmen Gazprom Pererabotka Blagoveshchensk akquiriert heute schon Mitarbeiter, die für den Betrieb der neuen Produktionsstätte zuständig sein werden. Über ein Drittel des bislang festangestellten Personals stammt aus dem Verwaltungsgebiet Amur.
Übrigens finden Sie hieraktuelle Stellenangebote, wenn Sie an einem Job im Gasverarbeitungswerk Amur interessiert sind. Dank diesem großangelegten Projekt verwandelt sich die nächstgelegene Stadt Swobodny, die knapp über hundert Jahre alt ist, in die Gasmetropole der Amur-Region.

Um heutige und künftige Mitarbeiter des Gasverarbeitungswerkes Amur mit Wohnraum zu versorgen, baut Gazprom im Norden von Swobodny ein neues Wohnviertel. Es umfasst 42 Mehrfamilienhäuser, 36 Reihenhäuser, einen Kindergarten, eine Schule, eine Poliklinik, ein Kulturzentrum sowie einen großen Sportkomplex mit Eisbahn und Schwimmhalle.

Während das neue Wohnviertel sich noch im Bau befindet, sind in Swobodny bereits vier Wohnhäuser für 249 Familien fertiggestellt worden. In dieses neue neunstöckige Haus sind unlängst Mitarbeiter der Gazprom Pererabotka Blagoveshchensk eingezogen.

In dieser geräumigen Wohnung lebt Fachkraft der Abteilung für Sozialentwicklung bei Gazprom Pererabotka Blagoveshchensk, Oksana Pitirimova, zusammen mit ihrem elfjährigen Sohn. Sie ist vor kurzem aus Jekaterinburg hierher umgezogen, angetan von Karriereaussichten, Lohn und sozialer Absicherung. Natürlich spielt dabei auch Romantik eine Rolle. „Swobodny ist heute wie der gesamte Ferne Osten von dem Geist des Neuen, der Entwicklung und Wandlung geprägt“, sagt Oksana.

Durch den Zustrom von Fachkräften entstehen in Swobodny auch neue soziale Objekte. Bis vor kurzem hatte die Stadt mit knapp über 50.000 Einwohnern keine einzige Schwimmhalle.

Die Bauarbeiten des ersten städtischen Sportkomplexes mit Schwimmbad zogen sich jahrelang schleppend hin. Er konnte mit Gazprom-Unterstützung im Rahmen des Programms „Gazprom für Kinder“ abgeschlossen werden. Im Frühling 2017 fand die langersehnte Eröffnung des Zentrums „Ozean“ statt. Heute kommen Besucher aus allen Stadtbezirken her, um zu schwimmen und in verschiedenen Gruppen Sport zu treiben.

Investitionen in das Humankapital gehören zu den Grundsätzen der Gazprom. Technologien werden nämlich von Menschen geschaffen: von qualifiziertem Personal, mit dem man selbstbewusst in die Zukunft schreiten kann. Wichtig ist nur, heute schon Voraussetzungen für diese Zukunft zu schaffen.
Personalreserven für die Branche werden unter anderem durch Absolventen von Gazprom-Klassen vervollständigt. Berufsorientierte Oberschulklassen, von denen es bereits landesweit 26 gibt, nehmen seit mehreren Jahren Schüler auf. An der Oberschule Nr. 1 in Swobodny wurde so eine Klasse für Fachausbildung am 1. September 2017 eröffnet. Die besten Absolventen der neunten Klassen, die einer strengen Auswahl unterzogen worden sind, haben blaue Halstücher in den Unternehmensfarben umgebunden. Ihre Schwerpunktfächer sind Chemie und Physik – Disziplinen, in denen sich künftige Mitarbeiter der Gasbranche auskennen müssen. Die Jugendlichen erwerben gründliche Branchenkenntnisse: Sie treffen sich mit Fachleuten aus Gasverarbeitungswerken und nehmen an Facholympiaden, Ausbildungsschichten und Wettbewerben teil. Die ersten 13 Absolventen der Gazprom-Klasse in Swobodny sind im Jahr 2019 aufgrund von Ausbildungsverträgen mit dem Konzern an renommierten Hochschulen des Landes immatrikuliert worden. Nach dem Hochschulabschluss sind ihnen Arbeitsstellen an Objekten des Konzerns zugesichert worden.

Am Schultisch sitzen in der Bildmitte künftiger Chemieingenieur, Ruslan Makarov, und künftige Chemietechnologin, Anastasia Belousova. Beide Jugendliche, die Stipendien erhalten und in mehreren Olympiaden gesiegt haben, stellen sich ihre Laufbahn bereits im Detail vor: Sie gehen nach Abschluss der Gazprom-Klasse an eine Universität, werden anschließend im Gasverarbeitungswerk tätig sein und sich hocharbeiten, um Führungspositionen einzunehmen. „Unsere Mitschüler sind ambitionierte Menschen mit guten Berufsaussichten. Es macht Spaß, mit ihnen zu wetteifern“, erklärt Anastasia. „Sie finden hier keine Faulpelze. Jeder weiß, was er vom Leben will.“

Wahrscheinlich kommen deshalb die Schüler der Gazprom-Klasse sogar von weither zum Unterricht. Alexandra Guba lebt in Ziolkowski, einer Stadt, in deren Nähe das Kosmodrom Wostotschny liegt, bevorzugt jedoch die Gasbranche der Weltraumfahrt. Ihr zuliebe ist sie bereit, jeden Morgen eine Stunde Schulweg in Kauf zu nehmen.

Schüler der neunten Klassen, die in der Gasindustrie arbeiten wollen, haben in Swobodny die Wahl: Sie können sich einer Auswahl für die Gazprom-Klasse unterziehen oder an die Technische Berufsfachschule Amur zur Ausbildung in der jeweiligen Fachrichtung gehen.

An der Berufsfachschule sind ebenfalls alle Voraussetzungen geschaffen, um Personal für die Branche auszubilden. Gazprom Pererabotka Blagoveshchensk hat geholfen, Studienräume und Labors dieser Lehranstalt völlig neu einzurichten. Heute wird dort in Fachrichtungen unterrichtet, die im Gasverarbeitungswerk gefragt sind. Unter den Studierenden sind künftige Bedienungskräfte für technologische Pump- und Verdichteranlagen, Umweltschutzlaboranten und Dispatcher von Aufbereitungsanlagen.

Die gesamte Ausrüstung in dieser Werkstatt – Pumpen, Teile von Pipelines, Wärmetauschanlagen – entspricht der eines Gasverarbeitungswerkes. Die Lehrkräfte stellen ständig praxisnahe Aufgaben, deshalb kennen sich die Studierenden zu Beginn eines Betriebspraktikums im Aufbau von Maschinen gut aus.

Andrey Tyschenko hat noch ein halbes Ausbildungsjahr vor sich und gute Chancen, seinen Abschluss mit Auszeichnung zu machen. Der junge Mann kann in seinem Lebenslauf bereits eine eigene Entwicklungsarbeit erwähnen: Er hat sein Projekt zur Vervollkommnung einer Schlauchpumpe erfolgreich verteidigt. Solche Pumpen werden zum Umpumpen verschiedener Flüssigkeiten verwendet. Aber die Pumpe in seiner Ausführung sei effizienter, behauptet Andrey.

Im September 2019 nahmen die ersten 14 Studenten mit Ausbildungsverträgen ihre Arbeit als Laboranten für chemische Analyse sowie als Bedienungskräfte von technologischen Anlagen im Gasverarbeitungswerk Amur auf.

Nachdem der Betrieb fertiggestellt sein wird, werden hier etwa dreitausend Menschen arbeiten. Diese Fachleute werden mit ihrem Intellekt und ihren Händen nicht nur in der Gasindustrie des Fernen Ostens, sondern auch des gesamten Landes Geschichte schreiben. Diese Menschen sichern den Erfolg und sind fürwahr der größte Wert des Gasverarbeitungswerkes Amur.