Gute Ergebnisse
23. Juni 2021
Der Beitrag erschien in der Unternehmenszeitschrift „Gazprom“, Nr. 6. Autor: Sergey Pravosudov
Zum bedeutsamsten Ereignis des vergangenen Jahres ist die neue Corona-Pandemie geworden. Die Quarantäne und die Umsetzung antiepidemiologischer Maßnahmen haben dazu geführt, dass die Wirtschaftsaktivitäten nachgelassen haben und der Verbrauch von Ressourcen, einschließlich Energieträgern, geschrumpft ist. Laut Schätzungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) brach die Weltwirtschaft im Jahr 2020 um 3,4 Prozent ein. Bisherigen Schätzungen zufolge ging der Verbrauch von Erdgas weltweit laut Ergebnissen des Vorjahres um 1,3 Prozent zurück. 2021 verbesserte sich jedoch die Situation.
Vorräte
Die Gazprom-Gruppe ist in Bezug auf ihre Gasvorräte absoluter Spitzenreiter unter russischen und ausländischen Energiekonzernen. Seit 2005 übersteigt die Aufstockung von Gasvorräten des Konzerns stabil die Fördermengen. Gazprom gewährleistet jedes Jahr aufgrund von Prospektionsarbeiten den größten Zuwachs von Erdgasvorräten in Russland.
Laut Schätzungen des Unternehmens DeGolyer and MacNaughton betrugen die nachgewiesenen und wahrscheinlichen Kohlenwasserstoffvorräte der Gazprom-Gruppe zum 31. Dezember 2020 gemäß internationalen PRMS-Standards 24,5 Billionen Kubikmeter Erdgas, 1,1 Milliarden Tonnen Gaskondensat und 1,4 Milliarden Tonnen Erdöl. Dabei ist der Anteil an Vorräten von Unternehmen, in die Investitionen getätigt worden sind, die als gemeinsame Transaktionen klassifiziert werden (20 Milliarden Kubikmeter Erdgas und 149 Millionen Tonnen Erdöl), inbegriffen.
Einem Audit wurden Objekte unterzogen, deren Vorräte sich insgesamt auf 92 Prozent der Gasvorräte, 94,7 Prozent der Gaskondensatvorräte und 95,8 Prozent der Erdölvorräte der Gazprom-Gruppe in den Kategorien А+В1+С1 beliefen. Die nachgewiesenen und wahrscheinlichen Gasvorräte nahmen dank einem neuen geologischen Modell und überarbeiteten Projekten zur Ausbeute der Lagerstätten Antipajutinskoje, Srednetjungskoje, Orenburgskoje, Peszowoje (Jura- und Achimov-Formationen) und Krusenschternskoje zu. Darüber hinaus war vom Audit die neue Gaskondensatlagerstätte Chambateiskoje erfasst. Es wurden auch weiterhin Förderbohrungen in den Erdöllagerstätten Sapadno-Tschatylkinskoje und „Alexander Schagrin“ abgeteuft und deren Nacherkundung vorgenommen.
Zum 31. Dezember 2020 lagen die Kohlenwasserstoffvorräte der Gazprom-Gruppe in den Kategorien А+В1+С1 in Russland bei 33,6 Billionen Kubikmetern Erdgas, 1,5 Milliarden Tonnen Gaskondensat und zwei Milliarden Tonnen Erdöl. Die gesamten Kohlenwasserstoffvorräte der Gazprom-Gruppe in den Kategorien А+В1+С1 entsprechen 244,96 Milliarden Barrel Öleinheiten.
Die Gazprom-Gruppe erhielt im vergangenen Jahr aufgrund von Auktionsergebnissen aus dem Jahr 2019 drei Lizenzen für die Prospektion, Exploration und Förderung von Kohlenwasserstoffen in den Blöcken Sopotschny (Autonomer Bezirk der Jamal-Nenzen), Chambateiski (Autonomer Bezirk der Jamal-Nenzen und Obbusen in der Karasee) und Sewero-Jamburgski (Autonomer Bezirk der Jamal-Nenzen) in einem Gesamtwert von 20,4 Milliarden Rubeln. Der Lizenzblock Sopotschny liegt neben den fündigen Lagerstätten der Gazprom-Gruppe im Ob- und im Tasbusen und verfügt über ein erhebliches Potenzial an Ressourcen. Die Übernahme des Lizenzblocks Sewero-Jamburgski wird es der Gazprom Neft ermöglichen, das Projekt zur Erdölförderung aus der Achimov-Formation in der Lagerstätte Jamburgskoje auszuweiten.
Die gute Qualität der Ressourcenbasis ermöglicht es der Gazprom, die Selbstkosten von Prospektionsarbeiten auf einem niedrigen Niveau zu halten. Die Durchschnittskosten für die Reproduktion von prospektierten Vorräten liegen bei ca. 30 Rubeln pro Barrel Öleinheiten.
Der Anteil der Unternehmensgruppe an Kohlenwasserstoffvorräten der Kategorien А+B1+C1 von verbundenen und Gemeinschaftsunternehmen (einschließlich des Anteils an Vorräten der RusGazAlyans) betrug 1,1 Billionen Kubikmeter Erdgas, 110,1 Millionen Tonnen Gaskondensat und 595,7 Millionen Tonnen Erdöl bzw. insgesamt 12,1 Milliarden Barrel Öleinheiten.
In Russland wurden im Jahr 2020 seismische Erkundungsarbeiten im 3D-Verfahren auf einer Fläche von 5.900 Quadratkilometern vorgenommen. Explorationsbohrungen wurden in 162.000 Gesteinen abgeteuft, 34 Öl- und Gasbohrungen wurden fertiggestellt und 27 Bohrungen ergaben einen Zufluss bei Tests.
Laut Vorjahresergebnissen belief sich in Russland der Zuwachs von Kohlenwasserstoffen in den Kategorien А+B1+C1 aufgrund von Prospektionsarbeiten auf 486,3 Milliarden Kubikmeter Erdgas, 17,2 Millionen Tonnen Gaskondensat und 9,5 Millionen Tonnen Erdöl. Der größte Zuwachs von Erdgasvorräten wurde in der Lagerstätte Leningradskoje, die auf dem kontinentalen Schelf der Karasee liegt, erzielt: 224,2 Milliarden Kubikmeter. Drei Lagerstätten wurden entdeckt: die Erdgaslagerstätte „75 Jahre des Sieges“ auf dem kontinentalen Schelf der Russischen Föderation in der Karasee, die Erdöllagerstätten Solchem im Autonomen Bezirk der Chanten und Mansen – Jugra und Zentralno-Uranskoje im Verwaltungsgebiet Orenburg sowie 22 neue Vorkommen in den zuvor entdeckten Lagerstätten in den Autonomen Bezirken der Jamal-Nenzen und Chanten und Mansen – Jugra sowie auf dem kontinentalen Schelf der Russischen Föderation in der Karasee und im Verwaltungsgebiet Tomsk.
In Unternehmen, in die Investitionen getätigt worden sind, die als gemeinsame Transaktionen klassifiziert werden, wurden außerdem 8.100 Meter Bohrungen abgeteuft, drei Explorationsbohrungen niedergebracht und 3D-Aufnahmen auf einer Fläche von 700 Quadratkilometern gemacht. Bei der Nacherkundung wurden 600 Meter Abzweigbohrungen angelegt. Entdeckt wurden die Lagerstätte Nowo-Salymskoje im Autonomen Bezirk der Chanten und Mansen – Jugra sowie drei Vorkommen im Autonomen Bezirk der Chanten und Mansen – Jugra und im Verwaltungsgebiet Tomsk.
Die Effizienz von Prospektionsarbeiten lag im Jahr 2020 bei 20.700 Barrel Öleinheiten pro abgeteuften Meter.
Förderung
Laut Jahresergebnissen 2020 betrug die Förderung von Erd- und Begleitgas in der Gazprom-Gruppe 454,5 Milliarden Kubikmeter. Das Niveau nutzbringender Verwendung von Erdölbegleitgas in der Gazprom-Gruppe stieg insgesamt in Russland auf 92 Prozent (im Jahr 2019 waren es 90,1 Prozent). Dies ist hauptsächlich auf Arbeiten an Objekten der Gazprom Neft zurückzuführen.
Im vergangenen Jahr förderte die Gazprom-Gruppe 16,3 Millionen Tonnen Gaskondensat und 47,1 Millionen Tonnen Erdöl.
Die Inbetriebnahme mobiler Aufbereitungsanlagen ermöglichte es, die Erdölförderung am Erdölsaum von Lagerstätten in der Region Nadym-Pur-Tas (Jen-Jachinskoje, Sapadno-Tarkossalinskoje und Peszowoje) zu steigern. Die Förderung an diesen Objekten belief sich im Jahr 2020 auf 1,47 Millionen Tonnen Erdöl (im 2019 Jahr waren es 0,23 Millionen Tonnen). Hauptgeschäftsfelder der Gazprom-Gruppe im Ausland sind Prospektion und Ausbeute von Erdöl- und Erdgaslagerstätten, Dienstleistungen in der Öl- und Gasbranche sowie Ermittlung und Erwerb neuer Erdöl- und Erdgasaktiva.
Im vergangenen Jahr setzte die Gazprom-Gruppe Prospektionsarbeiten in Algerien (Projekt El Assel), Bolivien (Projekt Azero), Vietnam (Block 112, Blöcke 129–132) sowie in Serbien und Rumänien (Projekte des NIS-Konzerns) fort. Im Rahmen der Umsetzung von Prospektionsprojekten, in denen die Gazprom-Gruppe als Betreiber agiert, wurde der größte Arbeitsumfang in Serbien geleistet. Es wurden 8.800 Meter Prospektionsbohrungen abgeteuft und vier fündige Explorationsbohrtürme gebaut.
Nach Maßgabe der Vereinbarung über strategische Zusammenarbeit zwischen Gazprom und Uzbekneftegaz erfolgen geologische Untersuchungen an vier Investitionsblöcken in der Republik Usbekistan. Im Jahr 2020 wurden für die Finanzierung von Prospektionsarbeiten im Ausland 3,1 Milliarden Rubel ausgegeben.
Die Gazprom-Gruppe beteiligt sich an mehreren Erdöl- und Erdgasprojekten in der Phase der Ausbeute von Kohlenwasserstoffen. Die größten darunter sind in Bezug auf die Erdgasförderung die Projekte zur Ausbeute der Lagerstätten Moc Tinh und Hai Thach in Vietnam (Anteil der Gazprom-Gruppe am Projekt: 49 Prozent) sowie der Lagerstätte Incahuasi auf den Gasfeldern Ipati und Aquio in Bolivien (Anteil der Gazprom-Gruppe: 20 Prozent). In Bezug auf die Erdölförderung sind die Projekte zur Ausbeute der Lagerstätte Badra im Irak (Anteil der Gazprom-Gruppe am Projekt: 30 Prozent) und der Lagerstätte Sarqala auf dem Ölfeld Garmian im Irak (Kurdistan) (Anteil der Gazprom-Gruppe: 45 Prozent) am umfangreichsten.
Im Februar 2020 wurde die Lagerstätte Sillimanite, die in britischen und niederländischen Gewässern der Nordsee liegt, in Betrieb genommen (Anteil der Gazprom-Gruppe am Projekt: 19,9 Prozent). Die Tochtergesellschaft NIS fördert Kohlenwasserstoffe hauptsächlich in Serbien und außerdem in Angola, Bosnien und Herzegowina sowie in Rumänien. Darüber hinaus ist die Unternehmensgruppe am verbundenen Unternehmen Wintershall AG (Anteil der Gazprom-Gruppe: 49 Prozent), das sich mit der Erdölförderung in Libyen befasst, und am Gemeinschaftsunternehmen Wintershall Noordzee (Anteil der Gazprom-Gruppe: 50 Prozent), das Kohlenwasserstoffe in britischen, dänischen und niederländischen Gewässern der Nordsee prospektiert und fördert, beteiligt.
Die Gazprom-Gruppe geht bei der Auswahl von Auslandsprojekten für die Umsetzung von der Zielrendite aus. Regionen, an denen Interesse im Erdölgeschäft besteht, sind der Balkan (Serbien, Rumänien, Bosnien und Herzegowina) und der Nahe Osten.
Transport
Gastransporte für russische Verbraucher und für Exporte erfolgen durch das einzigartige Einheitliche Gasversorgungssystem Russlands, das weltweit nicht seinesgleichen hat. Es stellt ein zentralisiertes System für Förderung, Verarbeitung, Aufbereitung, Transport und Speicherung von Erdgas dar. Das Einheitliche Gasversorgungssystem umfasst das weltweit größte System von Hochdruckferngasleitungen im europäischen Teil von Russland und in Westsibirien. Die Unternehmensgruppe besitzt auch Ferngasleitungen im Osten des Landes: Power of Siberia, Sachalin – Chabarowsk – Wladiwostok und Sobolewo – Petropawlowsk-Kamtschatski. Die Länge der von den konzerneigenen Gastransportunternehmen betriebenen Ferngasleitungen und Pipeline-Abzweigungen betrug zum 31. Dezember 2020 im Inland 176.800 Kilometer.
Im Jahr 2020 wurden in das Gastransportsystem der Gazprom in Russland 625 Milliarden Kubikmeter Gas eingeleitet. Im Dezember 2019 starteten russische Pipelinegaslieferungen in die VR China durch die Ferngasleitung Power of Siberia. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr durch diese Pipeline 4,1 Milliarden Kubikmeter Erdgas transportiert (im Jahr 2019 waren es 0,33 Milliarden Kubikmeter).
Unternehmen der Gazprom-Gruppe sind Eigentümer der Gastransportsysteme in Belarus (Gazprom Transgaz Belarus), Armenien (Gazprom Armenia) und Kirgisistan (Gazprom Kyrgyzstan). Sie sorgen für Erdgaslieferungen an Verbraucher in diesen Ländern.
Im vergangenen Jahr wurden durch die Pipeline Nord Stream über 59 Milliarden Kubikmeter Gas transportiert. Durch die Ferngasleitung TurkStream wurden wiederum 13,5 Milliarden Kubikmeter geleitet. Neben türkischen Verbrauchern, die aus dem ersten Strang Gas erhalten, werden seit 2020 Verbraucher in Bulgarien, Griechenland, Nordmazedonien und Rumänien mit russischem Gas aus dem zweiten Strang dieser Pipeline beliefert.
Unterirdische Gasspeicherung
Für einen operativen, reibungslosen, sicheren, zuverlässigen und effizienten Betrieb des Einheitlichen Gasversorgungssystems Russlands ist das weitverzweigte Netz unterirdischer Gasspeicher (UGS) hilfreich. Die in relevanten Verbraucherregionen gelegenen Gasspeicher für die Versorgung in Spitzenlastzeiten und für die Grundversorgung sichern den stabilen Betrieb des Einheitlichen Gasversorgungssystems und gleichen saisonbedingte, wöchentliche und tägliche Schwankungen der Nachfrage nach Gas aus. Die Nutzung von UGS trägt zu einem zuverlässigen Betrieb von technologischen Anlagen des Einheitlichen Gasversorgungssystems bei und ermöglicht es, die Kapitalintensität und technologische Eckdaten des Gastransportsystems zu optimieren.
Das UGS-Netz gewährleistet während der Heizsaison über 20 Prozent Gaslieferungen an in- und ausländische Verbraucher. Die Gazprom-Gruppe betreibt in Russland 23 UGS in 27 geologischen Strukturen: 17 in ausgeförderten Gaslagerstätten, acht in wassertragenden Schichten und zwei in Steinsalzstöcken. Zum 31. Dezember 2020 hat die gesamte aktive Speicherkapazität in russischen UGS 75,1 Milliarden Kubikmeter erreicht. Zu Beginn der Ausspeicherungssaison 2020/2021 betrugen die operativen Gasreserven in russischen UGS 72,3 Milliarden Kubikmeter.
Die Zuverlässigkeit von Erdgaslieferungen für Exporte wird durch Gasspeicherkapazitäten der Gazprom-Gruppe im nahen und fernen Ausland gewährleistet. Gazprom betreibt in Ländern der ehemaligen Sowjetunion Untertagespeicher in der Republik Belarus (UGS Pribugskoje, Ossipowitschskoje und Mosyrskoje) und in der Republik Armenien (Station für unterirdische Gasspeicherung Abowjanskaja). Die Gazprom-Gruppe speicherte im Jahr 2020 in Ländern der ehemaligen Sowjetunion 0,99 Milliarden Kubikmeter Erdgas in UGS ein. Die Ausspeicherung lag insgesamt bei 0,82 Milliarden Kubikmetern.
Im fernen Ausland nutzt die Gazprom-Gruppe aktiv die Kapazitäten von Gasspeichern in Österreich (Haidach), Deutschland (Jemgum, Rehden, Katharina und Etzel), Serbien (Banatski Dvor), Tschechien (Damborice) und in den Niederlanden (Bergermeer). Zu Beginn der Ausspeicherungssaison 2020/2021 betrug die gesamte aktive Speicherkapazität von UGS in den europäischen Ländern außerhalb der ehemaligen Sowjetunion, die von der Gazprom Export genutzt werden (einschließlich langfristiger Miete), 8,6 Milliarden Kubikmeter mit einer technischen Tageshöchstleistung von 136,2 Millionen Kubikmetern. Darüber hinaus verfügte die Gazprom Export zu Beginn der Ausspeicherungssaison 2020/2021 über mittelfristige Geschäftsverträge zur Nutzung von Untertagespeichern in der Slowakei, Österreich und Ungarn mit einer aktiven Speicherkapazität von insgesamt 2,5 Milliarden Kubikmetern und einer gesamten Tageshöchstleistung von 18,5 Millionen Kubikmetern bezogen auf die Ausspeicherung.
Gasverteilung
Die Gazprom-Gruppe sorgt für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb russischer Gasverteilungssysteme und kontrolliert die Einhaltung von Prozesssicherheitsvorschriften bei deren Betrieb. Die Gazprom Gazoraspredeleniye, deren Tochtergesellschaften und verbundenen Unternehmen sowie die Gazprom Transgaz Kazan betätigen sich auf dem Gebiet der Gasverteilung. Zum 31. Dezember 2020 befanden sich im Besitz von Tochtergesellschaften und verbundenen Gasverteilerunternehmen der Gazprom-Gruppe in Russland 817.100 Kilometer Gasverteilnetze, die von diesen Unternehmen bedient wurden.
2020 beliefen sich die Transportmengen durch das Gasverteilungssystem von Tochtergesellschaften und verbundenen Gasverteilerunternehmen der Gazprom-Gruppe auf 223,2 Milliarden Kubikmeter Gas. Dabei wurden mit Erdgas
- 28,3 Millionen Wohnungen und Privathaushalte,
- 33.000 Industrieobjekte,
- 9.800 Landwirtschaftsobjekte und
- 353.600 Objekte der Kommunalwirtschaft
versorgt.
Die Gazprom-Gruppe übt ihre Tätigkeit auf dem Gebiet der Gasverteilung in Armenien (Gazprom Armenia) und Kirgisistan (Gazprom Kyrgyzstan) aus. Die Gasinfrastruktur ist in Armenien zu 96 Prozent ausgebaut. Dort werden 636 Ortschaften mit Erdgas versorgt. In Kirgisistan besteht die Gasinfrastruktur in 46 Ortschaften. Die Durchdringung von Erdgas liegt in diesem Land bei 35 Prozent.
Der Ausbau der Gasinfrastruktur in russischen Regionen gehört zu den umfangreichsten und sozial relevantesten Geschäftsfeldern der Gazprom-Gruppe. An dieser Tätigkeit beteiligen sich neben Betrieben der Unternehmensgruppe regionale Regierungen und Verwaltungen der Russischen Föderation.
Am Programm zum Ausbau der Gasinfrastruktur in russischen Regionen für das Jahr 2020 beteiligten sich 66 Regionen der Russischen Föderation, für die im Rahmen des Investitionsprogramms der Gazprom Mezhregiongaz Investitionen in Höhe von 39,3 Milliarden Rubeln bereitgestellt worden waren. Darüber hinaus wurden im Rahmen des Investitionsprogramms der PAO Gazprom zwecks Ausbau der regionalen Gasinfrastruktur und Gasversorgung Pipeline-Abzweigungen und Gasverteilerstationen gebaut. Im vergangenen Jahr wurden für diese Zwecke 16,7 Milliarden Rubel aufgebracht. Somit wurden laut Vorjahresergebnissen 56 Milliarden Rubel in die Entwicklung der Gasversorgung und den Ausbau der Gasinfrastruktur in Regionen der Russischen Föderation investiert.
Im Jahr 2020 wurde der Bau von 141 Gasleitungen zwischen Ortschaften mit einer Gesamtlänge von 2.190 Kilometern in 39 Regionen abgeschlossen. Voraussetzungen für den Ausbau der Gasinfrastruktur wurden in 200 Ortschaften für 63.100 Haushalte und Wohnungen geschaffen. Wesentliche Behinderungsfaktoren für den zunehmenden Ausbau der Gasinfrastruktur in den Regionen sind die Verschuldung für geliefertes Gas sowie nicht erfüllte Verpflichtungen regionaler Verwaltungen hinsichtlich der Vorbereitung von Verbrauchern auf die Gasabnahme.
Laut Ergebnissen des Vorjahres haben die Regionalverwaltungen der Russischen Föderation ihre Verpflichtungen beim Bau von Gasverteilerleitungen zu knapp 90 Prozent, bei der Vorbereitung von Haushalten und Wohnungen auf die Gasabnahme zu 74 Prozent und bei der Vorbereitung von Kesselanlagen zu 75 Prozent erfüllt.
Der Ausbau der Erdgasinfrastruktur hat im vergangenen Jahr gegenüber dem Jahr 2019 um 1,3 Prozentpunkte zugenommen. Sein Stand lag zum 31. Dezember 2020 russlandweit bei insgesamt 71,4 Prozent, in Städten und Stadtsiedlungen bei 73,7 Prozent und in ländlichen Gegenden bei 64,8 Prozent.
Im vergangenen Jahr wurden unter Berücksichtigung von Vorschlägen regionaler Verwaltungen der Russischen Föderation Entwicklungsprogramme zur Gasversorgung und zum Ausbau der Gasinfrastruktur in 67 Regionen für die Jahre 2021–2025 formuliert und genehmigt. Gazprom wird für den Ausbau der Gasinfrastruktur 526,1 Milliarden Rubel bereitstellen. Mit diesen Geldern sollen über 24.000 Kilometer Gasleitungen gebaut (Zuwachs ums 2,5fache gegenüber den Jahren 2016–2020) sowie Voraussetzungen für den Ausbau der Gasinfrastruktur in 3.600 Ortschaften (Zuwachs ums 2,7fache) geschaffen werden. Im Rahmen der Programme zur Entwicklung der Gasversorgung und zum Ausbau der Gasinfrastruktur ist die Umsetzung von zwei Investitionsprojekten zum Ausbau der autonomen Gasinfrastruktur unter Einsatz von Technologien für die Erdgasverflüssigung in den Verwaltungsgebieten Tomsk und Sachalin geplant.
Unter Voraussetzung, dass die Entwicklungsprogramme zur Gasversorgung und zum Ausbau der Gasinfrastruktur in Regionen der Russischen Föderation in den Jahren 2021–2025 strikt erfüllt werden, wird die Durchdringung von Erdgas im Land auf 74,7 Prozent steigen. In 35 Regionen wird die technisch machbare Netzgasversorgung komplett abgeschlossen sein. Laut Schätzungen von Fachkräften des Konzerns wird der Gasverbrauch in Russland um 18,6 Milliarden Kubikmeter jährlich zulegen. Unter anderem wird der Gasverbrauch seitens der Bevölkerung um 1,9 Milliarden Kubikmeter pro Jahr steigen.
Gaskraftstoff
Die Herstellung und Vermarktung von Erdgas als Kraftstoff gehört zu den strategischen Geschäftsfeldern der Gazprom-Gruppe in Russland. Der Konzern entwickelt aktiv das Erdgastankstellennetz. Er weitet kontinuierlich seinen erdgasbetriebenen Fahrzeugpark aus.
Gazprom Gazomotornoye Toplivo wurde zum einheitlichen Betreiber für die Entwicklung des Marktes für Erdgasfahrzeuge in der Russischen Föderation erklärt. In der Bilanz von Tochtergesellschaften der Gazprom-Gruppe und der Gazprom Gazomotornoye Toplivo sind 348 Erdgastankstellen mit einer Leistung von mehr als 2,6 Milliarden Kubikmeter pro Jahr ausgewiesen. Im Jahr 2020 wurden 31 Objekte der Gasbetankungsinfrastruktur der Gazprom-Gruppe in Betrieb genommen.
Im vergangenen Jahr wurden in Russland 1,1 Milliarden Kubikmeter komprimiertes Erdgas (CNG) verkauft, davon entfielen auf die Gazprom-Gruppe 842,4 Millionen Kubikmeter bzw. 77 Prozent.
Infolge der gemeinsamen Arbeit mit dem russischen Energieministerium wurde das untergeordnete Programm „Entwicklung des Marktes für Erdgas als Kraftstoff“ zum Staatsprogramm der Russischen Föderation „Entwicklung der Energiewirtschaft“ gebilligt. Es kann eine staatliche Unterstützung des Gaskraftstoffmarktes ohnegleichen gewährleisten. Das Finanzierungsvolumen kann in den Jahren von 2020 bis 2024 insgesamt bis zu 35 Milliarden Rubel betragen, einschließlich Subventionen für den Bau von Objekten der Erdgastankstelleninfrastruktur und für die Umstellung von Fahrzeugen auf Erdgas sowie Unterstützung von Herstellern gasbetriebener Fahrzeuge.
2020 wurden über 1.000 gasbetriebene Verkehrsmittel und acht mobile Gasbetankungsanlagen erworben. Zum 31. Dezember 2020 belief sich der Bestand an gasbetriebener Technik auf 13.300 Fahrzeuge und an mobilen Gasbetankungsanlagen auf 176 Einheiten. Durch die Nutzung von umweltfreundlicherem Kraftstoff (Methan) wurden die Schmutzstoffemissionen in die Atmosphäre um 34.540 Tonnen reduziert.
Die Gazprom-Gruppe wird auf dem europäischen Markt durch ihre 100-prozentige Tochtergesellschaft Gazprom NGV Europe vertreten, die zum 31. Dezember 2020 über Objekte der Gaskraftstoffinfrastruktur in Deutschland (47 Erdgastankstellen) und Tschechien (14 Erdgastankstellen) verfügt. Außerdem verkauft die NIS, die der Unternehmensgruppe Gazprom Neft angehört, CNG über vier eigene Erdgastankstellen auf dem serbischen Markt. Im vergangenen Jahr betrugen die Absatzmengen von Erdgas als Kraftstoff der Gazprom-Gruppe in Deutschland, Tschechien und Serbien 13,6 Millionen Kubikmeter. Trotz Einschränkungen wegen der Coronavirus-Ausbreitung sind die jährlichen Absatzmengen von CNG in jedem Land, in dem die Gazprom-Gruppe präsent ist, im vergangenen Jahr gestiegen. Das zeugt von einer zunehmenden Nachfrage nach Erdgas als Kraftstoff.
In der Bilanz von Tochtergesellschaften der Gazprom-Gruppe sind 39 Erdgastankstellen in Ländern der ehemaligen Sowjetunion ausgewiesen. Diese Objekte werden von der Gazprom Kyrgyzstan (vier Erdgastankstellen), der Gazprom Armenia (sieben Erdgastankstellen) und der Gazprom Transgaz Belarus (28 Erdgastankstellen) betrieben. Im Jahr 2020 lagen die Absatzmengen von CNG über Erdgastankstellen in Ländern der ehemaligen Sowjetunion bei 71,7 Millionen Kubikmetern.
Verarbeitung
2020 wurden von der Gazprom-Gruppe 30,6 Milliarden Kubikmeter Erd- und Begleitgas abzüglich der beigestellten Rohstoffe verarbeitet. In Betrieben der Gazprom Pererabotka und der Gazprom-Tochtergesellschaften, die sich mit der Gasförderung befassen, wurden 18,47 Millionen Tonnen von instabilem Gaskondensat gereinigt und stabilisiert. Die primären Verarbeitungsmengen von Erdöl und stabilem Gaskondensat der Gazprom-Gruppe betrugen 53,69 Millionen Tonnen. Hergestellt wurden 49,39 Millionen Tonnen Raffinerieprodukte, 3,57 Millionen Tonnen verflüssigte Kohlenwasserstoffgase und 4,47 Millionen Kubikmeter Helium.
Absatz
Fernes Ausland, einschließlich Europa, gilt als herkömmlicher Exportmarkt, der für die Unternehmensgruppe höchst einträglich ist. Die Gazprom behält sich weiterhin mit großem Abstand zu ihren Mitbewerbern ein Drittel des europäischen Marktes vor. Im Jahr 2020 verkaufte die Gazprom-Gruppe 219 Milliarden Kubikmeter Gas ins ferne Ausland.
Im vergangenen Jahr entfielen die größten verkauften Gasmengen der Unternehmensgruppe auf Märkte in den Niederlanden, Deutschland, Italien, der Türkei und Frankreich. Die größten Erdgasmengen, die im fernen Ausland vermarktet werden, stellen Exportlieferungen aus Russland über die Gazprom Export aufgrund langfristiger Verträge dar. Die Aufrechterhaltung langfristiger Verträge als Grundlage für die Exporttätigkeit hat für die PAO Gazprom nach wie vor Priorität.
Um auf Veränderungen am europäischen Markt zu reagieren, stärkt die Gazprom Export allmählich ihre Präsenz auf dem Markt für kurzfristige Gasgeschäfte, einschließlich Transaktionen auf Handelsplattformen, sowie investiert in Gemeinschaftsunternehmen, die in europäischen Ländern, unter anderem auf Märkten der Endverbraucher tätig sind.
Unternehmen der Gazprom-Gruppe verkauften im Jahr 2020 auf europäischen Märkten im fernen Ausland unmittelbar an Endverbraucher 21,4 Milliarden Kubikmeter Gas.
Im vergangenen Jahr stiegen die Absatzmengen von LNG-Großlieferungen aus dem Handelsportfolio der Gazprom-Gruppe an ausländischen Märkten um mehr als das Doppelte und lagen bei 7,44 Millionen Tonnen (10,92 Milliarden Kubikmeter). Davon entfielen 49 Prozent auf Länder der asiatisch-pazifischen Region und 37 Prozent auf Europa. Zum größten Abnehmer von LNG aus dem Portfolio der Gazprom-Gruppe wurde im Jahr 2020 Indien: An diesen Markt wurden 1,84 Millionen Tonnen LNG geliefert. Die Geographie von LNG-Lieferungen hat sich zusehends erweitert. So wurden 14 Länder beliefert, von denen fünf – Belgien, Frankreich, Griechenland, die Niederlande und Singapur – erstmals LNG erhielten.
Die Ausweitung des Handelsportfolios der Gazprom-Gruppe ist damit verbunden, dass die LNG-Liefermengen aus dem Vertrag mit der Yamal Trade ihre Zielwerte erreichten und Kaufmengen von Spot-Lieferungen zunahmen. Der Kaufvertrag mit der Yamal Trade setzt Liefermengen von 2,9 Millionen Tonnen LNG jährlich im Laufe von 20 Jahren voraus. Außerdem erhält die Gazprom-Gruppe weiterhin LNG-Lieferungen aus dem Projekt Sachalin II (die Unternehmensgruppe ist mit 50 Prozent plus eine Aktie an diesem Projekt beteiligt) aufgrund eines Vertrages mit der Sakhalin Energy in einem Umfang von bis zu einer Million Tonnen LNG jährlich sowie aus dem Projekt Cameroon LNG im Rahmen eines Vertrages mit der Perenco Cameroon. Aufgrund dieses Vertrages fließt in das Handelsportfolio der Gazprom-Gruppe das gesamte LNG ein, das in diesem Betrieb hergestellt wird (1,2 Millionen Tonnen pro Jahr).
Das LNG-Handelsportfolio der Gazprom wird mittel- und langfristig durch Liefermengen aus neuen Projekten der Unternehmensgruppe ergänzt: aus dem Industriekomplex für Herstellung, Speicherung und Verladung von LNG in der Umgebung der Verdichterstation Portowaja und aus dem Industriekomplex für Verarbeitung und Verflüssigung von Erdgas in der Siedlung Ust-Luga.
Der russische Gasmarkt hat für Gazprom Priorität. Der Konzern gewährleistet zuverlässige Lieferungen auf einem unverändert hohen Niveau. Ihre Mengen entsprechen völlig der Nachfrage. Gazprom ist der größte Erdgaslieferant auf dem russischen Markt. 2020 verkaufte die Gazprom-Gruppe 225,1 Milliarden Kubikmeter Gas an Verbraucher in der Russischen Föderation.
Im vergangenen Jahr setzte die Unternehmensgruppe 31,2 Milliarden Kubikmeter Gas in Ländern der ehemaligen Sowjetunion ab. Die Gazprom-Gruppe bezieht Erdgas aus Turkmenistan, Kasachstan und Usbekistan. Der gewichtete durchschnittliche Kaufpreis für zentralasiatisches Gas ist im vorigen Jahr gesunken.
Perspektiven
Laut Jahresergebnissen 2020 schrumpften die Verbrauchsmengen von Erdgas im europäischen fernen Ausland um 2,8 Prozent und betrugen 544 Milliarden Kubikmeter. Dies wurde durch die wärmeren Wintermonate und die Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung von COVID-19 verursacht. Der Gasverbrauch ging insbesondere in der Stromerzeugung durch die zunehmende Nutzung von Solarenergie und Wasserkraft sowie in der Industrie, unter anderem infolge von Einschränkungen, die zu einem Einbruch der Wirtschaftsaktivitäten geführt hatten, zurück.
Seitens des Angebots waren rückläufige Zahlen sowohl der Gesamtimporte (-7,9 Prozent) als auch der Eigenförderung von Erdgas (-7,7 Prozent) zu beobachten. Die Eigenförderung schrumpfte besonders erheblich in den Niederlanden (-28,3 Prozent), dadurch bedingt, dass eine neue Einschränkung der Förderung aus der größten Lagerstätte Groningen in Kraft getreten war. LNG-Lieferungen wurden ebenfalls heruntergefahren (-1,9 Prozent).
China gehört weltweit zu den Gasmärkten, die eine besonders dynamische Entwicklung aufweisen. Angesichts der zunehmenden Nachfrage nach Gas stocken chinesische Unternehmen sowohl die Eigenförderung als auch Gasimporte auf. 2020 stieg der Gasverbrauch in China trotz Corona-Pandemie und nachgelassener Wirtschaftsaktivitäten. Bisherigen Schätzungen zufolge legte der Gasverbrauch in der VR China im vergangenen Jahr um knapp 6,5 Prozent zu. Hauptursache für den steigenden Gasverbrauch selbst in Zeiten der Rezession ist die Erfüllung von Staatsprogrammen im Bereich des Umweltschutzes. In einem davon, „Der Kampf um den blauen Himmel“ genannt, wurde das Ziel gesetzt, vor der Heizsaison 2020 über sieben Millionen Haushalte im Norden von China von Kohle auf saubere Energiequellen, unter anderem auf Erdgas umzustellen. Importe spielen eine wesentliche Rolle, um die Nachfrage nach Gas in China zu decken. Laut bisherigen Informationen hat China im vergangenen Jahr 141 Milliarden Kubikmeter importiert, das heißt 5,4 Prozent mehr gegenüber dem Jahr 2019.
Im Jahr 2020 wurden Lieferungen durch die Gaspipeline Power of Siberia hochgefahren. Im Dezember vergangenen Jahres wurde in China ein neuer Abschnitt der Gastransportinfrastruktur für die Verteilung von Erdgas, das durch die Ferngasleitung Power of Siberia zugeleitet wird, in Betrieb genommen. Er wird es unter anderem ermöglichen, Lieferungen in die Umgebung von Peking aufzustocken.
Trotz weltweit rückläufigem Energieverbrauch im Jahr 2020, der mit der Corona-Pandemie verbunden war, blieben die Kernfaktoren, von denen die Entwicklung der Weltenergiewirtschaft in den letzten Jahren geprägt ist, unverändert: eine wachsende Bevölkerungszahl und ein damit verbundener zunehmender Energieverbrauch sowie immer größere Aufmerksamkeit, die viele Länder dem Umweltschutz und dem Klimawandel schenken.
Der weltweite Energieverbrauch wird stabil zulegen und bis 2040 um 22 Prozent gegenüber dem Jahr 2020 steigen. Dabei ist eine dynamische Zunahme des Verbrauchs von Erdgas und von erneuerbaren Energien zu erwarten. Auf diese Energieträger werden über 78 Prozent vom gesamten weltweiten Zuwachs des Energieverbrauchs entfallen.
Erwartungsgemäß wird der weltweite Gasverbrauch bis 2030 um rund 19 Prozent auf ca. 4,9 Billionen Kubikmeter und bis 2040 um 29 Prozent auf 5,3 Billionen Kubikmeter gegenüber dem Stand von 2019 steigen.
Zur Wiederherstellung der Nachfrage nach Gas in Europa werden mittelfristig Pläne verschiedener EU-Länder zur Stilllegung von Kohlekraftwerken und zur Nutzung von Gas im Verkehr beitragen. In den nächsten zehn Jahren wird der Erdgasverbrauch in dieser Region zwischen 550 und 575 Milliarden Kubikmetern pro Jahr bestehen bleiben. Die VR China wird weltweiter Spitzenreiter in Bezug auf zunehmende Verbrauchsmengen von Gas bleiben. Die steigende Erdgasförderung wird in China dem Verbrauch nicht nachkommen, was eine Aufstockung importierter Liefermengen nach sich ziehen wird.
Es ist kein Wunder, dass die Erdgasexporte der Gazprom ins ferne Ausland in den ersten fünf Monaten des Jahres 2021 um 27,2 Prozent auf 84,2 Milliarden Kubikmeter gestiegen sind. Im Mai dieses Jahres erreichten die Liefermengen nach Deutschland und Italien historische Rekordwerte für diesen Monat. Gleichzeitig werden Gaslieferungen nach China durch die Power of Siberia hochgefahren. Lieferungen des Konzerns legten auf dem Binnenmarkt in diesem Zeitraum um 17 Prozent bzw. um 18,8 Milliarden Kubikmeter zu.
Die Erdgasförderung der Gazprom nahm in den ersten fünf Monaten des Jahres 2021 um 16,2 Prozent zu.