LAGERSTÄTTE

Lagerstätte Kamennomysskoje-More

Projekt auf dem arktischen Schelf unter extremen Eis- und Klimaverhältnissen

 

Milliarden Kubikmeter
Gasvorräte
555
Milliarden Kubikmeter
Gasvorräte

Der russische Kontinentalschelf ist eine Region, in der Gazprom strategische Interessen hat.

Zahlen und Fakten

Die Lagerstätte Kamennomysskoje-More liegt im Obbusen der Karasee.

Von ihren Gasvorräten her ist sie der Klasse einzigartiger Vorkommen zugeordnet: ca. 555 Milliarden Kubikmeter (Kategorie С1 + С2).

Geplante Förderung aus Cenoman-Formationen: 15 Milliarden Kubikmeter jährlich.

Das Wasserbecken, in dem die Lagerstätte liegt, zeichnet sich durch extreme Bedingungen aus: Tiefsttemperaturen (bis minus 60 Grad Celsius), starke Seestürme, geringe Tiefe (fünf bis zwölf Meter) sowie dickes und festes Süßwassereis.

Umsetzung des Projekts

Das Projekt zur Ausbeute dieser Lagerstätte umfasst einen Offshore- und einen Onshore-Teil. Das Kernobjekt für den Aufschluss der Lagerstätte im Meeresbereich wird eine spezielle eisfeste Bohrinsel bilden, mit deren Bau im Juni 2020 begonnen wurde. Voraussichtlich wird die Bohrinsel während der Schifffahrt im Sommer 2024 an die Lagerstätte geliefert. Mit der Gasförderung soll im Jahr 2025 begonnen werden.

Von der Plattform aus werden 33 Richtbohrungen für die Förderung abgeteuft. Weitere 22 Bohrungen zur Aufrechterhaltung der Förderung werden künftig in eisfesten Satellitenblöcken angelegt, in denen kein ständiger Aufenthalt von Personal erforderlich sein wird.

Das geförderte Erdgas wird durch Pipelines an die Küste geleitet. Dort werden eine komplexe Gasaufbereitungsanlage und eine Nachverdichterstation errichtet. Ferner wird das Gas ins Einheitliche Gasversorgungssystem Russlands eingespeist.

Technologien

Die eisfeste Bohrinsel wird über 135 Meter lang, 69 Meter breit und vom Sockel bis zur Landungsrampe für Helikopter 41 Meter hoch sein. Ihr Gesamtgewicht beträgt mehr als 40.000 Tonnen. Auf der Plattform werden unter anderem das Haupt- und Hilfsmodul für Bohrungen, ein Betriebs- und Energiekomplex sowie ein Wohnmodul mit 120 Plätzen untergebracht.

Das Modellieren und die Planung der eisfesten Bohrinsel wurden unter Berücksichtigung extremer Eis- und Klimaverhältnisse, unter denen die Gasförderung erfolgen soll, ausschließlich von führenden inländischen wissenschaftlichen Instituten auf dem Gebiet des Schiffsbaus vorgenommen.

Fortgeschrittene technische Konzepte werden es ermöglichen, ein hohes Niveau der Prozess- und Umweltsicherheit sowie einen zuverlässigen Betrieb dieses Objektes zu gewährleisten. So wird der Sockel dieser Plattform keilförmig sein, um sie gegen gewaltige Eismassen zu schützen. Die gesamte Ausrüstung wird praktisch im Rumpf der eisfesten Bohrinsel montiert und keinen negativen Kälte- und Windeinwirkungen ausgesetzt sein. Die zuverlässige Fixierung des Objektes im Schlick des Obbusens wird durch eine schwerkraftbasierte Halterung auf Pfeilern sichergestellt: Die Plattform wird auf dem Meeresboden ruhen, der Unterwasserteil der eisfesten Bohrinsel wird mit Meereswasser ausgefüllt. Anschließend wird sie mithilfe von 56 Pfeilern befestigt, die einen Durchmesser von mehr als zwei Metern haben und 47 Meter tief in den Meeresboden gerammt werden.

Für den Bau dieses aus technologischer Sicht komplizierten Objektes kommen Kapazitäten mehrerer russischer Zentren für Schiff- und Maschinenbau nach dem Prinzip der „aufgeteilten Werft“ zum Einsatz. Einzelne Elemente der Plattform werden in Astrachan, Kaliningrad, Sewerodwinsk sowie in Jekaterinburg und Rybinsk parallel gefertigt. In Kaliningrad wird die Bohrinsel dann endgültig montiert. Anschließend wird die eisfeste Bohrinsel zur Lagerstätte abgeschleppt, wonach auf der Plattform Gasfackeln installiert und eine Landungsrampe für Helikopter angelegt werden. Am Bau dieser Bohrinsel werden ca. 7.000 russische Arbeiter und Fachleute beteiligt sein.

Umwelt

Bei diesem Projekt gilt besonderes Augenmerk Konzepten, die eine Einwirkung auf die arktische Tier- und Pflanzenwelt ausschließen. Unter anderem ist ein abwasserfreies System vorgesehen: Sämtliche Produktions- und Haushaltsabfälle werden abtransportiert und anschließend verwertet.