Managementsystem für Energieeffizienz

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Energieeffizienz-Managementsystem

Das Managementsystem für Energieeffizienz ist darauf ausgerichtet, die Energieleistung zu steigern, Energie effizienter zu nutzen und Treibhausgasemissionen zu verringern.

Das Energieeffizienz-Managementsystem ist in die bereits funktionierenden Managementpraktiken des Konzerns integriert und stellt einen unverzichtbaren Bestandteil des unternehmensinternen Managementsystems dar. Im Sinne der Logik und Prinzipien einer kontinuierlichen Vervollkommnung trägt das System zum Ausbau von Kommunikationen auf dem Gebiet einer vernünftigen Ressourcennutzung auf diversen Führungsebenen bei und ermöglicht damit, das Potenzial zur Energieeinsparung bei Tochtergesellschaften umfassender zu nutzen.

Sein Anwendungsbereich ist die Verwaltung von Tochterunternehmen, die in folgenden Geschäftsfeldern tätig sind: Förderung und Aufbereitung von Erdgas und Gaskondensat, Gastransporte und Untertagespeicherung, Energie-, Wärme- und Wasserversorgung bzw. Betrieb von Energieanlagen an Objekten des Einheitlichen Gasversorgungssystems sowie Verarbeitung von Kohlenwasserstoffen.

Das System umfasst alle Ebenen der Managementstruktur bei der PAO Gazprom und den 28 Tochtergesellschaften und vereinigt sie in einen einheitlichen Mechanismus zur Steigerung der Energieleistung.

Organigramm des Energieeffizienz-Managementsystems

Organigramm des Energieeffizienz-Managementsystems

Einsparung von Energieressourcen

Die Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen des Programms zur Energieeinsparung ermöglichte es, dass im Jahr 2023 Brennstoff- und Energieressourcen für den technologischen Eigenbedarf in Gesamthöhe von 4.496.300 Tonnen Brennstoffeinheiten eingespart werden konnten, unter anderem

  • Erdgas – 3.719,7 Millionen Kubikmeter;
  • Strom – 389,3 Millionen Kilowattstunden;
  • Wärmeenergie – 346.100 Gigakalorien;
  • Brennstoff und Treib- und Schmierstoffe – 15.500 Tonnen Brennstoffeinheiten.

Der gesamte Wirtschaftseffekt durch die Umsetzung des Programms zur Energieeinsparung und Steigerung der Energieeffizienz der PAO Gazprom belief sich im Jahr 2023 auf 20,3 Milliarden Rubel. Dies ist die höchste Kennzahl in den letzten fünf Jahren.

Durch die Vornahme der in den Konzernprogrammen zur Energieeinsparung und Steigerung der Energieeffizienz vorgesehenen und die Vermeidung von Gasausstößen in die Atmosphäre während Reparaturarbeiten bezweckenden systematischen Maßnahmen wurde im Zeitraum 2022–2023 ein Einsparniveau von 2,3 bis 2,4 Milliarden Kubikmetern Erdgas pro Jahr erreicht. Dies ist doppelt so viel wie im Jahr 2018.

Aufgrund von Jahresergebnissen 2023 ist der spezifische Verbrauch von Brennstoff- und Energieressourcen für Gastransporte via Ferngasleitungen zurückgegangen, und zwar um 13,9 Prozent gegenüber dem Basisstand von 2018. Diese Kennzahl besagt eindeutig die Erreichung des Unternehmensziels und der Sollwerte, die in der Energiestrategie der Russischen Föderation bis 2035 (genehmigt durch Regierungsverfügung der Russischen Föderation vom 9. Juni 2020 Nr. 1523-r) definiert sind.

Ergebnisse der Umsetzung des Programms zur Energieeinsparung und Steigerung der Energieeffizienz der PAO Gazprom 2023
Tätigkeitsbereich Erdgas, Millionen Kubikmeter Strom, Millionen Kilowattstunden Wärmeenergie, Tausend Gigakalorien Brennstoff und Treib- und Schmierstoffe, Tausend Tonnen Brennstoffeinheiten Gesamt, Tausend Tonnen Brennstoffeinheiten
Gastransporte durch Ferngasleitungen 3.049,4 330,9 105,9 13,1 3.664,4
Gasförderung 558,6 30,9 15,9 0 657,8
Verarbeitung von Gas und Gaskondensat 77,0 13,8 220,1 0,1 126,3
Gasverteilung 19,2 5,7 0,9 2,3 26,6
Unterirdische Gasspeicherung 13,5 0,9 0 0 15,9
Energie-, Wärme- und Wasserversorgung bzw. Betrieb von Energieanlagen an Objekten des Einheitlichen Gasversorgungssystems 2 7,1 3,2 0 5,3
Gesamt 3.719,7 389,3 346 15,5 4.496,3

Energieeffiziente Projekte

Die Steigerung der Energieeffizienz erfolgt durch die Entwicklung und anschließende Implementierung neuer Technologien. In verschiedenen Umsetzungsphasen befinden sich derzeit solche energiesparenden Vorhaben wie:

  • Einsatz mobiler Verdichterstationen zwecks Aufbewahrung großer Gasmengen vor Beginn von Instandsetzungsarbeiten;
  • Projekt zum Ersatz austauschbarer durchflossener Bauteile in Kreiselverdichtern;
  • System zum Gasausstoß zwecks Einsparung von Gasmengen beim Abblasen aus dem Kreislauf einer Verdichterhalle;
  • Einsatz von Gas-Öl-Wärmeaustauschern in Vorverdichteranlagen (Erwärmung von Brenngas mittels Wärmeenergie, die bei der Nutzung von Schmieröl in Gasturbinenantrieben und Verdichtern abgegeben wird);
  • Anwendung frequenzgeregelter Antriebe an Saugzuganlagen in Heizwerken;
  • Modernisierung von Apparaten zur Luftkühlung von Gas, unter anderem durch Anwendung von Verbundwerkstoffen;
  • Errichtung eines komplexen ORC-Systems zur Wärmerückgewinnung aus Abgasen, um elektrische Energie für den Eigenbedarf von Verdichterstationen zu erzeugen;
  • Austausch der bestehenden Beleuchtung gegen energieeffiziente Beleuchtungssysteme;
  • Luftkühlung am Eingang von Gasturbinenantrieben;
  • Bau einer energieerzeugenden Expansionsturbine am Standort der Gasverteilerstation Dobrjanka-2.

Gemäß Konzernergebnissen 2023 wurde das Projektportfolio von Gazprom auf gut 15 energieeinsparende Vorhaben erweitert. Konkret geht es um bestehende und aussichtsreiche Energiesparprojekte, die durch Investitionen von Energiedienstleistungsunternehmen finanziert werden. Die Gesamtsumme aller in die betreffenden Projekte investierten Finanzmittel belief sich dabei auf über 11,5 Milliarden Rubel.

Mobile Verdichterstation
Mobile Verdichterstation

Mobile Verdichterstation

Erneuerbare und sekundäre Energiequellen

Gazprom unterstützt den Einsatz alternativer Energiequellen unter wirtschaftlich und technisch sinnvollen Bedingungen, unter anderem in entlegenen und technologisch isolierten Gegenden.

Nutzung von Solarzellen auf der Lagerstätte Jamsoweiskoje
Nutzung von Solarzellen auf der Lagerstätte Jamsoweiskoje

Nutzung von Solarzellen auf der Lagerstätte Jamsoweiskoje

2023 wurden an Objekten der Gazprom-Gruppe 3.002 Energieanlagen (davon ausgenommen sind Hydraulikaggregate) betrieben, die auf sekundären Energieressourcen und erneuerbaren Energiequellen basieren, einschließlich unter Einsatz von Entspannungsturbinen, thermoelektrischen Generatoren, Solarmodulen und –zellen sowie Windkraftanlagen. Die gesamte Stromenergie, die in diesen Anlagen gewonnen wurde, machte 4.861.100 Kilowattstunden aus.

Windkraftanlagen dienen als Quellen für erneuerbare Energien beim Betrieb von Gasbohrungen
Windkraftanlagen dienen als Quellen für erneuerbare Energien beim Betrieb von Gasbohrungen

Windkraftanlagen dienen als Quellen für erneuerbare Energien beim Betrieb von Gasbohrungen

Alternativer Kraftstoff

Gazprom entwickelt aktiv ein aussichtsreiches Geschäftsfeld: Umstellung von Fahrzeugen auf alternative Kraftstoffe. Erdgas ist der universellste und verfügbarste Kraftstoff, der Erdölprodukte ersetzen kann. Es weist ökologische und wirtschaftliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Kraftstoffen auf.

Momentan befinden sich in Russland über 940 Erdgastankstellen, wobei mehr als 400 dieser Betankungsanlagen von der Gazprom Gazomotornoye Toplivo betrieben werden. 

Im Jahr 2023 hat die Gazprom-Gruppe mehr als 10.000 Fahrzeuge aus ihrem Fuhrpark auf Erdgas umgestellt. Dabei belief sich der Gesamtumfang des im selben Jahr russlandweit verbrauchten komprimierten Erdgases auf 2,2 Milliarden Kubikmeter, was wiederum auf eine umfassende Umstellung des Verkehrs auf den blauen Brennstoff zurückzuführen ist. Dadurch wurde die Vermeidung von Treibhausgasemissionen in Höhe von einer Million Tonnen СО2-Äquivalent ermöglicht. Darüber hinaus setzt Gazprom gemeinsam mit russischen Regionalverwaltungen mehrere Projekte zu einer beschleunigten Entwicklung des Gasbetankungsnetzes auch weiterhin um. So wurden neue Anlagen für die Betankung von Transportmitteln mit umweltfreundlichem Erdgas in folgenden Subjekten der Russischen Föderation in Gang gesetzt: Verwaltungsregionen Krasnodar und Chabarowsk, Autonomer Bezirk der Jamal-Nenzen, Republik Baschkortostan sowie Verwaltungsgebiete Kaliningrad, Leningrad, Nowosibirsk, Omsk, Rostow, Tula und Wologda. Mehr als die Hälfte dieser Anlagen befindet sich im Besitz der Gazprom. 2023 wurden mittels dieser Tankstellen über 70 Prozent des gesamten inländisch abgesetzten Gases als Kraftstoff verkauft.

2023 haben noch elf Betankungsanlagen des Konzerns ihre Arbeit im Rahmen einschlägiger Franchiseverträge aufgenommen, sodass deren Anzahl sich auf insgesamt 25 Objekte bezifferte. Die allerersten Methantankstellen unter der Franchise von Gazprom Gazomotornoye Toplivo wurden Ende 2023 in den Verwaltungsgebieten Kursk und Nischni Nowgorod eingeweiht. Gazprom ist jedoch darauf aus, im Jahr 2024 auch folgende Regionen Russlands in das genannte Franchise-Programm aufzunehmen: Verwaltungsregion Krasnodar, Republik Baschkortostan sowie Verwaltungsgebiete Jaroslawl, Omsk, Rostow, Swerdlowsk, Tjumen, Tscheljabinsk und Tula. Des Weiteren steht die Errichtung von mehr als 200 Erdgastankstellen bis Ende 2025 auf dem Gazprom-Plan. Besonderes Augenmerk soll dabei dem Aufbau eines Basistankstellennetzes entlang der bedeutsamsten föderalen Autostraßen geschenkt werden.

Gazprom und die größten Autobauer haben etliche Vereinbarungen getroffen, um das Angebot von hergestellten Fahrzeugen um erdgasbetriebene Modelle zu erweitern. Solche Transportmittel sind auch für den Eigenbedarf des Konzerns gedacht. Derzeit werden in russischen Betrieben über 230 Fahrzeugmodelle mit Erdgasantrieb angefertigt – von Kraft- und Lastwagen bis hin zu Bussen und Sondertechnik. Wenn man auf die Gesamtanzahl von Erdgasfahrzeugen im Besitz der Russischen Föderation zu sprechen kommt, so beläuft sich diese auf rund 285.000 Transportmittel, was wiederum die Nachfrage nach Erdgas als Kraftstoff alljährig zunehmen lässt. Darüber hinaus organisierte KAMAZ auf Gazprom-Initiative die Serienfertigung einer breiten Palette von Verkehrsmitteln und Technik, die mit Erdgas fahren. KAMAZ baut gegenwärtig ca. 130 Modelle solcher Transportmittel – mehr als die Hälfte des Sortiments aller Erdgasfahrzeuge aus russischer Produktion.

Außerdem wurde zwischen Gazprom und dem Landwirtschaftsministerium der Russischen Föderation eine Kooperationsvereinbarung auf dem Gebiet der erweiterten Nutzung von Erdgas als Kraftstoff in der inländischen Agrarindustrie verabschiedet. Dieses Dokument ist gleichwohl darauf ausgelegt, eine langfristige Geschäftspartnerschaft zu gegenseitig vorteilhaften Bedingungen zu etablieren, um erforderliche Maßnahmen zu schaffen, die auf die staatliche Unterstützung von Agrarproduzenten, Herstellern der erdgasbetriebenen Landtechnik und Gasbetankungsfahrzeuge ausgerichtet sind, sowie um das Angebot gasbetriebener Landmaschinen und mobiler Tankanlagen mit neuen Modellen zu bereichern. Es wurde hervorgehoben, dass Erdgas den sparsamsten Brennstoff darstellt. Dessen Nutzung ermöglicht es, anfallende Kosten mehr als ums Zweifache, verglichen mit Benzin oder Diesel, zu reduzieren und somit Selbstkosten von landwirtschaftlichen Produkten deutlich zu senken. Expertenschätzungen zufolge können heimische Agrarbetriebe potenziell zwischen 300 und 400 Millionen Kubikmetern Gas pro Jahr verbrauchen. Auch Bergbau entdeckt Erdgas als Kraftstoff zunehmend für sich.

Es sei bemerkt, dass der Konzern seinen eigenen Fuhrpark umfassend auf Gas umstellt. Derzeit werden über 14.000 Gazprom-Fahrzeuge (63 Prozent des Autoparks von maßgeblichen Tochtergesellschaften der Gazprom) mit Erdgas betrieben. Parallel dazu prüft der Konzern Perspektiven für den Einsatz von Erdgas in anderen Verkehrsmitteln, beispielsweise in Wasser- und Eisenbahnfahrzeugen. So wurde im Gazprom-Auftrag eine mit verflüssigtem Erdgas betriebene Rangierlokomotive TEMG1 entwickelt. Industrielle Probeläufe der Lokomotive, die als erste in Russland gilt, sind momentan in vollem Gange.

Zu den zentralen Aufgaben des Konzerns für das Jahr 2024 gehört nun Folgendes: Vergrößerung des Absatzvolumens von Erdgas als Kraftstoff, was zu einem größeren Beitrag zur Wirtschaft und zum ökologischen Wohlergehen des Landes führt, sowie Steigerung der Zuverlässigkeit und Effizienz des bestehenden Gasbetankungsnetzes. Es gilt zu beachten, dass das untergeordnete Gazprom-Programm zur Entwicklung des Marktes für Erdgasfahrzeuge die Erzielung folgender Kennzahlen im Jahr 2024 vorsieht: Aufstockung der Verbrauchsmengen von Erdgas als Kraftstoff auf 2,7 Milliarden Kubikmeter und Ausbau des eigenen erdgasbetriebenen Autoparks um mindestens 40.000 Fahrzeuge sowie Vergrößerung der Anzahl von Erdgastankstellen auf 1.273 Anlagen bis Ende 2024.

Erdgastankstelle der Gazprom
Erdgastankstelle der Gazprom

Erdgastankstelle der Gazprom

Erdölbegleitgas

Für die Reduktion von Treibhausgasemissionen und für die Ressourceneinsparung ist die Reduzierung (Einstellung) des Abfackelns von Erdölbegleitgas von großer Bedeutung.

Die Umsetzung von Investitionsprojekten zur Nutzung von Erdölbegleitgas auf Lagerstätten der Gazprom-Gruppe zielt darauf ab, eine Verwertung von Erdölbegleitgas von mindestens 95 Prozent zu erreichen (gemäß Anforderungen der Regierungsverordnung der Russischen Föderation vom 8. Januar 2009 Nr. 7).

2023 lag der Kennwert der Verwertung von Erdölbegleitgas in Bezug auf Lagerstätten erdgasfördernder Gazprom-Tochtergesellschaften (einschließlich Tomskgazprom) bei 99,0 Prozent. Für die Unternehmensgruppe Gazprom Neft betrug dieser Kennwert 94,5 Prozent, für Sakhalin Energy 97,3 Prozent.